Eine Zuckertablette, die Kopfschmerzen vertreibt; eine Infusion mit Kochsalzlösung, die bei Parkinson hilft; eine vorgetäuschte Akupunktur, die Reizdarmsymptome lindert – die Wirkung von Placebos ist belegt. Doch nicht das Placebo selbst hilft. Vielmehr spielen die ärztliche Kommunikation und die Erwartungen der Patienten eine zentrale Rolle. Von Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Prof. Dr. Winfried Rief, Gaby Miketta und Prof. Dr. Ulrike Bingel
Corona besiegen wir nur weltweit oder gar nicht, meint Gerd Müller. Der Bundesentwicklungsminister fordert, an den Ursachen anzusetzen und Nachhaltigkeit zum neuen globalen Standard zu machen.
Als neuer Gesundheitsminister in Bayern kämpft Klaus Holetschek zurzeit vor allem gegen die Coronakrise, doch hat er auch andere Vorhaben im Blick. Kritik übt der CSU-Politiker an der europäischen Impfstrategie. Bei der Pflegereform fordert er einen großen Wurf. Die gesetzliche Krankenversicherung soll mehr Geld erhalten.
Abstand halten, Kontakte nachverfolgen, Impfungen: Bei den herkömmlichen Mitteln des Seuchenschutzes macht Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Schlicht Schwächen aus. Er plädiert dafür, den Zusammenhang von Umwelt und Gesundheit in den Blick zu nehmen, um die Gesellschaft gegen neue Keime und zukünftige Krisen zu wappnen.
Um gute Pflege sicherzustellen, sollten Heime die Zahl ihrer Beschäftigten um durchschnittlich rund ein Drittel aufstocken. Dabei sind vor allem Assistenzkräfte gefragt. Das zeigt ein Verfahren zur Personalbemessung, das Wissenschaftler der Universität Bremen im gesetzlichen Auftrag entwickelt haben. Studienleiter Prof. Dr. Heinz Rothgang skizziert die nächsten Umsetzungsschritte.
Vor rund sechs Jahren haben Ärzte eine eigene Praxisbörse im Internet ins Leben gerufen. Initiator Dr. Christian Ottomann berichtet über die Entwicklung des Portals und schildert, was Ärztinnen und Ärzte bei der Suche nach einem Nachfolger besser machen können.
Das deutsche Krisenmanagement beim Impfen hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Durch den Föderalismus zogen die Länder nicht an einem Strang, beklagt Kim Björn Becker.
Inzwischen gibt es mehrere Corona-Impfstoffe. Doch sie reichen nicht für alle. Sollten die Patente außer Kraft gesetzt werden, damit auch andere Unternehmen die Impfstoffe herstellen können?
Zu einer guten medizinischen Versorgung gehören verstärkt digitale Angebote. Davon ist der alternierende Verwaltungsratsvorsitzende der AOK NORDWEST, Lutz Schäffer, überzeugt. Er ist seit Jahresanfang im Amt.
Muskelaufbautraining, Treppensteigen, Hochbeete bepflanzen: Im Haus Ruhrgarten enthält der Pflegealltag Reha-Elemente. So erhöhen sich für Menschen nach einem Klinikaufenthalt in der Kurzzeitpflege die Chancen, nach Hause zurückzukehren. Von Stefanie Roloff
Wer an einer psychischen Erkrankung leidet, wünscht sich schnelle und professionelle Hilfe. Die AOK Bremen/Bremerhaven bietet betroffenen Versicherten mit „Der kurze Weg – mentale Gesundheit“ ein auf sie zugeschnittenes Behandlungsprogramm an. Von Tina Stähler
Gestützt auf neue Technologien und Forschungsmethoden will die EU-Kommission die Behandlung von Krebserkrankungen sowie die Vor- und Nachsorge verbessern. Europas Plan gegen den Krebs bündelt Initiativen und Projekte. Von Thomas Rottschäfer
Der Zugang zu Gesundheitsleistungen darf keine Frage des Wohnorts sein. Wie sich die Versorgung auf dem Land sichern lässt, war Thema einer Tagung der Evangelischen Akademie Loccum und des Netzwerks Deutsche Gesundheitsregionen. Von Änne Töpfer
Verunsicherung und Angst nehmen in Krisenzeiten zu. Ein gesundes Maß an Ängsten kann hilfreich und sogar überlebenswichtig sein. Was das für den Umgang mit der Corona-Krise bedeutet, erklärt Philosophin Prof. Dr. Bärbel Frischmann.
In der Corona-Pandemie fallen Vereinssport und Präventionsangebote oft aus. Prof. Dr. Hajo Zeeb befürchtet, dass sich das langfristig auf chronische Erkrankungen auswirkt. Der Community-Health-Experte empfiehlt, die Gesundheitsförderung über den Infektionsschutz nicht zu vergessen.
Das Bundesverfassungsgericht hat eine Beschwerde gegen Regelungen im Zusammenhang mit der elektronischen Patientenakte nicht zur Entscheidung angenommen. Die Nutzung der Akte sei freiwillig. Auch den Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen Bestimmungen zu Versorgungsinnovationen lehnte Karlsruhe ab. Von Anja Mertens
In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Anette Buyken, Inhaberin der Professur für Public Health Nutrition an der Universität Paderborn.