In Pflegeeinrichtungen leben viele ältere Menschen zusammen, für die das Coronavirus SARS-CoV-2 besonders gefährlich werden kann.
Pflege

Maßnahmenpaket entlastet Pflegeeinrichtungen

Die Corona-Krise bedeutet auch für die Versorgung der rund vier Millionen Pflegebedürftigen in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen eine enorme Kraftanstrengung. Wie ein Maßnahmenpaket der Pflegekassen für erste Entlastung sorgen kann. Von Tina Stähler

Pflegeeinrichtungen sind durch das Coronavirus SARS-CoV-2 besonders gefährdet,

da hier ältere bis hochbetagte Menschen unter einem Dach zusammen leben. Viele Bewohner haben zudem chronische Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, was sie – neben ihrem Alter – zusätzlich zu Risikopatienten für das Virus macht.

Der GKV-Spitzenverband sowie die Verbände der Kranken- und Pflegekassen haben deshalb Ende März ein Maßnahmenpaket miteinander vereinbart, um Pflegeeinrichtungen schnell und gezielt zu entlasten: Pflegeeinrichtungen können bis September 2020 Unterstützung für coronabedingte Mehrkosten und Mindereinnahmen bei ihrer Pflegekasse beantragen.

„Diese Gelder können bei Pflegeengpässen vor Ort helfen, die zum Beispiel durch Personalausfälle entstehen“, sagt Yvonne Ehmen, Expertin für Qualitätssicherung in der Abteilung Pflege im AOK-Bundesverband. So ließen sich gleichzeitig auch Qualitätseinbußen vermeiden. Grundlage für den Beschluss sind die mit dem COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz für die ambulanten, teilstationären und vollstationären Pflegeeinrichtungen beschlossenen Änderungen.

Handy-Video mit Christian Paelecke, Einrichtungsleiter einer Seniorenresidenz:

Auch Pflegedienste profitieren von diesen Förderungen.

Das Pflegedienstpersonal hat in Haushalten nicht nur Kontakt zu Pflegebedürftigen, sondern auch zu deren Angehörigen, was die Infektionsgefahr mit dem Coronavirus erhöht. „Pflegedienste können sich also weniger isolieren als dies in einer stationären Einrichtung möglich ist, zum Beispiel durch einen Aufnahmestopp“, erklärt Ehmen. Die AOK stünde ihren Versicherten zur Seite, falls der bisherige Pflegedienst oder eine Vertretung die ambulante Versorgung nicht mehr sicherstellen könne.

Angesichts der Corona-Epidemie hat die AOK ihre Unterstützungs- und Beratungsangebote für pflegende Angehörige ausgebaut. Ebenso stehen allen AOK-Versicherten wie gewohnt Pflegeberaterinnen und -berater telefonisch zur Seite.

Tina Stähler ist Redakteurin der G+G.
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