Wenn ältere Patienten aus einer Narkose erwachen, tritt bei ihnen häufig ein akuter Verwirrtheitszustand (Delir) ein. Dieser kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Die AOK Niedersachsen hat darum als erste Krankenkasse in dem Bundesland mit dem Elisabeth-Krankenhaus Thuine im Verbund der Niels-Stensen-Kliniken einen Vertrag geschlossen, um das Auftreten des Delirs zu vermeiden. Der Qualitätsvertrag sieht unter anderem den Einsatz von „Delirguides“ vor, einer festen Bezugsperson für die Betroffenen während des Krankenhausaufenthalts. Darüber hinaus werden besonders schonende Narkoseverfahren bevorzugt genutzt. Im Elisabeth-Krankenhaus wird etwa versucht, bevorzugt die Regionalanästhesie anzuwenden. Auf zusätzliche Sedierung werde fast vollständig verzichtet, erläutert Dr. Christian Prause, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin. Außerdem kämen auf den Stationen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz, um den Patientinnen und Patienten eine rasche Orientierung im Alltag nach der Operation zu erleichtern. „Bei einer frakturbedingten Hüft-OP erleiden zum Beispiel bis zu 60 Prozent der Patientinnen und Patienten über 65 Jahre ein postoperatives Delir“, erläutert AOK-Vorstandschef Dr. Jürgen Peter. Rund 40 Prozent seien selbst nach einem Jahr noch stark eingeschränkt. Viele würden pflegebedürftig.

Foto: iStock.com/sturti

Die AOK PLUS und die Ralf Rangnick Stiftung wollen Kindern gemeinsam Spaß an gesunder Ernährung, Sport und Entspannung vermitteln. Im Zentrum der Kooperation steht das Projekt „Gesund & cool“, mit dem Defiziten in den Bereichen Beweglichkeit und Körpergefühl frühzeitig vorgebeugt und Stress minimiert werden soll. Dafür werden Leipziger Grundschulen von Experten besucht, um den Bedarf zur Stärkung der Gesundheitskompetenz der Kinder zu ermitteln. Danach wird für die Kinder ein Erlebnistag mit Ernährungsberatern und Sportwissenschaftlern initiiert. Die Inhalte sollen in den Schulalltag integriert werden. Mit der auf drei Jahre angelegten Kooperation unterstützt die AOK PLUS als Teil eines Netzwerkes 40 Projekttage für 15 Grundschulen. „Es ist wichtig, frühzeitig den Grundstein für ein gesundes Leben zu legen“, sagt AOK-Regionalgeschäftsführer Harald Forth.

Die AOK Nordost hat gezeigt, wie Gesundheitsämter und Kommunen Corona-Hotspots schneller ausfindig machen und eindämmen könnten. Dazu stellte die Krankenkasse das Modell eines automatisierten Frühwarnsystems vor, das auf Daten aus geografischen Informationssystemen basiert. Dafür wurden anonymisierte Daten von rund 1,75 Millionen AOK-Versicherten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet. Die Ergebnisse der regionalen Datenanalyse sind nach Darstellung von Diplom-Geograf Dr. Boris Kauhl in kleinräumig aufgelöste, animierte Karten zur zeitlichen Abfolge von Covid-19-Krankenhausbehandlungen und Testungen eingeflossen. Dabei habe sich gezeigt, dass dem sprung­haften Anstieg der stationären Behandlung von Covid-19-Patienten in Landkreisen oder Bezirken ein kleinräumigerer Anstieg von Corona-Erkrankungen in einzelnen Gemeinden oder Ortsteilen vorausgegangen sei. Für den Diplom-Geograf bedeutet dies, dass mit Hilfe von Routinedaten ein automatisiertes Frühwarnsystem für Hotspots technisch möglich ist und hilfreich wäre. „Beschwerdebasierte Daten“ könnten es ermöglichen, frühzeitig Hinweise auf ein mögliches Infektionsgeschehen zu erhalten. Wenn sich in einer Notrufzentrale oder beim ärztlichen Bereitschaftsdienst etwa Anrufe von Patienten mit Corona typischen Beschwerden häuften, könnten die Gesundheitsämter direkt aktiv werden.

Neben der Computer-Maus die Dose Red Bull, neben der Tastatur die Tüte Chips – so stellen sich viele die Ernährung im elektronischen Sport vor. „Der Energydrink gehört tatsächlich für viele dazu“, sagt Professor Ingo Froböse, Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabi­litation der Deutschen Sporthochschule Köln. „Doch insgesamt ernähren sich die eSportler und eSportlerinnen sogar besser als die Allgemeinbevölkerung.“ Im Rahmen der nunmehr dritten Studie der Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit der AOK Rheinland/Hamburg wurden rund 820 eSportlerinnen und eSportler befragt. Rund 40 Prozent der Befragten konsumieren zwar regelmäßig Energydrinks, im Schnitt etwas mehr als eine Dose pro Woche. Trotzdem liegt der Zuckerkonsum deutlich unter dem der Allgemeinbevölkerung: eSportler verzehren weniger Softdrinks oder Schokolade. Die Hälfte gab an, mindestens an fünf Tagen in der Woche selber zu kochen. Darin sieht Rolf Buchwitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, eine Chance. „Wer selbst kocht, entscheidet auch selbst, was in den Kochtopf kommt. Damit ist ein erster Schritt für eine ausgewogene Ernährung getan.“ Doch gibt es bei den eSportlern laut Froböse dasselbe Problem wie in der Allgemeinbevölkerung: „Es landet zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse auf dem Teller.“ Das Klischee vom Junk-Food essenden Gamer sei im Großen und Ganzen aber überholt.

Foto: iStock.com/PhotoAttractive

Zum ersten Mal wird in diesem Jahr der BGF-Preis Gesunde Pflege ausgeschrieben. Damit sollen Pflegeinstitutionen ausgezeichnet werden, die innovative Ansätze für eine gesunde und nachhaltige Arbeitsorganisation entwickelt und umgesetzt haben. Gestartet wird der Wettbewerb zunächst von der AOK Rheinland/Hamburg, weitere AOKs folgen. Der Preis steht unter dem Motto: „Gesund planen – doppelt gewinnen“. Eine Jury mit Experten aus Wissenschaft und Praxis bewertet die Bewerbungen und zeichnet im Herbst die drei Bestplatzierten aus. Für die besten Konzepte werden Prämien bis zu 5.000 Euro vergeben. Außerdem haben die Preisträgerinnen und Preisträger die Chance, an einem Bundeswettbewerb im kommenden Jahr teilzunehmen. Bewerben können sich Pflegeinstitutionen aus dem Bereich der stationären Pflege, der stationären und teilstationären Altenpflege, der ambulanten Altenpflege sowie Berufsfachschulen für Pflege. Der Preis soll verdeutlichen, dass sich eine Organisation der Arbeit für die Unternehmen lohnt, wenn sie die Gesundheit ihrer Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen – und andere Betriebe ermutigen, sich ein Beispiel zu nehmen. Zu erfolgreichen Konzepten gehören etwa die mitarbeiterorientierte Gestaltung von Schichtplänen, eine auf die Gesundheit ausgerichtete Führungskultur, die Mitbestimmung der Beschäftigten sowie die Förderung der Gesundheitskompetenz. Weitere Beispiele können eine faire Aufgabenverteilung mit Berücksichtigung des Alters oder eine Verbesserung der Teamarbeit sein.

Foto: iStock.com/Anton Hallmann

Grippeschutzimpfungen sind in Schleswig-Holstein bald auch in Apotheken möglich. Dazu haben die AOK NordWest und der pharmazeutische Großhändler GEHE, ein Tochterunternehmen von Alliance Healthcare Deutschland, für eine Gruppe von Apotheken ein Modellprojekt vereinbart. „Damit bieten wir als erste gesetzliche Krankenkasse in Schleswig-Holstein unseren Versicherten eine zusätzliche Möglichkeit, sich gegen die Virusgrippe Influenza impfen zu lassen“, sagte AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Im Norden können zukünftig mehr als 150 Apotheken die Grippeschutzimpfung anbieten. Zur Modellregion gehören die Städte Lübeck, Kiel, Flensburg, Schleswig, Rendsburg, Eckernförde und die Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Plön und Ostholstein. Erklärtes Ziel der Projektpartner ist es, die Impfquote der Bevölkerung weiter zu steigern. Nach An­gaben der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut sind nur 35 Prozent der Risikogruppe der über 60-Jährigen gegen Influenza geimpft. Mit den ersten Impfungen in Apotheken ist im Laufe des Jahres zu rechnen.