„Beim Thema Vorsorge stehen wir zu unserer Verantwortung“
Die AOK Nordost setzt sich für einen besseren Impfschutz ein und übernimmt die Immunisierung gegen humane Papillomviren für Jungen. Dazu Fragen an den versichertenseitigen Verwaltungsratsvorsitzenden Knut Lambertin.
G+G: Herr Lambertin, seit dem 1. Juli übernimmt die AOK Nordost im Rahmen einer Satzungsleistung die Kosten für die Schutzimpfung gegen humane Papillomviren (HPV) auch für Jungen. Warum?
Lambertin: Vorsorge ist in jeder Lebensphase wichtig. Sie ermöglicht schon den Jüngsten ein gesundes Aufwachsen. Beim Thema Vorsorge stehen wir zu unserer Verantwortung und reagieren deshalb noch vor einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses auf die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Bislang wurde die HPV-Impfung ausschließlich für Mädchen von neun bis 14 Jahren mit der Möglichkeit der Nachholung bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres angeboten. Jetzt können AOK-versicherte Jungen in derselben Altersgruppe diesen Impfschutz nutzen.
G+G: Wie steht es – mit Blick auf HPV – derzeit um den Impfstatus?
Lambertin: Mehr als zehn Jahre nach der ersten STIKO-Empfehlung zur HPV-Impfung sind laut RKI bundesweit nur 31 Prozent der 15-jährigen Jungen geimpft. Die Zahlen für Berlin bewegen sich auf diesem Niveau, während die Impfquoten in Brandenburg mit knapp 44 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit 52 Prozent höher ausfallen.
G+G: Die Entscheidung, ob geimpft wird, obliegt aber weiter den Eltern?
Lambertin: Natürlich. Als AOK Nordost wollen wir aber das klare Signal senden, dass sich Mitglieder und Familienversicherte auf ihre Krankenkasse verlassen können. Unser Ziel ist es, die Versorgung im Allgemeinen zu verbessern und beim Thema Impfen im Besonderen den Gemeinschaftsschutz weiter zu stärken. Denn mit der Möglichkeit zur HPV-Impfung auch für Jungen werden jetzt beide Geschlechter gleichermaßen geschützt.