Kicken bald mit Kopfschutz? Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie in Weimar verweist auf eine Studie aus Schottland, wonach Profifußballer im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein 3,5-mal höheres Risiko haben, im späteren Leben eine neurodegenerative Erkrankung wie Parkinson, Alzheimer oder Demenz zu entwickeln. Spieler in Verteidigungsposition haben den Angaben zufolge sogar ein fünffach erhöhtes Risiko. Als Ursache werden wiederholende Kopfprellungen vermutet. Zur Vorbeugung bringt die Gesellschaft daher einen Kopfschutz für Spieler ins Gespräch. Darmstadt 98-Kicker Klaus Gjasula und der frühere tschechische Nationaltorwart Petr Cech absolvierten bereits Spiele mit Schutzhelm.

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Die Menge der in Deutschland von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte abgegebenen Antibiotika ist im vergangenen Jahr erstmals seit Beginn der Meldepflicht 2011 gestiegen. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mitteilte, nahm die betreffende Menge von 670 Tonnen im Jahr 2019 auf 701 Tonnen 2020 zu – eine Steigerung um 4,6 Prozent. Innerhalb der vergangenen neun Jahre hat sich die Abgabe allerdings um 1.005 Tonnen beziehungsweise 58,9 Prozent verringert. Das Bundesamt erläuterte, dass Antibiotika eingesetzt würden, um kranke Tiere zu behandeln. Allerdings stelle die Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen in der Human- und Veterinärmedizin eine globale Bedrohung dar.

Die Lebenserwartung in Deutschland ist in der Pandemie erstmals seit Jahren gesunken. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung mitteilte, verloren Frauen zwischen 2019 und 2020 im Schnitt 0,1 Jahre, Männer sogar 0,3 Jahre an Lebenszeit. Vor der Pandemie habe die Lebenserwartung im Schnitt jährlich um 0,1 Jahre zugenommen, erklärte das Institut. International kam Deutschland den Bevölkerungsforschern zufolge in der Corona-Krise allerdings glimpflich davon. In den USA reduzierte sich die Lebenserwartung bei Männern um 2,2 Jahre und bei Frauen um 1,7 Jahre. In den europäischen Ländern Polen, Spanien und Italien sank sie 2020 bei Männern und Frauen um jeweils mehr als ein Jahr. Es gibt allerdings erhebliche regionale Unterschiede. In dem von Corona stark betroffenen Sachsen reduzierte sich die Lebenserwartung bei Männern um 0,7 Jahre, bei Frauen um 0,5 Jahre. In Schleswig-Holstein dagegen stieg die Lebenserwartung für Männer und Frauen um 0,1 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland lag 2020 für Männer bei 78,4 Jahren und für Frauen bei 83,3 Jahren.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) ermöglicht Heilmittelbehandlungen wie Sprach- und Ergotherapie künftig per Video. Bisher mussten sie ausschließlich in der Praxis des Therapeuten oder im häuslichen Umfeld des Patienten stattfinden, abgesehen von zeitlich befristeten Corona-Sonderregelungen. Mit der Anpassung der Richtlinie soll sich das nun ändern. Welche verordnungsfähigen Heilmittel für die telemedizinische Behandlung geeignet sind, sollen der GKV-Spitzenverband und die Spitzenorganisationen der Heilmittelerbringer bis Ende 2021 vertraglich festlegen. Dies gibt das „Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege“ vor. „Gerade im ländlichen Raum kann die Videobehandlung dazu beitragen, lange Fahrtwege einzusparen“, erläuterte Dr. Monika Lelgemann, unparteiisches Mitglied des GBA.

Viele ältere Menschen sind weiterhin von der Digitalisierung abgehängt. Daten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) zeigen hier eine klare Kluft. So hatten im Jahr 2020 insgesamt 86,4 Prozent der Menschen von 46 bis 90 Jahren einen Zugriff aufs Internet. Allerdings haben ältere Menschen ab 76 Jahren wesentlich seltener Zugang als Menschen zwischen 46 und 75 Jahren. Während in der jüngsten Gruppe der 46- bis 60-Jährigen eine nahezu vollständige Abdeckung erreicht ist und die mittlere Altersgruppe (61 bis 75 Jahre) nicht weit davon entfernt liegt, verfügt knapp die Hälfte der Menschen in der höchsten Altersgruppe noch immer über keinen Internetanschluss und kann somit nicht von den vielfältigen digitalen Möglichkeiten profitieren.

Fundierte Informationen sowie positiv wahrgenommene Schutzmaßnahmen seitens der Behörden und Vorgesetzten können die Impfbereitschaft steigern. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Erlangen, für die von November 2020 bis Januar 2021 bundesweit insgesamt 6.217 Mitarbeiter im Gesundheitssektor befragt wurden. „Alle, die das Gefühl hatten, dass mit ihrer Gesundheit sicher und verantwortungsvoll umgegangen wird, waren eher bereit, sich impfen zu lassen“, fasste Studienleiterin Professorin Yerim Erim zusammen. Die Studie fragte neben den berufsbezogenen Merkmalen auch soziodemografische Aspekte und Angaben zur psychischen Gesundheit ab. Vor allem Männer, Beschäftigte im Alter von über 40 Jahren und jene, die keine Kinder und keinen Migrationshintergrund hatten, zeigten eine höhere Impfbereitschaft.

Gut 14.000 vermutete Behandlungsfehler hat der Medizinische Dienst 2020 begutachtet, in gut jedem vierten Fall wurde ein Fehler mit Schaden bestätigt. Konkret fanden die Gutachter in 4.099 Fällen einen Fehler. In 3.550 Fällen stellten sie einen Fehler mit Schaden fest, wie der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) mitteilte. In 2.826 Fällen lag ein Fehler als Ursache des Schadens vor. Zugleich sprach MDS-Geschäftsführer Stefan Gronemeyer von einer hohen Dunkelziffer. „Unsere Zahlen zeigen nur einen kleinen Ausschnitt eines Problems, das engagierter angegangen werden muss“, sagte er. Bei zwei Dritteln der begutachteten Fälle (66,8 Prozent) waren die Gesundheitsschäden vorübergehend. Bei rund einem Drittel der Fälle kam es zu dauerhaften Schäden. In knapp drei Prozent der Fälle (82) führte ein Fehler zum Tod einer Patientin oder eines Patienten oder trug wesentlich dazu bei.

Reiche Länder sitzen auf Millionen Dosen überschüssiger Corona-Vakzine. Laut einem Report der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ werden die führenden Industrienationen – darunter auch Deutschland – bis Ende des Jahres zusammen 870 Millionen übrig haben, während Menschen in ärmeren Ländern bislang kaum geimpft sind, weil es an Vakzinen mangelt. Die Organisation fordert diese Staaten auf, die Dosen so schnell wie möglich an ärmere Länder abzugeben. Dadurch könnten schätzungsweise eine Million Todesfälle bis Mitte 2022 verhindert werden. „Es ist unerträglich, dass in einer andauernden Pandemie manche Länder Millionen Dosen zu viel einkaufen und Impfstoffe teilweise sogar verfallen lassen, während andere noch nicht einmal Hochrisikogruppen und das gesamte Gesundheitspersonal schützen können”, erklärte die Impfstoffexpertin der Organisation, Elisabeth Massute.

Immer mehr Menschen bräunen sich im „Spa-Bereich“ ihres Sport-Studios. Darunter seien auch Menschen, denen laut UV-Schutzverordnung von Besuchen im Solarium abgeraten oder gar der Zutritt verweigert werden sollte, etwa Minderjährige, warnt die Deutsche Krebshilfe. „Wir sind besorgt über das zunehmende Bräunen im Spa-Bereich, denn Solarien sind ein Krebsrisikofaktor“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Professor Gerd Nettekoven. „Stehen die Geräte in einem eher gesundheitsbetonten Umfeld, könnte dies die Risikowahrnehmung verringern und Menschen zu einer unbedarften Nutzung animieren.“ Die Deutsche Krebshilfe hatte in einer bundesweiten Beobachtungsstudie das Nutzungsverhalten von Solarien-Besuchern untersucht. Zum Schutz vor Hautkrebs fordern die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention seit 2020 ein bundesweites Solarienverbot. Auch der Deutsche Wellness Verband bewertet den Nutzungstrend in Sport- und Wellness-Studios kritisch.

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Weltweit erleiden immer mehr jüngere Personen einen Schlaganfall, wie eine Studie neuseeländischer Wissenschaftler zeigt. Sie ist in der britischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht worden. Demnach stieg die Zahl der Hirnschläge bei den 20- bis 64-Jährigen zwischen 1990 und 2010 um 25 Prozent. Auch in Deutschland gehen Experten davon aus, dass etwa fünf bis acht Prozent der Betroffenen jünger als 50 Jahre sind. Für ihre Studie werteten die Forscher aus Auckland 119 Untersuchungen aus aller Welt aus. Die Zahl der Schlaganfälle schätzen die Autoren für 2010 auf 16,9 Millionen. 5,9 Millionen Menschen starben an den Folgen. In Deutschland erleiden pro Jahr rund 270.000 Menschen einen Hirnschlag.

35 Jahre nach dem Atomreaktor-Unglück von Tschernobyl sind Wildpilze weiter strahlenbelastet. Dies zeigt eine Auswertung der Lebensmittelkontrollergebnisse der Länder durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Danach waren in den Jahren 2015 bis 2021 70 von 74 Wildpilzproben radioaktiv belastet. In Deutschland ist es nicht erlaubt, Lebensmittel mit einem Cäsium-137-Gehalt von mehr als 600 Bq/kg in den Verkehr zu bringen. Für den Eigenverzehr gilt das nicht. Von den Pilzproben überschritt keine diesen Grenzwert.

In der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach psychotherapeutischen Leistungen für Kinder und Jugendliche gestiegen. Nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) erhöhte sie sich im ersten Halbjahr dieses Jahres um acht Prozent gegenüber der vorpandemischen Vergleichsperiode der ersten sechs Monate 2019. Im Juni lagen die Fallzahlen hier sogar 37 Prozent über denen von Juni 2019. „Die starke Zunahme bei der kinder- und jugendpsychotherapeutischen Versorgung gibt Anlass zur Besorgnis“, kommentierte der ZI-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried. Lange Zeit habe der Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit auf den schwer erkrankten Covid-19-Patientinnen und -Patienten sowie den vulnerablen Gruppen gelegen. „Die offenbar pandemiebedingten massiven psychischen Belastungen der unter 18-Jährigen machen sich jetzt zunehmend in der ambulanten Versorgung bemerkbar“, sagte von Stillfried. Auch bei den Kinder- und Jugendärzten zeigten sich zum Ende des zweiten Quartals mit einem Plus von 39,6 Prozent starke Nachholeffekte. Insgesamt blieben die Fallzahlen in der pädiatrischen Versorgung jedoch um 13,2 Prozent hinter denen des ersten Halbjahres 2019 zurück.

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Kinderbetreuung bleibt Frauensache. Das ist die zentrale Aussage des aktuellen Väterreports, den das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegeben hat. Es sind demnach Mütter, die auch 2021 noch die Hauptlast der Familienarbeit tragen und dafür in überdurchschnittlich hohem Maße Teilzeit arbeiten. Der Report fußt auf einer Befragung des Allensbach-Instituts. Zwar wünschen sich knapp die Hälfte aller Väter mit minderjährigen Kindern eine gleichberechtigte Aufteilung der Familienarbeit, doch Wunsch und Wirklichkeit liegen weit auseinander. Fast sechs von zehn Vätern nutzen gar keine Elternzeit und diejenigen, die sie nutzen, beschränken sich mehrheitlich (75 Prozent) nur auf zwei Monate. Zwar engagieren sich Väter mehr als noch vor fünf oder zehn Jahren in der Kinderbetreuung, doch das wirkt sich kaum auf ihr Erwerbsverhalten aus. Nur sieben Prozent der Väter arbeiten nach der Geburt eines Kindes in Teilzeit, dagegen reduzieren 68 Prozent der Mütter ihre Erwerbstätigkeit. In 27 Prozent aller Familien herrscht zudem die klassische Rollenverteilung: Der Vater verdient das Geld, die Mutter macht den Haushalt.

Übergewicht wirkt sich bei Männern und Frauen unterschiedlich auf die Gesundheit aus. Dies zeigt eine Studie des Universitätsklinikums Regensburg, von der die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung berichtet. Obwohl Frauen einen höheren Körperfettanteil aufweisen, haben sie ein geringeres Risiko, an Herz- und Stoffwechselstörungen zu erkranken, als Männer im gleichen Alter. „Zusammenfassend weisen vor allem jüngere Männer trotz identischem BMI deutlich häufiger eine krankhafte Adipositas auf als gleichaltrige Frauen“, erläutert Dr. Christina Strack vom Universitätsklinikum Regensburg. Die Gründe hierfür seien noch nicht vollständig geklärt. Eine Vermutung sei, dass Männer und Frauen Fettreserven an unterschiedlichen Stellen speicherten: Frauen eher unter der Haut, Männer eher in Organnähe, was Auswirkungen auf den Stoffwechsel habe und Entzündungen fördere. Es scheint jedoch noch andere Faktoren für die geschlechtsspezifischen Unterschiede zu geben.

Viele Kliniken verhängen angesichts der Corona-Lage wieder striktere Besuchsregeln. Doch Besuchsverbote wirken sich negativ auf die Genesung von Patienten aus und belasten Angehörige, wie die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) feststellt. Die Vereinigung hat ein Positionspapier veröffentlicht, das Krankenhäusern eine Hilfestellung gibt, wie Angehörigenbesuche strukturiert und ermöglicht werden können. „Natürlich erfordert die Pandemie notwendige Einschränkungen. Dies darf aber keinesfalls zu einer Isolation von Patientinnen und Patienten führen“, so Dr. Teresa Deffner, Mitautorin und Divi-Präsidiumsmitglied sowie Psychologin an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Uniklinikum Jena.

Immer mehr Menschen geraten in der Corona-Pandemie in finanzielle Not. Im ersten Halbjahr 2021 verzeichneten die gemeinnützigen Schuldnerberatungsstellen in Deutschland einen deutlichen Anstieg der Anfragen nach Beratung, wie aus einer Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Wohlfahrtsverbände hervorgeht. Bei über zwei Dritteln der Beratungsstellen erhöhte sich die Anzahl der Anfragen im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie. Bei fast der Hälfte betrug der Anstieg zwischen zehn und 30 Prozent; knapp ein Fünftel der Beratungsstellen beobachtete sogar eine Zunahme des Beratungsbedarfs um mehr als 30 Prozent. Insgesamt beteiligten sich 461 Beratungsstellen an der Umfrage, davon knapp 300 von Caritas und Diakonie. Maria Loheide von der Diakonie Deutschland nannte die Zahlen alarmierend.

Herzprobleme, Diabetes Typ 2 oder Nierenleiden: All diese Erkrankungen können gut bekämpft werden, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Doch die Teilnahme an allgemeinen Gesundheitsuntersuchungen lässt zu wünschen übrig, wie Auswertungen der AOK NordWest zeigen. Danach war im vergangenen Jahr in Westfalen-Lippe nur etwa jeder Sechste (15,9 Prozent) zum Gesundheits-Check-up beim Hausarzt, im Jahr davor waren es 24 Prozent. Im Jahr 2016 lag die Inanspruchnahme noch bei 25,7 Prozent. In Schleswig-Holstein war 2020 sogar nur jeder achte Bürger (12,9 Prozent) bei einer solchen Vorsorge. Im Vorjahr waren es 20,7 Prozent und im Jahr 2016 noch 24,4 Prozent. „Der Gesundheits-Check-up, den die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten anbieten, wird zu wenig genutzt“, sagte AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Die Corona-Pandemie habe sicher einen Teil zu dem Rückgang beigetragen, da die Menschen Arztbesuche hätten vermeiden wollen. „Allerdings sollte jeder daran denken, dass ein gründliches Durchchecken vor allem der Früherkennung von Krankheiten dient, die schon im Frühstadium gut zu diagnostizieren sind und wirksam behandelt werden können“, so Ackermann.

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Um die Versorgung im Bereich der personalisierten Tumormedizin zu verbessern, ist die AOK Baden-Württemberg dem nationalen Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs beigetreten. Ziel ist ein Mehr an Lebenszeit und eine höhere Lebensqualität für Patienten mit nicht-operablem kleinzelligem Lungenkrebs, der spezifische genetische Veränderungen aufweist. Damit setze die AOK den Weg fort, den sie 2020 mit der Vereinbarung mit den Zentren für Personalisierte Medizin in Baden-Württemberg begonnen habe, um die Versicherten schnell auf dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens versorgen zu können, sagte der Vorstandsvorsitzende Johannes Bauernfeind. Diagnostik und Therapie bei Lungenkrebs hätten enorme Fortschritte gemacht. Neue Medikamente würden eingesetzt, die stärker zielgerichtet auf die Gene, Genprodukte oder Stoffwechselwege einwirkten als eine Chemotherapie. Studien hätten gezeigt, dass ein Teil der Patienten im Mittel ein bis zwei Jahre Lebenszeit gewinne, in manchen Fällen sogar mehr, sagte Bauernfeind. Die AOK setze auf die Vernetzung universitärer Spitzenzentren mit den Kliniken und niedergelassenen Ärzten vor Ort. Betroffene könnten so wohnortnah betreut werden.

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein weit verbreitetes Phänomen. Die Demütigungen und Ausgrenzungen haben für die Betroffenen oft schwerwiegende gesundheitliche Folgen, wie eine Analyse der Anrufe beim Mobbingtelefon der AOK Rheinland/Hamburg ergab. Neben Schlafstörungen (25 Prozent) leiden die Anrufenden unter Magen-Darm-Problemen (15 Prozent), Kopfschmerzen (elf Prozent) und Ermüdungs- oder Erschöpfungserscheinungen bis hin zu Verhaltensstörungen (jeweils zehn Prozent). In der Kategorie „sonstige Beschwerden“ nennen sie unter anderem eine psychische Beanspruchung durch Ängste, Depressionen, Wut sowie Selbstwertproblemen. Die Betroffenen fühlen sich durch unterschiedliche Handlungen diffamiert: Sie erleben persönliche Angriffe (31 Prozent), ständige Kritik (26 Prozent), Gerüchte (25 Prozent), abqualifizierende Arbeiten (16 Prozent) oder Isolation (15 Prozent).  Meistens leiden sie unter Schikanen ihrer Vorgesetzten (38 Prozent) oder ihrer Kollegen (27 Prozent). Drei von vier Mobbing-Opfern im Betrieb sind weiblich (72 Prozent).

In 100 Kitas in Sachsen und Thüringen haben Kinder bei der Mitmachaktion der AOK PLUS „Bunte Vielfalt für gesunde Kinder“ gelernt, was und vor allem wie lecker gesundes Essen ist. Unter dem Themenschwerpunkt „Lecker schmecken und entdecken“ gingen sie mithilfe von Arbeits- und Bastelunterlagen mit Obst, Gemüse und anderen gesunden Lebensmitteln auf eine leckere Entdeckungsreise. Die Kitas mit den fünf besten Ergebnissen erhalten nun unter anderem eine individuelle Ernährungsberatung für die Kinder. Die Plätze sechs bis zehn dürfen sich über eine AOK-Kochbox freuen. Da sich sämtliche Kitas viel Mühe gegeben hätten, erhielten alle kleine Gewinne, wie Gutscheine, Obstboxen und Malhefte, sagte AOK-Bildungsexperte Rico Schorm.

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Zur besseren Orientierung für die Versicherten haben die elf AOKs die zweite Auflage ihrer Transparenzberichte im Internet veröffentlicht. Darin geben sie einen Überblick über Leistungen und Unterstützungsangebote. Die Berichte liefern Auskünfte zu Bearbeitungszeiten von Anträgen, Genehmigungsquoten von Leistungen, Verfahren von Beschwerden und Widersprüchen sowie Feedbacks aus Versichertenbefragungen. „Viele Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen Internetportale, um Leistungen der Krankenkassen zu vergleichen. Was diese Angebote allerdings nicht bieten: Sie geben keinen Aufschluss darüber, wie eine Krankenkasse arbeitet“, sagte Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK Bundesverbandes. Genau diese Auskunft stellten die AOKs seit dem vergangenen Jahr zur Verfügung. Damit leisteten sie einen Beitrag zum Verbraucherschutz und stärkten die Gesundheitskompetenz der Versicherten. Die AOK-Berichte beinhalten nicht nur eine Zusammenfassung des Leistungsgeschehens bei Hilfsmitteln, Krankengeld, Zahnersatz, Reha und Pflege, sondern informieren auch über Versorgungsverträge und listen Kontaktkanäle zur jeweiligen AOK auf. Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Schmidtke, hatte die AOK im Juni ausdrücklich für ihre Transparenzoffensive gelobt.

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Die Universitätsmedizin Halle (Saale) und die AOK Sachsen-Anhalt haben den Startschuss für ein neues Zentrum digitale Medizin gegeben, durch das Menschen auch in ländlichen Regionen mit medizinischer Expertise erreicht werden sollen. Digitale Angebote der Gesundheitsvorsorge und Krankenversorgung für unterschiedliche Zielgruppen in Sachsen-Anhalt werden zukünftig in dem Zentrum strukturiert und organisiert. „Medizinische Exzellenz muss dort ankommen, wo sie gebraucht wird, und sie muss die Menschen mit Mitteln erreichen, die an ihre Bedürfnisse und Lebenssituation angepasst sind“, sagte Professor Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Mithilfe digitaler Konzepte könnten in der Startphase ratsuchende Eltern direkt mit fachkundigen Experten der Universitätsmedizin in Dialog treten. Laut Ralf Dralle, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt, haben Eltern von Kindern mit ernsten Vorerkrankungen ein besonders hohes Informationsbedürfnis. Im zweiten Schritt sollten weitere Fachbereiche dazu kommen und orts- und zeitunabhängige Angebote schaffen, um für den ländlichen Raum Beratungsgespräche und Therapien zugänglich zu machen. Ende des Jahres etwa wird das Angebot um eine digital unterstützte onkologische Sport- und Bewegungstherapie erweitert.

Das Bildungsprogramm GemüseAckerdemie in Niedersachsen findet prominente Unterstützung aus der Politik. Kultusminister Grant Hendrik Tonne übernahm bei einer feierlichen Ernte im Schulgarten einer Grundschule in Laatzen jetzt offiziell die Schirmherrschaft. Bei der GemüseAckerdemie des Vereins Acker e.V. bauen Schulkinder ihr eigenes Gemüse an und entwickeln so mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel. Gefördert wird das Programm seit 2018 von der AOK Niedersachsen im Rahmen ihres Präventionsauftrags. Derzeit nehmen 50 Schulen teil. Im nächsten Jahr ermöglicht die AOK 20 weiteren Schulen, verschiedene Gemüsearten anzubauen und zu ernten. Bei der Ackerdemie lernten Kinder ganz praktisch etwas über gesunde Ernährung, bewegten sich an der frischen Luft und stärkten nebenbei wichtige soziale Kompetenzen, sagte der AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Peter.