Die Lebenserwartung in Deutschland ist in der Pandemie erstmals seit Jahren gesunken. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung mitteilte, verloren Frauen zwischen 2019 und 2020 im Schnitt 0,1 Jahre, Männer sogar 0,3 Jahre an Lebenszeit. Vor der Pandemie habe die Lebenserwartung im Schnitt jährlich um 0,1 Jahre zugenommen, erklärte das Institut. International kam Deutschland den Bevölkerungsforschern zufolge in der Corona-Krise allerdings glimpflich davon. In den USA reduzierte sich die Lebenserwartung bei Männern um 2,2 Jahre und bei Frauen um 1,7 Jahre. In den europäischen Ländern Polen, Spanien und Italien sank sie 2020 bei Männern und Frauen um jeweils mehr als ein Jahr. Es gibt allerdings erhebliche regionale Unterschiede. In dem von Corona stark betroffenen Sachsen reduzierte sich die Lebenserwartung bei Männern um 0,7 Jahre, bei Frauen um 0,5 Jahre. In Schleswig-Holstein dagegen stieg die Lebenserwartung für Männer und Frauen um 0,1 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland lag 2020 für Männer bei 78,4 Jahren und für Frauen bei 83,3 Jahren.