Zeitschriftenschau

Künstliche Intelligenz: Diagnose von Nasenhöhlenkrebs verbessert

Tumore in der Nasenhöhle und -nebenhöhle umfassen ein breites Spektrum mit vielen Krebsarten. Nun gelang es Forschenden der Ludwig-Maximilians-Universität und der Charité, die Diagnostik zu verbessern: Sie entwickelten ein KI-Tool, das auf der Basis chemischer DNA-Modifikationen Tumore unterscheidet und die mit den bislang verfügbaren Methoden nicht unterscheidbaren Karzinome vier unterschiedlichen Gruppen zuordnet. Dies könnte neue Möglichkeiten für zielgerichtete Therapien eröffnen.


Medizinisches Cannabis: Hohe Erwartungen führen zu weniger Schmerzen

Eine schwedische Analyse von 20 Cannabinoid-Studien aus den Jahren 2003 bis 2020 zeigt einen starken Placebo-Effekt von medizinischem Cannabis bei der Schmerzwahrnehmung. Die Studienteilnehmer gaben vor und nach der Einnahme von Cannabis oder von Placebos jeweils die Intensität ihrer Schmerzen an. In der Cannabis-Gruppe sanken die Schmerzen nicht signifikant stärker als in der Placebogruppe. Die Forschenden ver­muten, dass der hohe Placeboeffekt auch durch die von Medienberichten geweckten hohen Erwartungen an die schmerzreduzierende Wirkung zu diesem Ergebnis geführt hat.


Corona-Pandemie: Ältere Menschen psychisch stark belastet

Die starke mentale Belastung durch die Corona-Pandemie hat bei den über 50-Jährigen zu einer Zunahme von Depressionserkrankungen geführt. Dies haben Forschende der Universität Toronto herausgefunden. Sie werteten eine Befragung von über 22.000 Erwachsenen aus. Jeder achte ältere Erwachsene, der vor der Befragung keine Depression hatte, entwickelte sie während der Covid-19-Pandemie zum ersten Mal im Leben. Noch gravierender sind die Ergebnisse der über 50-Jährigen, die schon vor Corona depressive Episoden hatten. Davon bekamen 45 Prozent während der Corona-Pandemie erneut eine Depression.


Hautentzündungen: Risiko für Hautkrebs erhöht

Forschende der Universität Seoul sind der Frage nachgegangen, ob die entzündliche Haut­erkrankung Rosazea das Risiko erhöht, an Hautkrebs zu erkranken. Dazu analysierten sie Versichertendaten der südkoreanischen National Health Insurance Sharing Services und verglichen die Krebsinzidenz von rund 11.000 an Rosazea erkrankten Menschen mit einer Kontrollgruppe. Ergebnis: Menschen mit Rosazea haben ein sechsfach höheres Risiko für aktinische Keratosen (Hautveränderung durch UV-Strahlung) und ein mehr als zweimal so hohes Risiko für Basalzell- und Plattenepithelkarzinome (weißer Hautkrebs). Die Forschenden vermuten, dass es sich bei Rosazea um eine systemische Krankheit handelt, die mit Herz-, Magen-Darm- und neurologischen Erkrankungen assoziiert ist.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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