Die Antibiotika-Verordnungen sind in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein stark zurückgegangen. In Westfalen-Lippe ist ihre Anzahl in 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 27,7 Prozent gesunken, wie eine Auswertung der AOK NordWest ergab. Danach wurden rund 2,3 Millionen Antibiotika-Verordnungen ausgestellt, im Vorjahr waren es noch 3,2 Millionen. 2013 lag in Westfalen-Lippe die Zahl sogar noch bei 4,6 Millionen. In Schleswig-Holstein sind die Antibiotika-Verschreibungen 2020 um 24,6 Prozent zurückgegangen. 740.000 Verordnungen für diese Medikamente wurden dort im vergangenen Jahr ausgestellt, 2019 waren es 981.000 und im Jahr 2013 noch 1,25 Millionen. „Die abnehmende Tendenz bei den Antibiotika-Verordnungen ist auf einen zunehmend kritischeren Umgang besonders bei den Verordnungen für Kinder zurückzuführen“, sagte AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Das sei eine positive Entwicklung, um der Neubildung von Resistenzen entgegenzuwirken. Die abnehmende Tendenz sei zusätzlich durch die Corona-Pandemie verstärkt worden, denn durch die Abstands- und Hygieneregeln, Kita- und Schulschließungen habe es weniger Ansteckungen mit bakteriellen Infektionen gegeben.