Wird ein pflegebedürftiger Mensch krank, stellt das Hausarzt und Pflegeeinrichtung vor Herausforderungen. Hausbesuche sind zeitintensiv, und den Pflegebedürftigen in die Praxis zu bringen, ist häufig nicht möglich. Das Projekt Comm4Care in Sachsen-Anhalt soll hier helfen: Arzt und Pflege werden mit einer standardisierten Plattform digital vernetzt. Via Tablet können sie Daten austauschen, etwa zur Behandlung und Medikation. Besonders wichtig ist das bei chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz. Mitunter müssen Vitalwerte länger überwacht werden – bisher kam dafür nur ein Klinikaufenthalt in Frage. Auch eine assistierte Videosprechstunde ist möglich. Die AOK Sachsen-Anhalt, die IKK gesund plus, die Kassenärztliche Vereinigung, die vitagroup, das aQua-Institut und das Institut für Allgemeinmedizin an der Universität Halle-Wittenberg wollen in einer Pilotphase bis 30. September 2023 erproben, wie auf diese Weise die Versorgung verbessert werden kann. Sie suchen Hausärzte, Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste im südlichen Sachsen-Anhalt, die mitmachen wollen. Das Projekt wird vom Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss mit zehn Millionen Euro gefördert.