Deutschland übernimmt am 1. Juli für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft. Die Corona-Pandemie bestimmt Themen- und Terminpläne der Bundesregierung. Doch ausgerechnet die alles überschattende Krise könnte sich als Geburtsstunde einer stärkeren gemeinsamen europäischen Gesundheitspolitik herausstellen. Ein Situationsbericht von Thomas Rottschäfer
Zuhause bleiben, auf soziale Kontakte verzichten – das kann Depressionen verstärken. Psychiater Prof. Dr. Ulrich Hegerl wünscht sich vor diesem Hintergrund eine Diskussion über das Für und Wider Pandemie-bedingter Beschränkungen.
Die Folgen der Corona-Krise prägen auch die gesundheitspolitische Tagesordnung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Zu den Top-Themen zählen aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Frage der Arzneimittelsicherheit und eine bessere gemeinsame Abwehr von Gesundheitsgefahren.
Die Kooperation der europäischen Gesundheitssysteme stärken, Europa bei Arzneimitteln und Impfstoffen unabhängig machen – für den Europaabgeordneten Dr. Peter Liese muss die Staatengemeinschaft angesichts der Corona-Krise gesundheitspolitisch einiges ändern.
Corona hat nicht nur die Menschen, sondern auch das Gesundheitssystem in Deutschland auf eine harte Probe gestellt. Was im Umgang mit der Pandemie kritisch zu sehen und worauf künftig zu achten ist, erläutert Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.
Fettleibigkeit, Diabetes, Karies: Ein hoher Zuckerkonsum kann krank machen. Eine Steuer kann den Verbrauch eindämmen. Das zeigen Erfahrungen aus anderen Ländern, wie Prof. Dr. Harald Jatzke, Vorsitzender Richter am Bundesfinanzhof, erläutert.
Welches Obst hat Saison? Wie lassen sich beim Zubereiten von Gemüse Vitamine schonen? Was bedeuten die Angaben auf der Verpackung? Gesundes Essen setzt Wissen und Fertigkeiten voraus. Doch mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland hat Nachholbedarf auf diesem Gebiet – insbesondere Männer und Jüngere. Das zeigt die erste bundesweit repräsentative Studie zur Ernährungskompetenz, die Dr. Kai Kolpatzik vorstellt.
Pflegebedürftigkeit ist kein unausweichliches Schicksal, das im höheren Lebensalter unweigerlich eintreten muss. Wie sich individuelle und soziale Ressourcen stärken lassen, um Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder abzumildern, analysiert die Initiative „Verringerung des Pflegerisikos“. Dr. Christoph Rott skizziert ihre Ziele.
Das Gesundheitssystem ist gut durch die erste Corona-Welle gekommen. Jetzt gibt es Streit, wer die Kosten trägt. Am Ende werde der Staat einspringen, meint Dr. Christian Geinitz.
Ob Vorsorge- oder Kontrolluntersuchung – aus Furcht vor Corona schieben viele Menschen wichtige Arztbesuche auf die lange Bank. Wie lässt sich das Vertrauen der Patienten zurückgewinnen?
Viele Familien pflegen ihre Angehörigen selbst. Wie die AOK dabei gerade in Corona-Zeiten unterstützen kann, erklärt Susanne Wiedemeyer, alternierende Verwaltungsratsvorsitzende der AOK Sachsen-Anhalt.
Beim Wechsel von Hüft- oder Knieprothesen kommt es deutlich seltener zu Komplikationen, je häufiger in einer Klinik ein solcher Eingriff stattfindet. Experten raten zu Operationen in spezialisierten Zentren und zu mehr gesetzlichen Mindestmengen. Von Thorsten Severin
Alle Welt redet über das Corona-Virus. Aber nicht alle können mitreden. Viele Menschen brauchen leicht verständliche Informationen, um sich selbst ein Bild machen zu können. Für sie gibt es jetzt Online-Angebote in Einfacher und in Leichter Sprache. Von Dr. Silke Heller-Jung
Krebspatientinnen verbringen während der Chemotherapie viele Stunden in unwirtlicher Klinikumgebung, weiß Tina Müller. Mit ihrer ehrenamtlichen Initiative Rosi will sie die Atmosphäre in den Chemo-Ambulanzen verbessern.
Frauen leisten einen Großteil der Arbeit in der Gesundheitsversorgung – das zeigt sich einmal mehr in der Corona-Krise. Deshalb sollten sie sich auch in den Expertengremien und in der Politik stärker beteiligen können, fordern Dr. Sabine Ludwig und Prof. Dr. Ilona Kickbusch im Namen des Netzwerks Women in Global Health – Germany.
Krankenhäuser, die ihre Patienten nicht richtig aufklären, riskieren nicht nur haftungsrechtliche Folgen. Auch können sie ihren Anspruch verlieren, ihre erbrachten Leistungen von den Krankenkassen vergütet zu bekommen. Dies hat das Bundessozialgericht entschieden. Von Anja Mertens
In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Dr. jur. Felix Welti, Inhaber des Lehrstuhls für Sozial- und Gesundheitsrecht, Recht der Rehabilitation und Behinderung am Institut für Sozialwesen der Universität Kassel.