„Valide Wissensbasis verhilft Debatten zu mehr Sachlichkeit“
In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Dr. rer. medic. Juliane Köberlein-Neu, Inhaberin des Lehrstuhls für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomische Evaluation an der Bergischen Universität Wuppertal.
Frau Professor Köberlein-Neu, was ist derzeit Ihre wichtigste wissenschaftliche Fragestellung?
Juliane Köberlein-Neu: Der 2019 an der Schumpeter School of Business and Economics (Fakultät für Wirtschaftswissenschaft) der Bergischen Universität Wuppertal neu eingerichtete Lehrstuhl für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomische Evaluation greift einen Schwerpunktbereich der Fakultät, die Innovationsforschung, auf und führt diesen mit Blick auf das Gesundheitswesen fort. Wir beschäftigen uns mit der Evaluation komplexer Interventionen in der Gesundheitsversorgung. Ein besonderer Fokus unserer Arbeit in diesem Bereich ist auf die Erklärung sogenannter komplexer Kausalität sowie auf die Exploration der Rolle des Kontextes bei der Implementierung der verschiedenen Interventionen ausgerichtet.
Zur Person
Juliane Köberlein-Neu ist Inhaberin des Lehrstuhls für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomische Evaluation an der Bergischen Universität Wuppertal. Sie studierte Gesundheitsökonomie an der Universität zu Köln, war von 2010 bis 2017 Juniorprofessorin für Gesundheitsökonomie und -management an der Universität Wuppertal und übernahm dort 2014 den Vorstandsvorsitz des Bergischen Kompetenzzentrums für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung (BKG). Die von Köberlein-Neu geleitete Arbeitsgruppe „Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomische Evaluation“ am BKG ging im Oktober 2019 in den jetzigen Lehrstuhl über.
Wie fördern Sie die Kooperation wissenschaftlicher Disziplinen und die Netzwerkbildung?
Köberlein-Neu: Der Lehrstuhl ist Teil des Bergischen Kompetenzzentrums für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung an der Schumpeter School for Business and Economics der Bergischen Universität Wuppertal, welches als interdisziplinäres Zentrum die verschiedensten Disziplinen vereint und Interdisziplinarität als wichtigen Bestandteil seiner Forschung betrachtet. Viele seiner Projekte führt der Lehrstuhl zudem in Kooperation mit anderen Forschungsinstitutionen und Praxispartnern durch. Darüber hinaus beteiligt sich das Lehrstuhlteam an diversen Vortragsveranstaltungen und Diskussionsforen im Bergischen Städtedreieck, um in den Austausch und Dialog mit Akteuren der Gesundheitswirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern in der Region zu gehen.
Ist die Politik gut beraten, wenn sie auf die Wissenschaft hört?
Köberlein-Neu: Ergänzend zur Untersuchung der Wirksamkeit von Innovationen sind Fragestellungen zu ihrer Implementierung und das Verständnis über die komplexen Zusammenhänge im Versorgungsalltag essenziell für eine nachhaltige Verankerung in der Gesundheitsversorgung. Aufgabe der Wissenschaft ist es, diesbezüglich Erkenntnisse zu generieren und durch die Schaffung einer validen Wissensbasis den Debatten über die Gestaltung der Gesundheitsversorgung zu einem Mehr an Sachlichkeit zu verhelfen.
Forschungsschwerpunkte:
- (Komplexe) Interventionen in komplexen sozialen Systemen
- interprofessionelle Zusammenarbeit
- Gesundheitsökonomie Evaluation
Jahresetat:
keine Angabe
Zahl und Qualifikation der Mitarbeiter:
- 1 Professorin
- 4 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- 3 studentische Hilfskräfte
Adresse:
Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung
Bergische Universität Wuppertal
Rainer-Gruenter-Straße 21
42119 Wuppertal
Telefon: 0202 439-1381
E-Mail