Arbeitskollege Hund: Der Vierbeiner im Büro senkt den Stresslevel, fördert die Kommunikation und verbessert das Arbeitsklima. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Fachhochschule Burgenland in Österreich. Damit die Anwesenheit der Vierbeiner am Arbeitsplatz sich positiv auf das Wohlbefinden aller auswirke, müssten aber bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sein, erläuterte die Forscherin Alexandra Ennsberger. Zu diesen Bedingungen zählten eine vereinbarte Widerrufsmöglichkeit, das Verhalten des Hundes, das Einverständnis der betroffenen Kollegen und die Definition hundefreier Bereiche. „Entscheidender Faktor für das Funktionieren eines Arbeitssettings, in dem auch Hunde anwesend sind, ist ganz eindeutig die regelmäßige Kommunikation über das Thema“, konstatierte Ennsberger.

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Soja-Hack, Weizen-Salami, Tofu-Schnitzel: Bei der Entscheidung für pflanzliche Fleischalternativen spielt der Umweltschutz kaum eine Rolle. Stattdessen stünden für die Verbraucher eher Tierwohl- und Gesundheits-Aspekte im Vordergrund, berichten Forscher der Universität Bonn, die mehr als 400 Menschen zwischen 17 und 86 Jahren in Deutschland befragten. Personen mit einer kritischen Einstellung zur Massentierhaltung oder mit Gesundheitsbewusstsein kauften eher Fleischersatzprodukte. Eine stärkere Sorge um die Umwelt ging weder mit einer besseren Bewertung von Fleischersatz-Produkten einher noch mit einer größeren Absicht, diese zu kaufen. Eine Studie der Uni Bonn kommt zu dem Schluss, dass die Industrienationen ihren Fleischkonsum um mindestens 75 Prozent reduzieren müssen, um irreparable Schäden an Klima, Umwelt und Artenvielfalt zu verhindern. Laut dem Potsdam-Institut für Klimaforschung könnte es die weltweite Entwaldung halbieren, wenn bis 2050 ein Fünftel des pro-Kopf Rindfleischkonsums durch Fleischalternativen aus mikrobiellem Protein ersetzt würde. Hierbei handelt es sich um Fleischersatz, der aus Pilzkulturen durch Fermentierung produziert wird.

Die Zahl der Drogentoten ist das vierte Jahr in Folge gestiegen. Im Jahr 2021 starben 1.826 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen und damit 15,5 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, mitteilte. Haupttodesursache war der Konsum von Opioiden wie Heroin und von Opiaten. Ein „Weiter so“ in der deutschen Drogenpolitik könne es nicht geben, sagte Blienert. „Es darf nicht sein, dass Menschen, die schwer suchtkrank sind, gar nicht erreicht und mit ihrer Erkrankung sowie deren sozialen Folgen alleine gelassen werden.“ Indes mussten im Pandemiejahr 2020 aber 39,7 Prozent weniger Minderjährige wegen Alkohol ins Krankenhaus als 2019. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2020 in Deutschland rund 12.200 Kinder und Jugendliche von zehn bis unter 20 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt.

Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck erhöhen das Risiko für einen tödlichen Corona-Verlauf. Darauf macht das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung aufmerksam und verweist auf eine aktuelle Studie, die auf Daten des europäischen Fallregisters basiert. „Dabei zeigte sich, dass Fettleibigkeit, ein gestörter Blutzuckerstoffwechsel und ein Bluthochdruck einen additiven Effekt auf die Covid-19-bedingte Sterblichkeit haben – und dies vor allem bei vergleichsweise jüngeren Erkrankten im Alter zwischen 18 und 55 Jahren“, erläuterte Studienautor Professor Norbert Stefan vom Universitätsklinikum Tübingen. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass Menschen dieser Altersgruppe mit allen drei Vorerkrankungen ein ähnlich erhöhtes Sterberisiko haben, wie ältere Menschen (56 bis 75 Jahre), die metabolisch gesund und nicht fettleibig sind. Bislang gingen viele Betroffene davon aus, dass ein jüngeres Alter weitgehend vor einer schweren Infektion schützt.

In der Pandemie ist die Zahl der vermeidbaren Krankenhausfälle gesunken. Dies ist das Ergebnis des Gesundheitsreports der AOK Rheinland/Hamburg, der sich auf Abrechnungsdaten stützt. Im Jahr 2020 wurden demnach 21 Prozent weniger vermeidbare Fälle im Krankenhaus behandelt als in den Vorjahren. Dabei handelt es sich um Klinikeinweisungen, die durch eine effektive und rechtzeitige ambulante Versorgung hätten verhindert werden können. Am stärksten rückläufig waren demnach Krankenhausfälle aufgrund von Atemwegs- und Grippe-Erkrankungen. Aber auch Herz-Kreislauf-Leiden, Schmerzen des Bewegungsapparats oder Sucht-Erkrankungen wurden deutlich seltener stationär behandelt als in den Vorjahren. „Die Notwendigkeit einer Stärkung der ambulanten Versorgung ist im Gesundheitswesen und in der Politik inzwischen unbestritten“, sagte Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg. „Krankenhausaufenthalte sollten nur dann stattfinden, wenn sie medizinisch wirklich notwendig sind. Von einer qualitativ hochwertigen, sektorenübergreifenden Versorgung profitieren besonders die Patientinnen und Patienten.“

Gesetzlich Versicherte haben künftig vor dem planbaren Einsatz eines Herzschrittmachers oder Defibrillators Anspruch auf eine zweite ärztliche Meinung. Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA). Die Einsetzzahlen bei Herzschrittmachern und Defibrillatoren seien zwischen 2008 und 2015 um 15 Prozent gestiegen. Regional seien allerdings deutliche Unterschiede zu sehen, die sich medizinisch nicht erklären ließen. „Der GBA sieht deshalb im Anspruch auf eine ärztliche Zweitmeinung eine geeignete Möglichkeit für Patientinnen und Patienten, sich über die medizinische Notwendigkeit sowie zu medikamentösen und körperlich weniger eingreifenden Behandlungsalternativen beraten zu lassen“, teilte das Gremium mit.

Trotz der psychischen Belastung der Menschen in der Pandemie ist die Zahl der Suizide in Deutschland in den beiden Corona-Jahren nicht gestiegen. Wissenschaftler der Universitätsmedizin Leipzig, des Uniklinikums Ulm und der Universität Wien werteten dazu Daten von rund elf Millionen Einwohnern in Sachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein aus. Auch Selbsttötungen älterer Menschen etwa aus Einsamkeit haben sich nicht erhöht. Bei den Kindern und Jugendlichen zeigte sich laut Datenauswertung analog zu Befunden aus Großbritannien ebenfalls keine erhöhte Suizidrate. Bei den Männern sank die Gesamtzahl der Selbstmorde von 2020 bis 2021 im Vergleich zu den Jahren 2017 bis 2019 leicht, bei den Frauen war ein leichter Anstieg zu verzeichnen. In beiden Fällen war die Änderung nach Angaben der Experten jedoch nicht signifikant. Die Forscher analysierten Daten von Anfang 2017 bis Ende 2021, also von vor und während der Pandemie.

Fast jeder Fünfte (18 Prozent) hat mit seinem Arzt schon mal per Videosprechstunde kommuniziert. Das ergab eine Studie des Digitalverbandes Bitkom, für die gut 1.000 Menschen befragt wurden. Im Jahr 2021 waren es nur 14 Prozent. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) erlebten die Fernbehandlung als ebenso gut wie den persönlichen Besuch in der Arztpraxis.  Als „überwiegend positiv“ beurteilten 71 Prozent der Befragten die Videosprechstunde, 31 Prozent bewerteten sie als „gut“, 40 Prozent als „eher gut“. 17 Prozent stuften den digitalen Arzt-Kontakt als „eher schlecht“ und zehn Prozent als „schlecht“ ein. Insgesamt vertraten acht von zehn Teilnehmern der Befragung (79 Prozent) die Ansicht, das Angebot sollte ausgebaut werden.

Die oft propagierten sieben Stunden Schlaf sind laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) kein Garant für gute seelische und geistige Gesundheit. Wie viel Schlaf für jeden einzelnen optimal ist, sei individuell verschieden und lasse sich nicht auf ein Durchschnittsmaß festlegen, teilten die Forscher mit. Der eine komme mit wenig Schlaf aus, fühle sich nach sechs Stunden ausgeruht, der andere brauche vielleicht acht. Die Schlafforscher der DGSM empfehlen daher, den persönlichen Bedürfnissen zu folgen. Allerdings räumen die Experten ein, dass chronischer Schlafmangel oder dauerhaft zu viel Schlaf durchaus ein Gesundheitsrisiko darstellen können. Körperliche Krankheiten, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychische Leiden wie Depressionen und Angststörungen sowie kognitive Einschränkungen wie demenzielle Erkrankungen im höheren Alter könnten die Folge sein. In diesem Zusammenhang weist die Deutsche Herzstiftung darauf hin, dass für die kognitive und körperliche Regeneration ein erholsamer Schlaf extrem wichtig ist.

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Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung warnt vor einer wachsenden Zahl von Long-Covid-Kranken und schwerwiegenden Folgen für das Gesundheits- und Sozialsystem. Die meisten Patienten mit schwerem Verlauf, aber auch zehn Prozent der Betroffenen mit mildem Verlauf, zeigten noch drei Monate und länger nach einer Infektion komplexe Symptome mit relevanten Einschränkungen im Alltag, heißt es in einer Stellungnahme. Die Experten fordern, die Forschung nach Therapien zu forcieren und vernetzte Versorgungsstrukturen für Betroffene zu schaffen. Auch müssten die Bürger besser über die Risiken von Long Covid aufgeklärt werden. Wissenschaftlern zufolge haben schwer Corona-Kranke ein höheres Risiko für neu auftretende Angststörungen, Psychosen, Demenz, bipolare Störungen und andere neuropsychiatrische Leiden. Die englische Studie untersuchte die Spätfolgen von mehr als 32.000 Patientinnen und Patienten mit schwerem Verlauf und mehr als 16.000 Patienten, die eine andere schwere Atemwegsinfektion durchgemacht hatten. Die Forscher stützten sich auf die Neuverschreibungen von Arzneien im ersten Jahr nach der Klinikentlassung.

Noch nie gab es in Deutschland so wenige Hochzeiten wie im Jahr 2021. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben sich rund 357.800 Paare das Ja-Wort gegeben. Das waren 4,2 Prozent weniger als im ersten Corona-Jahr 2020, in dem die Zahl bereits um 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken war. Weniger Eheschließungen wurden auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik lediglich in den Jahren 1915 bis 1918 registriert. Zugleich gab es im zweiten Jahr der Corona-Pandemie so viele Geburten wie seit 1997 nicht mehr. Konkret kamen 2021 rund 795.500 Kinder zur Welt. Damit stieg die Geburtenzahl im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020 um zwei Prozent. Deutschlandweit war eine Zunahme der Geburten der dritten Kinder zu beobachten. Sie stiegen um 3,9 Prozent. Die Geburten der ersten Kinder legten dagegen insgesamt nur um 1,2 Prozent zu.

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Persönliche Ziele und Pläne auch im Alter verlängern das Leben. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Greifswald. Demnach haben Menschen, die Altern als einen Entwicklungsprozess ansehen, eine 13 Jahre höhere Lebenserwartung. Im Jahr 1996 wurden 2.400 Studienteilnehmer des Deutschen Alterssurveys, damals zwischen 40 und 85 Jahre alt, zu ihrer Sicht auf das eigene Älterwerden befragt. Über die folgenden 23 Jahre wurde dokumentiert, wer wann verstarb (871 Personen). Es wurde nicht nur die Rolle allgemein positiver Altersbilder für die Langlebigkeit untersucht, sondern auch zwischen Sichtweisen auf das Älterwerden differenziert.

Die Weltgesundheitsorganisation fordert von den Regierungen mehr Anstrengung im Kampf gegen Alkoholwerbung im Internet. Einer Studie der Organisation zufolge zielen Produzenten von alkoholischen Getränken mit ihrer Onlinewerbung immer öfter auf junge Menschen und Vieltrinker ab. Die Branche nutze die Möglichkeit, mit der Analyse des Onlineverhaltens ihre Werbung für Getränke besser auf die einzelnen Nutzer zuzuschneiden, heißt es in dem Bericht. Solche Werbekampagnen machten vor nationalen Grenzen nicht halt. Deshalb könnten Maßnahmen unterlaufen werden, mit denen Regierungen ihre Bevölkerung vor problematischem Marketing schützen wollten. Die Regierungen müssten zusammenarbeiten, um zu Reglementierungen zu kommen.

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund in den Gesundheits- und Pflegeberufen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Laut Jahresgutachten des Sachverständigenrats für Integration und Migration hatten im Jahr 2013 16,9 Prozent der Erwerbstätigen in diesem Sektor einen Migrationshintergrund. Im Jahr 2019 seien es bereits 22,5 Prozent gewesen. Mit drei von zehn Beschäftigten sei der Anteil von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in der Altenpflege besonders hoch. Mehr als ein Viertel der Ärzte habe einen Migrationshintergrund, hieß es weiter. „Ohne Zugewanderte stünde das deutsche Gesundheitssystem vor einem Kollaps“, unterstrich die Ratsvorsitzende Petra Bendel. Fachkräfte mit Zuwanderungsgeschichte leisteten hier einen unverzichtbaren Beitrag. Der Expertenrat fordert neben der beschleunigten Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse auch eine stärkere Werbung im Ausland für eine entsprechende Ausbildung in Deutschland.

Erstmals hat der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) für ein Reserveantibiotikum qualitätssichernde Anforderungen für die Anwendung festgelegt, um den zielgerichteten Einsatz solcher nur im Notfall indizierten Antibiotika abzusichern. Konkret schränkte das Gremium den Einsatz von Cefiderocol ein, das zur Behandlung Erwachsener mit einer Infektion durch aerobe gramnegative Erreger zugelassen ist. Vor der Verordnung muss der Arzt prüfen, ob der für die Infektion ursächliche Erreger nachgewiesen wurde; ferner muss überprüft werden, ob der Patient auf ein anderes Antibiotikum anspricht. Kommt ein anderes Präparat infrage, darf Cefiderocol nicht eingesetzt werden. Die Europäische Kommission hatte dem Antibiotikum der japanischen Pharmafirma Shionogi 2020 die Marktzulassung zur Behandlung bei Erwachsenen mit begrenzten Behandlungsmöglichkeiten erteilt.

Jeder dritte pflegende Angehörige fühlt sich überfordert. Das zeigt eine Studie des Sozialverbands VdK, die auf einer Online-Befragung von rund 56.000 Pflegebedürftigen und Pflegenden beruht. „Die häusliche Pflege ist am Limit“, erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Viele Angehörige nähmen die ihnen zustehenden Unterstützungsleistungen nicht in Anspruch. Je nach Art der Pflegeleistungen würden zwischen 62 und 93 Prozent nicht abgerufen. Finanziell verfielen allein bei drei wichtigen Hilfsangeboten fast zwölf Milliarden Euro pro Jahr. Damit Unterstützungsleistungen häufiger in Anspruch genommen würden, sei vor allem eine unabhängige Beratung wichtig. Leistungen sollten zudem niederschwellig und angesichts des Zeitmangels der Angehörigen einfach zu erreichen sein.

Ein drängendes Thema der Zeit hat die AOK Niedersachsen zur Fortsetzung ihrer Veranstaltungsreihe „Gesundheitsfrequenzen“ nach zwei Jahren Pandemie-Pause aufgegriffen. Unter dem Motto „Es ist nicht leicht, grün zu sein“ stellte sie die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels in den Mittelpunkt. „Das ist ein dickes Brett“, kommentierte der Vorstandsvor­sitzende Dr. Jürgen Peter die Vorträge von Professorin Sabine Gabrysch, Toralf Staud und Dr. Christoph Dembowski. „Das haben wir bewusst riskiert.“ Mit ihren „Gesundheitsfrequenzen“ will die AOK Denkanstöße geben. Dazu konnte sie in Hannover zum dritten Mal rund 120 Gäste aus Landespolitik, Wirtschaft und Wissenschaft begrüßen. Der Handlungsdruck sei groß, sagte Sabine Gabrysch, die an der Charité Berlin die Professur für Klimawandel und Gesundheit innehat. Eine globale Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sei noch beherrschbar. „Wir steuern aber auf 2,7 Grad zu.“ Die Lage sei ernst. „Wenn wir nicht handeln, besteht Lebensgefahr.“ Um so „rasch wie möglich auf netto null Emissionen“ klimaschädlicher Gase zu kommen, sei eine „große Transformation“ nötig, „eine radikale Veränderung von Wirtschaft und Gesellschaft“. Zwar gebe es keine Blaupause für eine große Transformation in so kurzer Zeit, doch „ausprobieren kann auch Spaß machen“. Als wichtige Handlungsfelder nannte Gabrysch Mobilität, Landwirtschaft und Ernährung. „Es ist gar nicht so schwer, grün zu sein“, betonte Kinderarzt Dr. Christoph Dembowski. Er empfahl, mehr Rad zu fahren, auf eine regionale, pflanzenbasierte Ernährung umzusteigen und auf Flugreisen zu verzichten. Warum es vielen Menschen schwerfällt, sich klimafreundlich zu verhalten, begründete Toralf Staud, Autor eines Buches über die Folgen des Klimawandels für Deutschland. „Der Klimawandel wirkt zeitlich und räumlich weit entfernt.“ Diese „psychologische Distanz“ müsse überwunden werden, „dann haben wir eine Chance, die Temperaturkurve zu stabilisieren“. Auch AOK-Chef Peter zeigte sich optimistisch: „Neue Technologien können uns helfen, aus der Krise herauszukommen.“

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Die Pflege von Demenzkranken ist für Angehörige meist körperlich und psychisch sehr belastend. Unterstützung erhalten sie durch neue Schulungsangebote der AOK Bayern und des Landesverbandes Bayern der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Die interaktive Seminarreihe „Hilfe beim Helfen“ vermittelt und vertieft Kenntnisse, die zur Pflege im Alltag nötig sind. Zusätzlich finden Schulungen in der häuslichen Umgebung statt. Ziel sei es, „die seelische und körperliche Gesundheit der Pflegenden zu stärken – und damit zum längeren Verbleib des Pflegebedürftigen im häuslichen Umfeld beizutragen“, sagte AOK-Vorstandschefin Dr. Irmgard Stippler.

Zum fünften Mal sucht die AOK Hessen beim Empathie-Award Profis in der ambulanten und stationären Pflege, die täglich mit Verlässlichkeit und Mitgefühl ihren Beruf ausüben. Pflegebedürftige, nahestehende Menschen, aber auch Kolleginnen und Kollegen können professionell tätige Pflegekräfte für die Auszeichnung vorschlagen. Die Preise haben einen Gesamtwert von 6.000 Euro. Die Beschreibung einer konkreten Pflegesituation kann bis zum 30. Oktober eingereicht werden.

Wo bleibt der Mensch in der neuen digitalen Arbeitswelt? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Kongress zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM), zu dem die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland rund 500 Teilnehmer vor Ort in Mainz oder digital begrüßen konnte. Der BGM-Experte und Mentalcoach von Profisportlern, Markus Hornig, empfahl Firmen vor dem Hintergrund der Umwälzungen, vom Spitzensport zu lernen und bestimmen Leistungsprinzipien zu folgen. Mitarbeiter müssten ihre Stärke, Talente und Leidenschaft ausleben können. Sie bräuchten Autonomie sowie Handlungs- und Entscheidungsspielraum, aber auch Anerkennung. Auch müssten sie sich bei Fehlern dem Beistand ihres Vorgesetzten sicher sein können. BGM müsse ein echtes Unternehmensziel sein und vom Management vorgelebt werden. Der Organisa­tionscoach Markus Väth sagte, BGM laufe bei Unternehmen fälsch­licher­­weise meist nicht unter Wertschöpfung, sondern werde als Kostenfaktor gesehen. Doch die Zukunft werde einen Umschwung bringen, denn Arbeitnehmer würden durch den Mangel an Arbeitskräften rar und kostbar. Zudem änderten sich die Erwartungen der Beschäftigten. Sie schauten sehr genau, was sich im Bereich Gesundheit tue. Die Bestsellerautorin Anitra Eggler riet zu einer „digitalen Diät“. Die „digitale Ernährung“ des „Bürokriegers“ bestehe zu 50 Prozent aus E-Mails, zu 80 Prozent aus Meetings und zu 100 Prozent aus Handys. Sie seien wie Zucker, Kohlenhydrate und Fett und auf Dauer ungesund. Notwendig sei etwa ein „Tisch- und Bettverbot“ für „digitales Junkfood“. Digitale Heißhunger-Attacken gelte es zu verhindern, indem jeder Griff zum Handy auf seine Relevanz hinterfragt werde. Firmen müssten ihre Mitarbeiter bei einer gesunden „digitalen Ernährung“ unterstützen. Glücks-Expertin Maike van den Boom weiß, was deutsche Unternehmen von Skandina­vien lernen können: Vier Wochen Sommerurlaub am Stück, die Freiheit, sich auch mal tagsüber um die kranke Katze zu kümmern oder die Kinder rechtzeitig abzuholen, machten die Beschäftigten glücklich – und glückliche Menschen arbeiteten effizient und hätten gute Ideen. AOK-Vorstands­chefin Dr. Martina Niemeyer beschrieb zwei Seiten einer Medaille: „Die Digitalisierung bringt viele Vorteile, stellt uns aber auch vor viele Herausforderungen.“ So vermischten sich etwa die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Firmen müssten sich vermehrt Gedanken machen, wie sie die Mitarbeitenden „leistungs­fähig, motiviert und gesund“ halten könnten.

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Grippeschutzimpfungen in der Apotheke werden immer besser angenommen. Das belegen neue Evaluationsdaten für das Modellprojekt der AOK Rheinland/Hamburg und des Apothekerverbandes Nordrhein. Die Projektpartner stellten die wissenschaftliche Auswertung für die zweite Grippeimpfsaison vor. Vor allem das Vertrauen in die Kompetenz der Apotheken, die gute Erreichbarkeit und das Impfen ohne lange Wartezeiten seien ausschlaggebende Kriterien, die Grippeschutzimpfung durch Apothekerinnen und Apotheker durchführen zu lassen. „Speziell unter denjenigen, die sich im vergangenen Winter erstmals gegen Grippe impfen ließen, hätte jede zweite Person dies nicht getan, wenn es das Impfangebot in der Apotheke nicht gegeben hätte“, sagte Gesundheitsökonom Professor Uwe May vom Forschungsunternehmen „May & Bauer – Konzepte im Gesundheitsmarkt“, das mit der Auswertung beauftragt war. „Die Grippeschutzimpfung in Apotheken ist ein wichtiger ergänzender Baustein für ein niedrigschwelliges Impfangebot“, sagte Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg. „Deshalb würden wir es begrüßen, wenn der Gesetzgeber Menschen unabhängig von ihrer Krankenversicherung die Grippeschutzimpfung in Apo­theken ermöglicht.“

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Medikamente gegen Bluthochdruck sind unverändert die am meisten verordneten Arzneimittel in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein. Auf sie entfielen 2021 fast ein Viertel aller Verordnungen im Fertigarzneimittelmarkt: in Westfalen-Lippe 22,5 Prozent und in Schleswig-Holstein 23,7 Prozent. Die AOK NordWest hat dazu Statistiken des GKV-Spitzenverbandes ausgewertet. Die niedergelassenen Ärzte verschrieben den rund 7,4 Mil­lionen gesetzlich Versicherten in Westfalen-Lippe insgesamt 16,2 Millionen Packungen dieser Mittel, und den 2,5 Millionen GKV-Versicherten im nördlichen Bundesland 5,3 Millionen. Das sind zwei beziehungsweise 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr. „Problematisch ist, dass viele Menschen ihre Blutdruckwerte gar nicht kennen“, warnte AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Nur diagnostizierte Patienten hätten die Chance, therapiert zu werden und so Hypertoniefolgen zu vermeiden.

Im Rahmen eines Pilotprojekts testen die AOK PLUS und das Startup eCovery die Kombination von Physiotherapie und digitalem, App-basiertem Training. Ziel ist eine schnellere Schmerzlinderung für Patienten mit Rücken-, Hüft- und Knieschmerzen. Therapeuten, die an dem Projekt teilnehmen, können ihren Patienten zusätzlich die Therapie-App von eCovery anbieten, die sie für bis zu sechs Monate zur Verfügung gestellt bekommen. Sie passt sich dem Trainingsfortschritt und dem Schmerzempfinden der Nutzer individuell an. Auf diese Weise sollten Patienten unterstützt werden, die für sie passenden Übungen auch außerhalb der ärztlich verordneten Physiotherapiesitzungen mithilfe von Videos zu trainieren, erläuterte AOK-Vorstand Rainer Striebel.