Wertschätzende Chefs, bedarfsgerechte Arbeitsplätze, Mitarbeiterbeteiligung: Die Erfolgsfaktoren und Instrumente des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) gelten auch für die digitalisierte Arbeitswelt. So lautete ein Fazit auf dem Fachforum des Innovationsprojekts „Gesundheit in der Arbeitswelt 4.0“ der AOK Niedersachsen. Projektleiterin Anouschka Gronau begrüßte zu der Veranstaltung in Hannover kürzlich rund 100 Teilnehmer, darunter BGM-Verantwortliche aus den 21 am Projekt beteiligten Unternehmen. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt, unterstützt von zwei Landes- und einem Bundesministerium sowie den Unternehmerverbänden und Gewerkschaften in Niedersachsen, startete 2017.
„Wir wollen das BGM weiterentwickeln und an aktuelle Bedürfnisse anpassen“, so Gronau. „Mitarbeiterbeteiligung ist kein neues Thema“, sagte Dr. Martin Kuhlmann. „Neu ist der höhere Gestaltungsbedarf.“ Der Sozialwissenschaftler vom Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen, der das Projekt der AOK Niedersachsen evaluiert, sieht Beteiligung als einen „Schlüsselaspekt der Digitalisierung“. Katja Oehl-Wernz vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft hob die Verantwortung der Führungskräfte hervor: „Gutes Führen ist gesundes Führen.“ In der digitalisierten Arbeitswelt sei eine der Herausforderungen, auch über Distanz führen zu können. Wichtig blieben „emotionale Intelligenz und Selbstreflektion“. In einem weiteren Workshop ging es um das „Büro als Open Space“. Dr. Nick Kratzer vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung München sagte: „Nicht alle Tätigkeiten sind für einen Open Space geeignet.“ Jeder solle den Arbeitsplatz erhalten, den er braucht und will.