Experten warnen vor massiven Folgen der Klima- und Umweltkrise für die seelische Gesundheit. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde ruft in ihrer „Berliner Erklärung“ die Politik auf, das Gesundheitswesen für einen steigenden Versorgungsbedarf zu wappnen. In Studien sei eine Zunahme von Suiziden, Ängsten, Traumata, Depressionen, kognitiven Störungen und Aggressionen festzustellen. „Die Klimakrise entwickelt sich zu einer ernsthaften Gesundheitskrise“, heißt es in dem Appell. Analysen zeigten, dass mit einem Temperaturanstieg von einem Grad das Risiko für psychische Erkrankungen um 0,9 Prozent steige. Laut Weltwetterorganisation WMO erwärmte sich Europa in den vergangenen 30 Jahren um 0,5 Grad pro Jahrzehnt und damit mehr als doppelt so schnell wie der Weltdurchschnitt. Die Klimakrise sei die „existenziellste Krise, die die Menschheit je zu bewältigen hatte“, sagte der TV-Moderator, Arzt und Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen. „Spätestens 2021 wurde durch die Flutkatastrophe im Ahrtal jedem die zerstörerische Kraft der Extremwetter deutlich, auch die damit verbundene Gefahr der seelischen Traumatisierung wurde offenbar.“