Die Digitalisierung bietet die Chance, notwendige Veränderungen im Gesundheitswesen vorzunehmen. Trotz vielfach noch zu beobachtender Innovationsskepsis und Verhinderungsmentalität sind die Anfänge gemacht. Zahlreiche Start-ups, etablierte Unter­nehmen und Organisationen aus dem Gesundheitssektor ­arbeiten schon jetzt erfolgreich daran, mithilfe digitaler Technologien Lösungen für Auf­gaben und Probleme im Ge­sundheitssystem zu kreieren. Die Herausgeberin des Sammelbandes hat 69 Vertrete­rinnen und Vertreter dieser Branche fünf Fragen zu ihren digitalen Geschäftsmodellen, Visionen und Perspektiven für die gesundheitliche Versorgung gestellt und präsentiert sie anschaulich in diesem Buch. Die Leserinnen und ­Leser lernen mutige und gestaltungswillige Persönlich­keiten kennen, die Gesundheit neu denken, Initiativen und Unternehmen gründen sowie Erfindungen machen. Sie erhalten Einblicke in deren Ideen, Strategien und Konzepte für die zukünftige gesundheitliche Versorgung und bekommen ein Gespür dafür, was diese Menschen antreibt. Dadurch wird sichtbar, dass digitale Tech­nologien die Versorgung ver­bessern und ­einen Mehrwert für alle bieten. Gelingen kann der Wandel jedoch nur dann, wenn alle Beteiligten dieses Potenzial ­erkennen und dem Wandel ­offen gegenüber­stehen. Die Beispiele inspi­rieren dazu, ­Veränderungen voranzutreiben.

Tech-Giganten wie Amazon, Apple, Google oder Microsoft mischen kräftig im Digital-Health-Markt mit. Sie investieren in Forschung, Entwicklung und innovative Start-ups und bauen selbst kundennahe und technologiebasierte Serviceplattformen auf. Mitunter bieten sie die dahinterliegende Cloud-Technologie oder Logistikprozesse gleich mit an. Wie das aussehen kann, zeigte Amazon in den USA mit seinem inzwischen eingestellten Pilotprojekt Amazon Care mit eigener Online-Apotheke und Care-Teams für Hausbesuche. In Zukunft werden sich auch in Deutschland plattform­basierte Gesundheitslösungen mehr und mehr etablieren und vorhandene Marktstrukturen aufbrechen, ist sich der Herausgeber sicher. In dem vor­liegenden Sammelband lässt er Expertinnen und Experten aus sämtlichen Bereichen der Gesundheitsökonomie zu Wort kommen. Sie definieren Grundbegriffe, gehen auf die Rahmenbedingungen für Plattformen im Gesundheitswesen ein und werfen einen Blick auf die Strategien der Start-ups und internationalen Tech-Giganten. Ausführlich gehen sie auf die Bedeutung und das Potenzial von organisierten Datenplattformen ein. Hier hat Deutschland im europäischen Vergleich enormen Nachholbedarf. Welche Voraussetzungen und Kriterien für eine erfolgreiche Aufholjagd erforderlich sind, wird intensiv diskutiert.

Nichts ist so sicher wie der Tod. In diesem Sammelband blicken Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Diszi­plinen aus verschiedenen Perspektiven auf die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens und den Zerfall von Ökosystemen, Gesellschaften und Kulturen im Anthro­pozän. Zwei Fragen stehen ­dabei im Vordergrund: Wie lässt sich die Kränkung des Vergänglichen in eine sinn­gebende Interpretation ein­fügen? Und wie können Gesellschaften und Kulturen das Wissen um die Vergänglichkeit in kulturelle Formen, Narrative oder Institutionen zur Ausbildung eines kollektiven Selbstverständnisses übersetzen? Die Antworten sind vielfältig und kommen in Form von wissenschaftlichen Analysen, feuilletonistischen Essays oder persönlichen Stellungnahmen daher. Trotz unterschiedlicher Botschaften verfallen die meisten Autorinnen und Autoren nicht in Re­signation, Fatalismus oder Hedonismus. Vielmehr legen sie den Menschen die moralische Verpflichtung auf, die Zukunft human und nachhaltig zu gestalten. Die diskutierten Ansätze für die notwendigen gesellschaftlichen und politischen Veränderungsprozesse laden zu einer weiterführenden Auseinandersetzung ein.

Als Siddhartha Mukherjee, Onkologe am Columbia University Medical, 2003 damit begann, sich mit den Meilensteinen der Krebsforschung, -behandlung und -bekämpfung in der mehr als viertausendjährigen Geschichte zu ­beschäftigen, ahnte er nicht, dass sein Erstlingswerk die Bestsellerlisten erobern und mit zahlreichen Preisen, wie dem Pulitzer-Preis 2011, aus­gezeichnet werden würde. Nun liegt das Werk als Taschen­buch vor. Auch 20 Jahre nach der Erstausgabe hat der Inhalt nichts von seiner Bedeutung und Faszination eingebüßt. Kenntnisreich, verständlich und trotz der Ernsthaftigkeit des Themas unterhaltsam zeichnet Mukherjee in kleinen, gut recherchierten Geschichten den entschlossenen Kampf gegen die große Geißel der Menschheit nach. Chrono­logisch erzählt er von Medizinern, Forschern, Poli­tikern und einflussreichen Persönlichkeiten, die in ihren Bemühungen nicht nur mit Erfolgen belohnt wurden, sondern mit Irrtümern, Miss­erfolgen und Widerständen zu kämpfen hatten. Geschickt verknüpft er die historischen Ereignisse mit seinen eigenen Entwicklungsschritten zum Onkologen und bindet mit großem Einfühlungsvermögen die Schicksale der Krebspatientinnen und -patienten mit ein.