Vor einer unzureichenden Betreuung im Kreißsaal hat der Deutsche Hebammenverband gewarnt. Personalengpässe in Kliniken seien für Hebammen mittlerweile an der Tagesordnung, teilte der Verband anlässlich des Internationalen Hebammentages mit. Nahezu die Hälfte der im Kreißsaal tätigen Hebammen betreue häufig drei Frauen gleichzeitig. Aber auch die Betreuung von vier und mehr Frauen sei keine Seltenheit. Knapp zwei Drittel der Hebammen müssten regelmäßig Vertretungen übernehmen. Sie könnten Pausen nicht einhalten und leisteten immer mehr Überstunden. Viele Kliniken würden freie Stellen nicht mehr neu besetzen. In der Folge müssten Kreißsäle ganz oder teilweise ihre Türen schließen.
Damit alle Frauen die Hebammenhilfe erhielten, die sie benötigen, brauche es einen umfassenden Überblick über die aktuelle Versorgung der Frauen und Kinder, hieß es. „Denn nur, wenn wir genau wissen, an welchen Orten wie viele Hebammen arbeiten, können Hebammen gemeinsam mit Politikerinnen, Politikern und den Krankenkassen gegen die Unterversorgung angehen.“
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