Zeitschriftenschau

Tabakkonsum: Gefährliche Rauchrückstände

Welche Auswirkungen das sogenannte Thirdhand Smoke hat, stellte kürzlich eine Arbeitsgruppe aus Barcelona auf dem Kongress der European Respiratory Society in Paris vor. Darunter versteht man Rauchrückstände, die sich zum Beispiel in Wänden oder Möbeln festsetzen. Das Einatmen solcher Rückstände schädige nicht nur die Atemwege. Auch verhindert es unter anderem die Bildung von Stammzellen, schädigt das Immunsystem und stört den Leberstoffwechsel. Die Arbeitsgruppe hatte 68 Studien ausgewertet.


Atemluft: Feinstaubfilter senken den Blutdruck

Benutzen ältere Menschen, die in Regionen mit stark verunreinigter Luft leben, einen Luftfilter, sinkt ihr systolischer Blutdruck (oberer Wert) durchschnittlich um rund drei mmHg. Das fanden US-amerikanische Forscher im Rahmen einer Studie mit 40 Bewohnern einer Seniorenwohnanlage heraus, die sich an einer vielbefahrenen Straße in Detroit befindet. Ein Teil der Senioren hatte einen tragbaren Luftreiniger ohne Filter und der andere Teil einen mit Filter erhalten. Besonders profitierten adipöse Studienteilnehmer von dem Luftfilter: Ihr systolischer Blutdruck sank um 7,5 mmHg.


Herzrisiko: Nächtlicher Bluthochdruck besonders gefährlich

Patienten mit Bluthochdruck haben ein erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Besonders ausschlaggebend sind dabei die nächtlichen Blutdruckwerte. Das zeigten Forscher von der spanischen Universität Vigo. An der Untersuchung im Rahmen des Hygia-Projekts nahmen 18.078 Bluthochdruck-Patienten teil. Ihr Blutdruck wurde in regelmäßigen Abständen 48 Stunden lang gemessen. Dabei erwies sich der während der Schlafenszeit gemessene Blutdruckwert als signifikanter Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Patienten, die vor dem Zubettgehen ihre Blutdrucksenker einnahmen, hatten ein 50 Prozent niedrigeres Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse als jene, die die Präparate tagsüber schluckten.


Geistige Fitness: Schwankungen je nach Jahreszeit

Im Laufe des Jahres verändert sich die Gehirnleistung. Das bestätigt eine Studie der Universität Toronto mit mehr als 3.300 Frauen und Männern im Alter von über 60 Jahren. Danach konnten sich sowohl gesunde Senioren als auch Alzheimer-Patienten im frühen Herbst am besten konzentrieren und Denkaufgaben besser lösen. Am schlechtesten funktionierte ihr Gehirn in den ersten Frühjahrsmonaten. Praktisch bedeutet das: Die Wahrscheinlichkeit, im Winter oder im Frühling eine kognitive Beeinträchtigung oder Demenz zu diagnostizieren, steigt um rund 24 Prozent.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
Bildnachweis: iStock/MonthiraYodtiwong