In Deutschland wird weiterhin zu viel Alkohol getrunken. Dies geht aus dem neuen Jahrbuch der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hervor. „Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, den nationalen Alkoholkonsum zu reduzieren“, mahnte Dr. Peter Raiser, stellvertretender DHS-Geschäftsführer. Im Jahr 2018 lag der Pro-Kopf-Konsum bei 10,7 Liter Reinalkohol, eine Steigerung verglichen mit dem Vorjahr (10,5 Liter). Hochrechnungen zufolge sind laut DHS rund 1,6 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren alkoholabhängig. Während der Corona-Pandemie gebe es Hinweise auf veränderten Alkoholkonsum, sagte Raiser. „In Zeiten von Kontaktbeschränkungen wird Zuhause mehr getrunken.“ Belastbare Studien dazu gebe es bislang jedoch kaum. Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass der Anteil der Raucher in Deutschland seit einigen Jahren rückläufig ist und sich bei Jugendlichen ein Trend zum Nichtrauchen abzeichnet.Dennoch starben den Angaben nach im Jahr 2018 rund 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das waren 13,3 Prozent aller Todesfälle. 2020 wurden rund 28,8 Milliarden Euro für Tabakwaren ausgegeben. Schätzungen der DHS zufolge sind zudem etwa 1,5 bis 1,9 Millionen Menschen medikamentenabhängig, insbesondere von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sowie von opioidhaltigen Schmerzmitteln.