Portrait
Vorstand gefragt!

„Wir möchten mehr Menschen ins Diskussionsforum einladen“

Der AOK-Bundesverband ist Herausgeber der G+G. Vorstandsvorsitzender Martin Litsch erklärt, warum die Zeitschrift zusätzlich digital erscheint.

G+G: Herr Litsch, Sie treiben mit der AOK-Gemeinschaft die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran. Sind Sie auch privat ein Freund von App und Web? 

Litsch: Ja, das bin ich mittlerweile. Digitalisierung betrifft uns doch längst alle, überall und zu jeder Zeit – nicht nur bei der Arbeit und im Gesundheitswesen. Das ist spannend, und wenn die Angebote sorgsam gemacht sind, tun sie gut. Im AOK-System ist es in diesem Sinne wichtig, die Digitalisierung zur guten Versorgung unserer Versicherten mitzugestalten. In der Freizeit nutze ich bei App und Web das, was mir nützt und was mir Spaß macht. Ich habe zum Beispiel Apps fürs Segeln und Wandern sowie Zeitungs-Apps. Ich finde es wunderbar, im Flieger zu sitzen, meine Zeitung zu lesen, ohne dabei meinem Nachbarn die Ellbogen in die Rippen zu rammen. 

G+G: Der AOK-Bundesverband ist Herausgeber der Zeitschrift G+G. Haben Sie deshalb dafür gesorgt, dass das AOK-Forum jetzt auch als digitales Magazin erscheint? 

Litsch: (lacht). Ich freue mich tatsächlich sehr, dass es die G+G jetzt auch digital gibt. Für die gesamte AOK-Gemeinschaft ist es wichtig, möglichst viele Leser abzuholen. Deshalb haben wir zusammen den Entschluss gefasst, die G+G ab jetzt sowohl als digitales Magazin als auch in der gedruckten Fassung anzubieten. Jeder soll die Zeitschrift lesen, wo und wie er möchte: offline in der App in der Bahn, auf dem Rechner bei der Arbeit oder abends auf dem Sofa als Printausgabe.

G+G: Wie unterscheiden sich Print- und Digitalangebot? 

Litsch: Zunächst einmal finden sich sämtliche Inhalte der Printausgabe auch im Digitalmagazin wieder. Die G+G, wie die Leser sie kennen und schätzen, bleibt also auch digital die G+G. Darüber hinaus bietet die Redaktion zusätzliche Inhalte und Formate an. Dazu gehört diese Rubrik „Vorstand gefragt!“, in der reihum die AOK-Vorstände zu Wort kommen. Es wird Umfragen zu aktuellen Themen geben, Angebote für Schnellleser, Links zu Leseempfehlungen, Bildergalerien. Ganz wichtig finde ich aber auch, dass die G+G-Leser online in sämtlichen G+Gs der vergangenen Jahre recherchieren können. Das gilt übrigens auch für alle anderen Medien der G+G-Familie, also für die Themenhefte, die Wissenschaftsbeilage und den G+G-Blickpunkt. 

G+G: Warum stellen Sie die digitalen Angebote trotzdem kostenfrei und für alle zur Verfügung? 

Litsch: Die G+G trägt das Wort Forum im Titel. Das Magazin ist auch deshalb seit zwei Jahrzehnten so angesehen, weil es nicht nur die AOK-Positionen predigt, sondern weil die Redaktion Andersdenkende zu Wort kommen lässt und damit die politische Meinungsbildung fördert. Wie sehr Leser das schätzen, hat uns erst kürzlich eine umfassende Leserbefragung gezeigt. Mit dem kostenfreien Zugang möchten wir noch mehr Menschen ins Forum für gesundheitspolitische Diskussionen einladen. Die Leser, die alles so haben wollen wie bisher, verlieren nichts. Sie bekommen weiterhin die bewährte Printausgabe. 

G+G: Sie haben sich als Freund von App und Web bezeichnet. Werden Sie selbst jemals wieder das Printmagazin zu Hand nehmen?

Litsch: Und ob. Denn mir geht es da wie vielen anderen Menschen auch. Ob ich eine Zeitschrift oder Zeitung lieber digital oder zum Anfassen lese, hängt von Ort und Zeit der Lektüre ab. Am Wochenende möchte ich nicht auf das Rascheln meiner Sonntagszeitung am Frühstückstisch verzichten. Und dasselbe gilt für die G+G.

Hans-Bernhard Henkel-Hoving führte das Interview. Er ist Chefredakteur der G+G.
Bildnachweis: AOK-Bundesverband