Nahm sich vor der Sitzung der Datenethikkommission Zeit für das Interview mit G+G: Christiane Woopen (links). Foto: Stefan Boness
Editorial

Zukunft ohne Angst

Mit dem Start der ersten Dampflok vor 200 Jahren fürchteten Kutscher und Stallburschen um ihre Arbeit, Technik-Skeptiker sagten vergiftete Fahrgäste vorher, Fortschrittsfreunde freuten sich dagegen über „Vogelschnelligkeit“. Ob Eisenbahn, Auto, Telefon oder Internet: Neue Technologien haben schon immer die Meinungen gespalten.
 
Typischerweise schießen dabei die Begeisterten wie die Ängstlichen übers Ziel hinaus. Heute gilt das für das Thema Künstliche Intelligenz: Während die einen feiern, was Algorithmen können, fürchten die anderen die Vorherrschaft selbstlernender Maschinen, Datenmissbrauch und den Verlust von Menschlichkeit. Wie immer beim Wandel liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Statt das maschinelle Lernen blind zu feiern oder es grundsätzlich zu verdammen, gilt es erst einmal zu verstehen: Was steckt überhaupt dahinter? Wo können Algorithmen heute schon was leisten? Welche Regeln braucht der Fortschritt?

Arno Elmer und Georg Marckmann helfen bei dieser Einschätzung, denn sie beschäftigen sich mit der Künstlichen Intelligenz unter technischen, praktischen und ethischen Gesichtspunkten.

Für ethisch sinnvolle Qualitätskontrollen setzt sich die Medizinerin und Philosophin Christiane Woopen als Vorsitzende des Europäischen Ethikrates und Co-Sprecherin der deutschen Datenethikkommission ein. Diese Kommission will im Herbst ihre Empfehlungen vorlegen. Im G+G-Interview versprach Woopen, dass sie praxistauglich sein werden.

Karola Schulte - Editorial - breit

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Unterschrift Karola Schulte
Karola Schulte, Chefredakteurin