Präventive Maßnahmen gegen geistigen Abbau und Demenz haben bei Frauen offenbar stärkere Effekte als bei Männern. Eine Studie des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Universität Leipzig untersuchte die Wirksamkeit von Lebensstil-Interventionen, zu denen etwa die Steigerung körperlicher, geistiger oder sozialer Aktivität oder eine bessere Ernährung gehören. Die Wissenschaftler werteten dazu 34 weltweite Studien aus. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Lebensstil-Interventionen das Potenzial haben, die geistige Leistungsfähigkeit von älteren Personen zu erhalten oder zu verbessern“, erklärte ISAP-Expertin Dr. Andrea Zülke. Allerdings fiel auf, dass Frauen in sämtlichen untersuchten geistigen Funktionen, wie etwa Gedächtnis oder Sprache, stärker profitierten als Männer. Die Unterschiede könnten auf unterschiedliche Risikoprofile von Männern und Frauen zurückgehen. So seien Männer im Alter körperlich aktiver als Frauen und hätten häufig einen höheren Bildungsgrad, was einen Schutzfaktor für Demenzen darstelle. „Damit wäre für Frauen, die älter als 60 Jahre sind, mehr Raum für Verbesserung durch eine Veränderung des Lebensstils, was erklären könnte, warum sie stärker profitieren als Männer“, erläuterte Zülke.