Ein hektischer Alltag, Termindruck, Schichtarbeit, Sorgen und auch Ängste bewirken bei vielen Menschen Probleme beim Ein- und Durchschlafen. In Westfalen-Lippe sind rund 110.000 AOK-Versicherte deswegen jedes Jahr in ärztlicher Behandlung, in Schleswig-Holstein rund 30.000, wie eine Auswertung der AOK NordWest zeigt. Die Krankmeldungen aufgrund von Schlafstörungen nahmen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu – insbesondere in der Corona-Pandemie. Bei AOK-versicherten Beschäftigten in Westfalen-Lippe fielen auf nichtorganische Schlafstörungen im Jahr 2021 insgesamt 55.321 Fehltage. Das sind 36 Prozent mehr als noch 2020. In Schleswig-Holstein waren es 14.917 Fehltage, was einem Plus von 32,3 Prozent entspricht. Im Vergleich zu 2019 liegt der Zuwachs in Westfalen-Lippe sogar bei 50 Prozent und in Schleswig-Holstein bei mehr als 60 Prozent. „Die deutliche Zunahme der Arbeitsunfähigkeitstage ist alarmierend. Ursachen können neben Termin- und Leistungsdruck auch Schichtarbeit, psychische Belastungen oder eine intensive abendliche Nutzung von TV, Computer oder Smartphone sein“, so AOK-Chef Tom Ackermann. Die Folgen von zu wenig Schlaf reichten von Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Leistungsverlust bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Depressionen.
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