Ob bei Terminvergabe, Unterbrechung von Infektionsketten oder Übermittlung von Testergebnissen: Drei Viertel der Menschen in Deutschland (75 Prozent) wünschen sich einen stärkeren Einsatz digitaler Technologien gegen Covid-19. Dies geht aus einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom hervor. „Die Ausbreitung des Corona-Virus können wir nicht mit Fax, Bleistift und überlasteten Telefonhotlines verhindern, sondern mit Datenplattformen, einer bundesweit einheitlichen digitalen Organisation von Impfterminen und einer Corona-Warn-App, deren Potenziale besser ausgeschöpft werden“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. Laut Umfrage hat jeder Dritte ab 16 Jahren (32 Prozent) die Corona-Warn-App installiert, weitere 17 Prozent wollten dies noch tun. Gleichzeitig wünscht sich mehr als jeder Zweite (56 Prozent), dass die Corona-Warn-App um einen digitalen Impfpass erweitert wird. Im Auftrag von Bitkom wurden in zwei Umfragen jeweils mehr als 1.000 Menschen repräsentativ befragt.

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Das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) hat eine Kampagne gestartet, um über die Gefahren einer Blutvergiftung aufzuklären und typische Warnsignale bekannter zu machen. Laut APS sterben hierzulande jedes Jahr etwa 75.000 Menschen an Sepsis. Die Erkrankung sei damit die dritthäufigste Todesursache. Es gebe eine unbekannte Dunkelziffer, weil Sepsis-Fälle oft nicht als solche erkannt und erfasst würden. „Mit unserer Informationsinitiative wollen wir so viele Menschen wie möglich über das Thema aufklären. Denn die Sepsis entsteht meistens nicht im Krankenhaus, sondern in ganz alltäglichen Lebenssituationen“, sagte die APS-Vorsitzende Dr. Ruth Hecker. Bei einer Sepsis kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf eine Infektion, ursächlich sind meist Bakterien. Die Symptome ähneln häufig einem grippalen Infekt mit starkem Krankheitsgefühl, Kurzatmigkeit, Verwirrtheit, Schüttelfrost oder hohem Fieber. Innerhalb von Stunden können Kreislaufschock, Multiorganversagen und auch bei jungen Menschen der Tod eintreten.

Mit einer neuen Website bietet das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) einen Überblick über die Verbreitung von Krankheiten. Unter www.krankheitslage-deutschland.de wird für 18 Erkrankungen, darunter des Herz-Kreislaufsystems, der Atemwege und der Psyche, die Betroffenheit für spezifische Bevölkerungsgruppen auf Basis der Bundesländer und in Raumordnungsregionen aufgezeigt. „Die regionalen Kennzahlen können Landräten und Bürgermeistern helfen, ihre regionale Situation einzuordnen und Ansätze zu entwickeln, um die gesundheitliche Versorgung vor Ort zu verbessern“, sagte Helmut Schröder, stellvertretender WIdO-Geschäftsführer. Die nach 96 Regionen differenzierten Ergebnisse wurden für das Innovationsfonds-Projekt „BURDEN 2020“ ermittelt, das vom WIdO, dem Robert Koch-Institut und dem Umweltbundesamt umgesetzt wird.

Corona-Patienten mit Parodontitis müssen bei einer Coronainfektion öfter intensivmedizinisch behandelt werden. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie hin. Nach Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Nikotinkonsum und Gewicht wurden Covid-Patienten mit Parodontitis 3,5-mal häufiger auf die Intensivstation eingewiesen, sie benötigten 4,5-mal häufiger ein Beatmungsgerät und starben fast neunmal häufiger als Patienten ohne die bakterielle Entzündung des Zahnfleisches. Ursache für das Leiden ist meist schlechte Mundhygiene.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert eine zunehmende Bewerbung ungesunder Lebensmittel durch sogenannte Influencer in den sozialen Medien. „Lebensmittelkonzerne nutzen bekannte Social-Media-Stars, um zuckrige Getränke, fettige Snacks und Süßwaren gezielt an Kinder zu vermarkten“, beklagte Luise Molling von Foodwatch. Die Organisation hat für ihren „Junkfluencer“-Report über mehrere Wochen tausende Posts, Stories und Videos bekannter Social-Media-Stars untersucht und zahlreiche Belege für solche Werbung dokumentiert. „Mit Hilfe von Influencern senden die Unternehmen ihre übergriffige Werbung an den Eltern vorbei direkt ins Kinderzimmer und auf die Handys junger Menschen“, sagte Molling. Über Youtube, Instagram oder TikTok erreichten sie Millionen junger Fans. Influencer seien für Kinder und Jugendliche heutzutage „die größten Idole und zugleich die besten Freunde, genießen hohe Glaubwürdigkeit und haben einen großen Einfluss auf deren Kaufentscheidungen“, so Foodwatch.

Multiresistente Keime sind eine wachsende Gefahr: Die AOK will daher bei der Vergabe von Antibiotika-Verträgen künftig auch auf Umwelt- und Arbeitsschutzstandards bestehen. Im Streit mit den Herstellern um entsprechende Ausschreibungskriterien gehe man daher in die nächste Instanz, erklärte der Vorstandsvorsitzende der AOK-Baden-Württemberg, Johannes Bauernfeind, der Federführer der AOK-Gemeinschaft für die bundesweiten Generikaverträge. Die AOK-Gemeinschaft hatte im Herbst fünf Antibiotika-Wirkstoffe erstmals gesondert ausgeschrieben. Bei der Vergabe sollte nicht allein der Preis entscheiden, sondern auch die Sicherheit der Lieferkette sowie die Beachtung von Umwelt- und Arbeitsschutz. Die Hersteller legten allerdings Einspruch ein, dem die Vergabekammer des Bundes stattgab. „Es ist nicht akzeptabel, dass Hersteller Ausschreibungskriterien angreifen, die die Pharma-Lobby und Politiker mehrerer Parteien seit langer Zeit selbst gefordert hatten“, betonte Bauernfeind.

Mit einer Handy-App wollen Forscher in Bayern in der Heuschnupfen-Saison Abhilfe gegen laufende Nasen und juckende Augen schaffen. Nutzer der kostenlosen App BAYSICS werden durch wenige Klicks zu Laien-Forschern, die helfen, eine Risikokarte für Heuschnupfen-Geplagte zu erstellen. Gleichzeitig sammeln die Nutzer auch Daten für die Erforschung des Klimawandels und seiner Auswirkungen. Gut 15 Prozent der Deutschen litten unter Heuschnupfen, erläuterte Professorin Susanne Jochner-Oette von der Katholischen Universität Eichstätt, die an dem Verbundprojekt BAYSICS des Bayerischen Netzwerks für Klimaforschung mitarbeitet. Schuld daran sei auch der Klimawandel.

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Die Daten aus den Krebsregistern der Länder werden zusammengeführt: Das Bundeskabinett beschloss dazu einen Gesetzentwurf. Zentrales Ziel sei es, die Behandlung von Krebskranken weiter zu verbessern. „Die Krebsregister der Länder enthalten wertvolle Informationen. Diese wollen wir noch besser nutzen, um die Krankheit und ihren Verlauf in allen Ausprägungen besser zu verstehen und so Patientinnen und Patienten besser zu versorgen. Deswegen führen wir die Krebsregisterdaten auf Bundesebene zusammen und machen sie der Forschung zugänglich“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Konkret soll der derzeit von den Krebsregistern der Länder an das Zentrum für Krebsregisterdaten beim Robert Koch-Institut zu übermittelnde Datensatz erweitert werden. Das Gesetzt tritt vermutlich im Juli in Kraft.

Die Deutschen sind mit der Gesundheitsversorgung in der Corona-Pandemie mehrheitlich zufrieden. Das zeigen Forsa-Umfragen im Auftrag der AOK NordWest und der AOK Bayern. Bei der Erhebung der AOK NordWest, die die Daten für Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein vorstellte, gaben mit leichten regionalen Unterschieden mehr als drei Viertel der Befragten an, dass die wohnortnahe medizinische und pflegerische Versorgung auch in Pandemiezeiten gut funktioniert habe. 80 Prozent bestätigten diesen Eindruck auch für die Notfallversorgung. Für Bayern ergab die Umfrage noch höhere Zufriedenheitswerte. Während der Pandemie seien 90 Prozent der Menschen im Freistaat mit der Gesundheitsversorgung vor Ort insgesamt zufrieden, teilte die AOK mit. Das sei mehr als der Durchschnitt der Bundesbürger (85 Prozent).

Eine digitale Kooperation soll Spezialwissen von Herz- und Lungenmedizinern bei der Behandlung von Corona-Patienten auf Intensivstationen leichter zugänglich machen. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Voraussetzung für die Finanzierung solcher telemedizinischen Beratungen beschlossen. Bis zum Jahresende erweiterte er die Zentrumszuschläge auf Konsiliarleistungen von Spezialkliniken, die in einem Versorgungsnetzwerk eingebunden sind und Qualitätsanforderungen erfüllen. Mit Hilfe von Audio-Videoübertragung in Echtzeit sollen gemeinsame virtuelle Behandlungen, interdisziplinäre Konsultationen und Fallbesprechungen zwischen allgemeinen und spezialisierten Krankenhäusern möglich werden. Patientinnen und Patienten können so in weniger spezialisierten Kliniken vor Ort bleiben und profitieren trotzdem vom Expertenwissen.

Viele ehemalige Pflegekräfte würden bei besseren Bedingungen in den Job zurückkehren. Die Arbeitnehmerkammer Bremen und die Uni Bremen haben mehr als 1.000 Pflegekräfte befragt und fanden heraus, dass mehr als 50 Prozent der Teilzeitbeschäftigten ihre Arbeitszeit aufstocken und knapp 60 Prozent der ausgestiegenen Pflegekräfte zurückkehren würden, wenn Bezahlung und Arbeitsbedingungen besser wären. Für ganz Deutschland ergibt dies hochgerechnet für alle Teilzeit-Pflegekräfte ein Potenzial von 92.153 bis zu 170.344 Vollkräften. „Die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung in der Pflege müssen sich umgehend und spürbar verbessern“, forderte Ingo Schierenbeck, Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer Bremen.

Ein Viertel der 46- bis 90-Jährigen treibt weniger Sport als vor der Corona-Pandemie. Das ergab der Deutsche Alterssurvey. Im Juni und Juli 2020 gaben ungefähr zwei Drittel (64,5 Prozent) der Befragten an, so viel Sport wie vor Beginn der Pandemie zu treiben. 7,7 Prozent haben ihre sportlichen Aktivitäten sogar ausgeweitet. Mehr als ein Viertel (27,8 Prozent) berichtet jedoch, weniger Sport zu treiben. Die 46- bis 60-Jährigen sagen am häufigsten, dass sich ihre sportliche Aktivität in der Pandemie verändert hat. Knapp ein Drittel (30,9 Prozent) dieser Altersgruppe macht weniger Sport. Drei Viertel (74,7 Prozent) der Menschen in der zweiten Lebenshälfte gehen nach eigener Auskunft so oft spazieren wie vor der Pandemie, 15,1 Prozent häufiger und 10,2 Prozent weniger oft.

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Krebs war 2019 für ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts starben rund 231.000 Menschen an den Folgen dieser Krankheit. Davon waren 125.000 Männer und 106.000 Frauen. Der Anteil an allen Todesfällen habe sich innerhalb von 20 Jahren kaum verändert, auch wenn die Zahl der Krebstoten seit 1999 um rund zehn Prozent gestiegen sei. Ein Fünftel aller an Krebs Verstorbenen war jünger als 65 Jahre. Von tödlichen Krebsformen sind alle Altersgruppen betroffen. Bei den 45- bis 65-Jährigen war eine Krebserkrankung die häufigste Todesursache: Mehr als ein Drittel (39 Prozent) aller Todesfälle in dieser Altersgruppe war darauf zurückzuführen.

Eine Studie der Universität Bielefeld und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin zur Gesundheit von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, queeren und intersexuellen Menschen (LGBTQI) bescheinigt der Gruppe schlechtere Aussichten auf ein gesundes Leben. Die Wissenschaftler ermittelten, dass bei LGBTQI-Menschen dreimal so häufig Depressionen und Burnout diagnostiziert werden. Etwas mehr als ein Viertel der Gruppe leidet im Laufe des Lebens an einer depressiven Erkrankung. „Unsere Studie offenbart, welche tiefgehenden psychischen und körperlichen Auswirkungen anhaltende Diskriminierungen haben können“, kommentierte Studienautorin Dr. Mirjam Fischer. Gleichstellung stehe zwar seit Jahren auf der Agenda, der Fortschritt sei aber zäh.

Werden Patienten bei einem Schlaganfall mit einem Stroke-Mobil STEMO versorgt, haben sie eine bessere Prognose. Das zeigen Daten der Berliner Charité zu den speziell ausgestatteten Rettungsfahrzeugen. „In unserer Studie konnten wir belegen, dass Schlaganfall-Betroffene, zu deren Rettung das STEMO losgeschickt wurde, häufiger überlebten und seltener eine Behinderung davontrugen“, sagt Professor Dr. Heinrich Audebert vom Centrum für Schlaganfallforschung Berlin und der Klinik für Neurologie und Experimentelle Neurologie der Charité. „Bei ihnen war – im Vergleich zu den im normalen Rettungsdienst behandelten Patientinnen und Patienten – das relative Risiko, nach drei Monaten durch schwerere Behinderungen eingeschränkt zu sein, um 29 Prozent geringer.“ Die Fahrzeuge sind mit CT-Geräten ausgestattet, sodass die Notärzte zwischen Blutgerinnsel und Hirnblutung oder einer anderen Ursache unterscheiden und die Behandlung schnell beginnen können.

In der Pandemie wächst die Einsamkeit besonders bei den Älteren. Im Sommer 2020 lag der Anteil sehr einsamer Menschen zwischen 46 und 90 Jahren bei knapp 14 Prozent und damit 1,5-mal höher als in den Vorjahren. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) im Juni/Juli 2020 im Rahmen des Deutschen Alterssurveys. Befragt wurden Personen zwischen 46 und 90 Jahren, die zu Hause leben. „Einsamkeit ist gerade in Pandemie-Zeiten zu einem Thema geworden. Das gilt für alle. Aber gerade ältere Menschen, die unter Einsamkeit leiden, werden oft nicht gesehen“, sagte Familienministerin Franziska Giffey. Das Ministerium fördert unter anderem die Modellvorhaben zur Stärkung der Teilhabe Älterer sowie die Mehrgenerationenhäuser. Insbesondere bei Menschen über 80 Jahren besteht den Angaben nach ein deutlich höheres Risiko einer sozialen Isolation.

Die Bildung der Eltern beeinflusst die Gesundheit ihrer Kinder. Das zeigt eine Studie von Wissenschaftlern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie untersuchten Bildungswege, Gesundheit, Einkommen, Erwerbstätigkeit und Lebenszufriedenheit von mehr als 15.000 Westdeutschen im Alter von 18 bis 80 Jahren. Der Bildungsstatus des Elternhauses wirkte sich bis ins hohe Alter aus. „Kinder höher gebildeter Eltern, die also mindestens über einen Abiturabschluss verfügen, bewerteten ihre körperliche Gesundheit in beinahe allen Altersgruppen deutlich besser als Kinder geringer gebildeter Eltern“, so Studienautorin Katharina Loter. Die Weitergabe der Bildung der Eltern an die Kinder stelle ein entscheidendes Moment dar. Gäbe es mehr bildungsbezogene Aufstiegschancen für Kinder geringer gebildeter Eltern, wären auch die gesundheitlichen Unterschiede wahrscheinlich geringer.

Wenn ältere Patienten aus einer Narkose erwachen, tritt bei ihnen häufig ein akuter Verwirrtheitszustand (Delir) ein. Dieser kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Die AOK Niedersachsen hat darum als erste Krankenkasse in dem Bundesland mit dem Elisabeth-Krankenhaus Thuine im Verbund der Niels-Stensen-Kliniken einen Vertrag geschlossen, um das Auftreten des Delirs zu vermeiden. Der Qualitätsvertrag sieht unter anderem den Einsatz von „Delirguides“ vor, einer festen Bezugsperson für die Betroffenen während des Krankenhausaufenthalts. Darüber hinaus werden besonders schonende Narkoseverfahren bevorzugt genutzt. Im Elisabeth-Krankenhaus wird etwa versucht, bevorzugt die Regionalanästhesie anzuwenden. Auf zusätzliche Sedierung werde fast vollständig verzichtet, erläutert Dr. Christian Prause, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin. Außerdem kämen auf den Stationen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz, um den Patientinnen und Patienten eine rasche Orientierung im Alltag nach der Operation zu erleichtern. „Bei einer frakturbedingten Hüft-OP erleiden zum Beispiel bis zu 60 Prozent der Patientinnen und Patienten über 65 Jahre ein postoperatives Delir“, erläutert AOK-Vorstandschef Dr. Jürgen Peter. Rund 40 Prozent seien selbst nach einem Jahr noch stark eingeschränkt. Viele würden pflegebedürftig.

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Die AOK PLUS und die Ralf Rangnick Stiftung wollen Kindern gemeinsam Spaß an gesunder Ernährung, Sport und Entspannung vermitteln. Im Zentrum der Kooperation steht das Projekt „Gesund & cool“, mit dem Defiziten in den Bereichen Beweglichkeit und Körpergefühl frühzeitig vorgebeugt und Stress minimiert werden soll. Dafür werden Leipziger Grundschulen von Experten besucht, um den Bedarf zur Stärkung der Gesundheitskompetenz der Kinder zu ermitteln. Danach wird für die Kinder ein Erlebnistag mit Ernährungsberatern und Sportwissenschaftlern initiiert. Die Inhalte sollen in den Schulalltag integriert werden. Mit der auf drei Jahre angelegten Kooperation unterstützt die AOK PLUS als Teil eines Netzwerkes 40 Projekttage für 15 Grundschulen. „Es ist wichtig, frühzeitig den Grundstein für ein gesundes Leben zu legen“, sagt AOK-Regionalgeschäftsführer Harald Forth.

Die AOK Nordost hat gezeigt, wie Gesundheitsämter und Kommunen Corona-Hotspots schneller ausfindig machen und eindämmen könnten. Dazu stellte die Krankenkasse das Modell eines automatisierten Frühwarnsystems vor, das auf Daten aus geografischen Informationssystemen basiert. Dafür wurden anonymisierte Daten von rund 1,75 Millionen AOK-Versicherten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet. Die Ergebnisse der regionalen Datenanalyse sind nach Darstellung von Diplom-Geograf Dr. Boris Kauhl in kleinräumig aufgelöste, animierte Karten zur zeitlichen Abfolge von Covid-19-Krankenhausbehandlungen und Testungen eingeflossen. Dabei habe sich gezeigt, dass dem sprung­haften Anstieg der stationären Behandlung von Covid-19-Patienten in Landkreisen oder Bezirken ein kleinräumigerer Anstieg von Corona-Erkrankungen in einzelnen Gemeinden oder Ortsteilen vorausgegangen sei. Für den Diplom-Geograf bedeutet dies, dass mit Hilfe von Routinedaten ein automatisiertes Frühwarnsystem für Hotspots technisch möglich ist und hilfreich wäre. „Beschwerdebasierte Daten“ könnten es ermöglichen, frühzeitig Hinweise auf ein mögliches Infektionsgeschehen zu erhalten. Wenn sich in einer Notrufzentrale oder beim ärztlichen Bereitschaftsdienst etwa Anrufe von Patienten mit Corona typischen Beschwerden häuften, könnten die Gesundheitsämter direkt aktiv werden.

Neben der Computer-Maus die Dose Red Bull, neben der Tastatur die Tüte Chips – so stellen sich viele die Ernährung im elektronischen Sport vor. „Der Energydrink gehört tatsächlich für viele dazu“, sagt Professor Ingo Froböse, Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabi­litation der Deutschen Sporthochschule Köln. „Doch insgesamt ernähren sich die eSportler und eSportlerinnen sogar besser als die Allgemeinbevölkerung.“ Im Rahmen der nunmehr dritten Studie der Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit der AOK Rheinland/Hamburg wurden rund 820 eSportlerinnen und eSportler befragt. Rund 40 Prozent der Befragten konsumieren zwar regelmäßig Energydrinks, im Schnitt etwas mehr als eine Dose pro Woche. Trotzdem liegt der Zuckerkonsum deutlich unter dem der Allgemeinbevölkerung: eSportler verzehren weniger Softdrinks oder Schokolade. Die Hälfte gab an, mindestens an fünf Tagen in der Woche selber zu kochen. Darin sieht Rolf Buchwitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, eine Chance. „Wer selbst kocht, entscheidet auch selbst, was in den Kochtopf kommt. Damit ist ein erster Schritt für eine ausgewogene Ernährung getan.“ Doch gibt es bei den eSportlern laut Froböse dasselbe Problem wie in der Allgemeinbevölkerung: „Es landet zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse auf dem Teller.“ Das Klischee vom Junk-Food essenden Gamer sei im Großen und Ganzen aber überholt.

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Zum ersten Mal wird in diesem Jahr der BGF-Preis Gesunde Pflege ausgeschrieben. Damit sollen Pflegeinstitutionen ausgezeichnet werden, die innovative Ansätze für eine gesunde und nachhaltige Arbeitsorganisation entwickelt und umgesetzt haben. Gestartet wird der Wettbewerb zunächst von der AOK Rheinland/Hamburg, weitere AOKs folgen. Der Preis steht unter dem Motto: „Gesund planen – doppelt gewinnen“. Eine Jury mit Experten aus Wissenschaft und Praxis bewertet die Bewerbungen und zeichnet im Herbst die drei Bestplatzierten aus. Für die besten Konzepte werden Prämien bis zu 5.000 Euro vergeben. Außerdem haben die Preisträgerinnen und Preisträger die Chance, an einem Bundeswettbewerb im kommenden Jahr teilzunehmen. Bewerben können sich Pflegeinstitutionen aus dem Bereich der stationären Pflege, der stationären und teilstationären Altenpflege, der ambulanten Altenpflege sowie Berufsfachschulen für Pflege. Der Preis soll verdeutlichen, dass sich eine Organisation der Arbeit für die Unternehmen lohnt, wenn sie die Gesundheit ihrer Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen – und andere Betriebe ermutigen, sich ein Beispiel zu nehmen. Zu erfolgreichen Konzepten gehören etwa die mitarbeiterorientierte Gestaltung von Schichtplänen, eine auf die Gesundheit ausgerichtete Führungskultur, die Mitbestimmung der Beschäftigten sowie die Förderung der Gesundheitskompetenz. Weitere Beispiele können eine faire Aufgabenverteilung mit Berücksichtigung des Alters oder eine Verbesserung der Teamarbeit sein.

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Grippeschutzimpfungen sind in Schleswig-Holstein bald auch in Apotheken möglich. Dazu haben die AOK NordWest und der pharmazeutische Großhändler GEHE, ein Tochterunternehmen von Alliance Healthcare Deutschland, für eine Gruppe von Apotheken ein Modellprojekt vereinbart. „Damit bieten wir als erste gesetzliche Krankenkasse in Schleswig-Holstein unseren Versicherten eine zusätzliche Möglichkeit, sich gegen die Virusgrippe Influenza impfen zu lassen“, sagte AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Im Norden können zukünftig mehr als 150 Apotheken die Grippeschutzimpfung anbieten. Zur Modellregion gehören die Städte Lübeck, Kiel, Flensburg, Schleswig, Rendsburg, Eckernförde und die Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Plön und Ostholstein. Erklärtes Ziel der Projektpartner ist es, die Impfquote der Bevölkerung weiter zu steigern. Nach An­gaben der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut sind nur 35 Prozent der Risikogruppe der über 60-Jährigen gegen Influenza geimpft. Mit den ersten Impfungen in Apotheken ist im Laufe des Jahres zu rechnen.