Tees für Babys und Kleinkinder dürfen zukünftig keine süßenden Zutaten mehr enthalten. Eine entsprechende Verordnung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wurde vom Bundesrat beschlossen. „Zucker hat in Babytees nichts zu suchen“, erklärte Ernährungsministerin Julia Klöckner. Konkret sieht die Regelung vor, dass der Zusatz von Zucker, Honig, Fruchtsaft, Fruchtnektar, Malz­extrakt oder anderen aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnenen Sirupen in Säuglings- oder Kleinkindertees zukünftig verboten ist. Zudem wird ein Hinweis Pflicht, dass Eltern bei der Zubereitung oder vor der Verabreichung auf die Zugabe von Zucker und anderen süßenden Zutaten verzichten sollen. Auch das Alter, ab dem der Tee verabreicht werden kann, müssen Anbieter zukünftig angeben.

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Der Pflegebevollmächtigte der Regierung, Andreas Westerfellhaus, hat ein überarbeitetes Fünf-Punkte-Programm für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege vorgelegt. Der Aussage, die Pflege sei systemrelevant, müssten endlich Taten folgen, betonte der Staatssekretär. „Pflegekräfte haben ein Recht auf attraktive Löhne und zeitgemäße Arbeitsbedingungen – im Krankenhaus, der ambulanten und stationären Langzeitpflege und in der Rehabilitation.“ Es werde Zeit, dass alle Beteiligten, die Einrichtungen, ihre Träger und auch die Pflegekassen mit diesem Ziel an einem Strang zögen, sagte Westerfellhaus. Das Programm „Mehr PflegeKRAFT 2.0“ sieht unter anderem attraktivere Löhne, neue Arbeitszeitmodelle und eine stärkere Digitalisierung für die Branche vor. Die Versorgung der Zukunft werde zudem nur mit einem „guten Qualifikationsmix und interprofessioneller Zusammen­arbeit“ gelingen. Pflegekammern müssten in den Bundesländern als Ansprechpartner für Fortbildung, Standesrecht und fachliche Standards gegründet werden.

Fast jeder zweite Bürger fürchtet Funkmasten als Quelle elektromagnetischer Strahlung. Dies geht aus einer Befragung des Bundesverbands Bitkom zur Akzeptanz von Mobilfunkmasten hervor. 48 Prozent der Bürger sprechen sich danach gegen weitere Sendemasten aus, während 48 Prozent dafür sind. 45 Prozent fürchten elektromagnetische Strahlung. 43 Prozent der Deutschen würden gegen einen Mobilfunkmast in ihrer Nähe protestieren und 42 Prozent wollen aus ihrer Wohnung ausziehen, wenn eine Funkantenne am Haus angebracht wird. Nur 33 Prozent der 1.000 befragten Bundesbürger wären bereit, ihr Grundstück für eine Sendeanlage zur Verfügung zu stellen.

Die Corona-Krise sorgt weltweit für Impfausfälle – in armen wie in reichen Ländern. Betroffen sind bis zu 80 Millionen Kinder unter einem Jahr. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Kinderhilfswerk Unicef und die Impfallianz Gavi mitteilten, werden in mindestens 68 Ländern Routine-Impfprogramme derzeit durch die Corona-Krise behindert. Vor allem Impfkampagnen gegen Masern und Polio sind den Angaben nach betroffen. „Immunisierungen sind eine der kraftvollsten und wichtigsten Präventionsmittel gegen Krankheiten in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Unterbrechungen durch die Corona-Pandemie könnten die Fortschritte von Jahrzehnten zurückdrehen, etwa im Kampf gegen Masern.

In der estnischen Hauptstadt Tallinn findet vom 20. bis 25. September die Schulung „Digitalisierung im Gesundheitssystem“ statt. Die Veranstaltung wird von AOK International Consulting und dem IT-Unternehmen Nortal organisiert. Sie wendet sich an Fach- und Führungskräfte im deutschen Gesundheitswesen, die unmittelbar an der Digitalisierung von Prozessen oder Produkten in ihrem Unternehmen beteiligt sind. Nortal hat sich auf strategische Veränderungen spezialisiert und ist maßgeblich an der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und des Gesundheitswesens Estlands beteiligt, aber auch weltweit beratend tätig. Die Trainer vermitteln ihr Wissen in Input-Präsentationen, interaktiven Workshops und geführten Gruppenarbeitssitzungen. Vor-Ort-Besuche geben Einblicke in digitale Arbeitsabläufe.

Interessierte können sich an Karin Dobberschütz wenden.

Internet und soziale Medien sind die Hauptinformationsquelle für Studenten. Allerdings haben diese Schwierigkeiten, Informationen aus dem Internet angemessen kritisch einzuschätzen und lassen sich von unzuverlässigen Quellen beeinflussen. Dies ergab eine Studie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Goethe-Universität Frankfurt, bei der Studierende verschiedener Fachrichtungen wie der Medizin und der Wirtschaftswissenschaften an einem Online-Test, dem Critical Online Reasoning Assessment (CORA), teilnahmen. „Wir müssen leider feststellen, dass ein großer Teil der Studierenden sich von nicht relevanten und unzuverlässigen Infor­mationen aus dem Internet verleiten lässt, wenn es darum geht, eine bestimmte Aufgabe zu beantworten“, stellte Studienleiterin Olga Zlatkin-Troitschanskaia von der JGU fest. Es sei mittlerweile bekannt, dass im Netz nicht nur „Fake News“ verbreitet würden, sondern dass auch „Fake Science“ mit wissenschaftlich nicht korrekten Informationen zirkuliere. Es seien daher Kompetenzen gefragt, verlässliche von fehlerhaften und manipulativen Informationen zu unterscheiden.

Viele Corona-relevante Vorerkrankungen hätten durch Prävention verhindert werden können. Darauf weist die Deutsche Allianz für Nichtübertragbare Krank­heiten hin. „Diabetes, Herzerkrankungen und Tabak­abhängigkeit sind alles Vor­erkrankungen, die sich durch politische Maßnahmen verringern lassen“, sagte die Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Monika Kellerer. Doch die Bundes­regierung habe jahrelang die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation ignoriert. Auch deshalb seien mehr Menschen gefährdet, schwer an Covid-19 zu erkranken und zu sterben. Frühere und effektivere Maßnahmen, beispielsweise für eine gesunde Ernährung und zur Eindämmung des Rauchens, hätten die Chancen vieler Betroffener erheblich verbessert, hieß es.

Der Alkohol-Konsum in Deutschland ist weiter bedenklich hoch: Das geht aus dem „Jahrbuch Sucht 2020“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen hervor. Danach tranken Bundesbürger im Jahr 2018 pro Kopf rund 131 Liter an Wein, Bier, Schnaps und anderen Alkoholika. Jeder Deutsche ab 15 Jahren nahm durchschnittlich 10,5 Liter Reinalkohol zu sich. Deutschland zähle international zu den Hochkonsumländern. 2018 hatten drei Millionen Erwachsene in Deutschland eine sogenannte alkoholbezogene Störung.

Menschen in Alters- und Pflegeheimen sind besonders von den sozialen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie betroffen. Laut einer Studie von Forschern der TU Dresden können soziale Isolation und Einsamkeit zu einem früheren Tod führen. Die Wissenschaftler schlagen daher Maßnahmen zur Abmilderung des Risikos vor. „Auch wenn es zu den Auswirkungen der sozialen Iso­lation im Zuge der aktuellen Corona-Pandemie noch deutlichen Forschungsbedarf gibt, erscheinen Maßnahmen zur Minderung der sozialen Isolation Älterer zur Vermeidung eines erhöhten Sterblichkeitsrisikos sinnvoll“, heißt es in einer Veröffentlichung des „Kompetenznetzes Public Health zu Covid-19“. Die Folgen der sozialen Isolation in Alten- und Pflegeheimen könnten teilweise durch vermehrte „kontaktlose“ Angebote abgemildert werden. Die Forscher weisen auch darauf hin, dass die Ermöglichung von Besuchen durch Angehörige und Freunde unter strenger Berücksichtigung des Infektionsschutzes „von hoher Bedeutung“ für die Gesundheit der Betroffenen sei.

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In der Corona-Krise hat die Gewalt gegen Frauen und Mädchen laut Menschenrechtsorganisationen in Europa zugenommen. Schon vor der Krise habe jede fünfte Frau häusliche Gewalt er­litten, erklärten Amnesty International, Women’s Link Worldwide und der inter­nationale Familienplanungs-Dachverband IPPF. Ausgangssperren und Abschottungsmaßnahmen erhöhten das Risiko von Missbrauch innerhalb der Familien. Daten zeigten einen alarmierenden Anstieg in mehreren Ländern. Die Pandemie verdeutliche die Defizite beim Schutz von Frauen und Mädchen. Die Staaten müssten geschlechtsspezifische Gewalt juristisch verfolgen.

Jeder fünfte Jugendliche in Deutschland ist übergewichtig. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universität Halle, die Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Schülerinnen und Schülern zwischen elf und 15 Jahren in Deutschland untersuchte. 18 Prozent der Mädchen und 14 Prozent der Jungen wurden nach den Selbstangaben als übergewichtig eingestuft. Bei Mädchen stieg dieser Wert im Vergleich der vorherigen Untersuchung 2014 um fünf Prozent. Nur sieben Prozent der Mädchen und 13 Prozent der Jungen sind täglich 60 Minuten körperlich aktiv. Für die Studie wurden stichprobenartig 4.347 Kinder und Jugendliche an 146 Schulen befragt.

Der Sommer bringt Sonne und höhere Ozon-Werte. Das Umweltbundesamt bietet in seiner App „Luftqualität“ nun auch eine Vorhersage für Ozon an. Es zeigt den aktuell zu erwartenden Ozonwert und den Wert für die zwei folgenden Tage. Falls innerhalb von 24 Stunden be­sonders hohe Ozonwerte erwartet werden, kann sich der Nutzer automatisch warnen lassen. Die App ist kostenlos erhältlich. Ozon reizt die Atemwege, verursacht Husten, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden. Die Corona-Krise hat das Ausmaß der weltweiten Luftverschmutzung und deren gesundheitliche Kosten verdeutlicht. Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Chemie geht davon aus, dass schon in den ersten zwei Wochen des Lockdowns weltweit etwa 7.400 vorzeitige Todesfälle und 6.600 Fälle von Asthma bei Kindern vermieden wurden.

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Für Pflegende in der Corona-Krise gibt es ein neues, psychotherapeutisches Beratungsangebot. Die kostenfreie Telefonberatung ist insbesondere gedacht für Personal in Kliniken, Altenheimen und in der häuslichen Versorgung, wie der Deutsche Bundes­verband für Pflegeberufe (DBfK) mitteilte. Beruflich Pflegende seien während der Corona-Pandemie vielfach extremen psychischen Belastungen ausgesetzt, erklärte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, sagte, mit der neuen Telefonberatung sollten Pflegende kurzfristig und professionell unterstützt werden. Wer sich durch die aktuellen beruf­lichen Herausforderungen belastet fühle, könne über die Internetplattform www.psych4nurses.de kurzfristig 30-minütige Beratungstermine buchen.

Migräne-Patienten haben kein höheres Risiko für Demenz: Zu diesem Schluss kommt eine Studie aus den USA mit 12.495 Teilnehmern. Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung. Aufgrund der Beteiligung der Hirngefäße an der Symptomatik wird seit längerer Zeit untersucht, ob es Zusammenhänge zwischen der Kopfschmerzerkrankung und dem Auftreten von Schlag­anfällen oder Demenz gibt. In der Tat kann Migräne in bestimmten Fällen mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko einhergehen und zu Veränderungen im Hirngewebe führen. „Trotz der Tatsache, dass Migränepatienten in seltenen Fällen Veränderungen im Hirngewebe aufweisen, haben die Betroffenen kein höheres Risiko, eine Demenz zu entwickeln“, sagte Hans-Christoph Diener, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Medizinische Versorgung variiert regional: Um diese Unterschiede zu analysieren, hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) den Zi-Wissenschaftspreis zur regionalen Versorgungsforschung ausgeschrieben. Der Preis würdigt exzellente wissenschaftliche Arbeiten auf diesem Gebiet. Erst durch den regionalen Vergleich werde deutlich, welche Versorgungsergebnisse unter den gegebenen rechtlichen Rahmenbedingungen erreichbar seien, teilte das Zi mit. Regionen mit besonders guten Ergebnissen könnten zum Wegweiser für andere werden. Ein Versorgungsatlas soll es ermöglichen, ärztlichen Organisationen, Krankenkassen und Politik konkrete Hinweise zu geben. Einsendeschluss ist der 28. September.

Die Einrichtung städtischer Umweltzonen verbessert neben der Luftqualität auch die Gesundheit: Die Ausgaben für Herzmedikamente und Asthmasprays ging dort nach Einführung der Zonen laut einer Studie kontinuierlich zurück. Wissenschaftler des Klimaforschungsinstituts „Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change“ in Berlin verglichen, wie sich die bessere Luftqualität auf die Verordnung von Arzneimitteln zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale sowie Herz­erkrankungen ausgewirkt hat. Die Analyse vergleicht die Entwicklung in den einzelnen Orten in Zeiträumen unmittelbar vor und nach der Einführung der Umweltzonen. Das Forscherteam um Nicolas Koch berechnete, dass pro Jahr in allen Umweltzonen zusammen 15,8 Millionen Euro an Ausgaben für Medikamente eingespart wurden. Umweltzonen gibt es mittlerweile in 58 deutschen Städten. Schadstoffintensive PKW, LKW und Busse dürfen dort nicht verkehren. Die Umweltzonen seien bei den betroffenen Autofahrern unbeliebt, aber sie hätten die Luftqualität für etwa 21,3 Millionen Menschen in Deutschland verbessert, so die Forscher.

Die Mehrheit der Deutschen hat Angst vor einem einsamen Tod. Laut einer Studie des Berlin-Instituts für Be­völkerung und Entwicklung wünschen sich 73 Prozent der Befragten, im Kreis ihrer Liebsten zu sterben. Gleichzeitig sind ebenso viele der Meinung, dass in Deutschland viele Menschen einsam aus dem Leben scheiden und niemanden haben, der sich dabei um sie kümmert. 74 Prozent sind zudem der Auffassung, in Heimen und Kliniken habe das Personal wenig Zeit, sich liebevoll um Sterbende zu kümmern. Studienautor Adrián Carrasco Heiermann erklärte, es gebe ein „Idealbild vom Sterben“. Die Menschen wünschten sich gut versorgt, schmerzfrei, selbstbestimmt, sozial ein­gebunden und nahe am Gewohnten zu sterben. Dazu müsse etwa die ambulante palliativmedizinische Versorgung ausgebaut werden.