Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk UNICEF prangern irreführende und aggressive Werbung für Milchersatznahrung an. Beiden Organisationen zufolge berichteten 51 Prozent der befragten Eltern und schwangeren Frauen, mit Marketingmaßnahmen von Herstellern von Babynahrung konfrontiert worden zu sein, die in weiten Teilen gegen internationale Standards für Säuglingsernährung verstießen. „Dieser Bericht zeigt sehr deutlich, dass die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten nach wie vor auf inakzeptable Weise allgegenwärtig, irreführend und aggressiv ist“, so WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus. Es müssten dringend Vorschriften gegen diese Form des Marketings erlassen werden. Laut Bericht, für den 8.500 Eltern und schwangere Frauen sowie 300 Gesundheitsfachkräfte in Bangladesch, China, Mexiko, Marokko, Nigeria, Südafrika, Großbritannien und Vietnam interviewt wurden, sind 84 Prozent aller Frauen im Vereinigten Königreich, 92 Prozent in Vietnam und 97 Prozent in China Werbung für Muttermilchersatzprodukte ausgesetzt. Dies mache es wahrscheinlicher, dass sie sich für diese Form der Ernährung ihrer Babys entschieden anstatt sie zu stillen.