Im Umgang mit dem eigenen Personal befindet sich die Gesundheitsbranche noch in einem tradierten Zustand klassischer Hierarchien mit wenig Achtsamkeit und Fürsorge. Hinzu kommen vielfach mangelhafte Arbeitsbedingungen mit einer Überlastung der Arbeitenden. Die Folge: Junge Menschen, die in Gesundheitsberufen durchaus eine wertvolle und sinnstiftende Arbeit sehen, wenden sich häufig anderen Berufen zu, in denen sie sich inhaltlich und persönlich verwirklichen sowie die Arbeit und das Privatleben gut vereinbaren können. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, benötigt das Gesundheitswesen eine mitarbeiterorientierte und moderne Arbeitsorganisation und -kultur, also eine „New Work“, fordert der Herausgeber des vorliegenden Bandes. Die Autorinnen und Autoren aus Gesundheitswissenschaft und -ökonomie vermitteln in ihren Beiträgen zunächst die Grundlagen von New Work, um anschließend Prinzipien und Modelle, wie die Selbstbestimmung und -organisation, vorzustellen. Dass eine Soziokratie in der stationären und ambulanten Versorgung sowie in den Krankenkassen gelingen kann, belegen die zahlreichen positiven Praxisberichte. Sie machen Mut, New Work umzusetzen. Die dafür notwendigen Methoden und Tools, wie die transformationale Führung, stellen die Experten ausführlich vor.
Patrick Merke (Hrsg.): New Work in Healthcare. 2022. 272 Seiten. 49,95 Euro. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin.