Männer sind Auswertungen der AOK NordWest zufolge echte Vorsorgemuffel. In Westfalen-Lippe war im vergangenen Jahr nicht einmal jeder fünfte Mann über 45 Jahren (19,7 Prozent) bei der Krebs-Früherkennung. Vor der Corona-Krise im Jahr 2019 waren es noch 21,9 Prozent. In Schleswig-Holstein unterzog sich sogar nicht mal jeder sechste Mann (15,7 Prozent) dem Checkup. 2019 waren es hier noch 17,9 Prozent. „Männer nutzen immer weniger die kostenfreien Früherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. „Die Corona-Pandemie hat besonders im ersten Halbjahr des letzten Jahres einen Teil dazu beigetragen und zu einem weiteren Rückgang geführt, da die Menschen Arztbesuche vermeiden wollten.“ Männer haben ab 45 ein Mal im Jahr Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen der Prostata, der äußeren Geschlechtsorgane sowie der regionalen Lymphknoten. Männer ab 50 können zudem zwei Mal eine Darmspiegelung auf Kosten ihrer Kasse vornehmen lassen. Durch die Krebsvorsorge sei es möglich, Frühstadien der Krankheit zu erkennen, betont Ackermann. Eine weitere Auswertung der Kasse zum Thema Krebsvorsorge bezieht sich auf das Hautkrebs-Screening von Frauen und Männern. Auch die Nutzung dieses Angebots hat einen neuen Tiefstand erreicht. 2020 nahmen 11,5 Prozent der AOK-Versicherten in Westfalen-Lippe und 9,8 Prozent in Schleswig-Holstein diese Früherkennung in Anspruch.
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