Zeitschriftenschau

Sucht: Nutzungsdauer digitaler Medien bei Kindern gestiegen

Kinder und Jugendliche nutzten im Corona-Jahr 2020 deutlich häufiger digitale Medien als davor. Zu diesem Ergebnis kommt der Kinderreport 2021 des Deutschen Kinderhilfswerks. Für den Report waren 669 Kinder und Jugendliche sowie 1.023 Erwachsene befragt worden. Danach ist bei Kindern und Jugendlichen die Nutzungsdauer im Schnitt um 26 Prozent gestiegen – von gut 200 auf knapp 260 Minuten pro Tag. Insgesamt haben bereits zwölf Prozent der Kinder und Jugendlichen Erfahrungen mit Mediensucht gemacht.


Autismus: Neue S3-Behandlungsleitlinie erarbeitet

Eine neue S3-Leitlinie bietet einen Überblick über die evidenzbasierte Therapie bei Autismus-Spektrum-Störungen. Sie stellt alle bis 2018 anhand kontrollierter oder randomisiert-kontrollierter Studien untersuchten Therapieansätze vor, die bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Autismus-Spektrum-Störung eingesetzt werden. Dies umfasst psychosoziale, medikamentöse und andere Interventionen. An der Arbeit an der Leitlinie waren Fachgesellschaften, Berufsverbände und Patientenorganisationen beteiligt.


Blutdruck: Starke Schwankungen erhöhen Sterberisiko

Nicht nur die Höhe des Blutdrucks, sondern auch dessen Schwankungen (Blutdruckvariabilität) erhöhen das kardiovaskuläre Sterblichkeitsrisiko. Dies ergab eine Studie der Universität von Florida. Die Forscher hatten die Daten von 17.000 Teilnehmern der INVEST-Studie (International Verapamil SR-Trandolapril Study) analysiert, die ältere Patienten mit Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit eingeschlossen hatte. Sie stellten fest, dass starke systolische Blutdruckschwankungen das Sterberisiko um 14 bis 18 Prozent erhöhen. Insbesondere bei Frauen zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang: Bei ihnen war das Mortalitätsrisiko um bis zu 33 Prozent erhöht. Bei großen diastolischen Schwankungen beobachteten die Forscher keinen Zusammenhang.


Ernährung: Mediterranes Essen kann vor Demenz schützen

Eine mediterrane Ernährung, die reich an Fisch, Gemüse und Olivenöl ist, kann vor Eiweißablagerungen im Gehirn und dem Verlust von Hirnsubstanz schützen. Das fanden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen heraus. An ihrer Studie nahmen 512 Probandinnen und Probanden mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren teil. Gehirnscans und verschiedene neuropsychologische Tests zeigten, dass jene, die sich ungesund ernährten, höhere pathologische Werte an Biomarkern im Nervenwasser aufwiesen als jene, die regelmäßig Mittelmeerkost aßen. Bei den Gedächtnistests schnitten die Teilnehmer, die regelmäßig Fisch und Gemüse verzehrten, besser ab als jene, die sich nicht mediterran ernährten.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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