Klimawandel und Luftverschmutzung haben gemeinsame Ursachen und schaden mehrfach der Gesundheit. Darauf weist die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) hin. Schlechte Luftqualität in Deutschland führe schätzungsweise zu 70.000 bis 125.000 vorzeitigen Todesfällen jährlich. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation stürben jedes Jahr sieben Millionen Menschen weltweit durch Feinstaub und andere Luftschadstoffe. Neue Studien zeigten zudem Gesundheitsschäden bei Kindern auch bei niedrigen Konzentrationen, führte KLUG weiter aus. Die Folgen zeigten sich oft erst Jahrzehnte später und bedingten ein lebenslang erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten. Schnelles Handeln für Klimaschutz und saubere Luft sei daher notwendig.

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Die Deutsche Aidshilfe (DAH) sieht die Lebensqualität von Menschen mit HIV-Infektion vor allem durch Vorurteile und Diskriminierung eingeschränkt. Sie beruft sich dabei auf eine gemeinsame Studie mit dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ). Demnach leben 90 Prozent der Befragten gut mit ihrer HIV-Infektion. Jedoch berichten 95 Prozent der Teilnehmer von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den vergangenen zwölf Monaten. 52 Prozent geben an, durch Vorurteile bezüglich der Infektion in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein. „Menschen mit HIV können heute leben, lieben und arbeiten wie alle anderen. Schwerer als die gesundheitlichen Folgen der HIV-Infektion wiegen für viele die sozialen Folgen“, so DAH-Projektkoordinator Matthias Kuske.

In der Corona-Pandemie ist die Zahl der Klinikbehandlungen stark zurückgegangen. Das Statistische Bundesamt verzeichnete 2020 fast 2,5 Millionen stationäre Behandlungsfälle und 690.000 Operationen weniger als 2019. Insgesamt wurden 16,4 Millionen Patienten in den allgemeinen Krankenhäusern stationär behandelt. Das waren 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit oder wegen einer Covid-19-Infektion waren insgesamt 176.100 Patienten im Krankenhaus. Besonders deutlich sanken die Zahlen in der Rheumatologie (minus 21,5 Prozent), der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (minus 21,2 Prozent) und der Pädiatrie (minus 20,5 Prozent). Die Zahl der OPs verringerte sich 2020 um 9,7 Prozent auf 6,4 Millionen.

Patienten haben künftig vor bestimmten operativen Eingriffen an der Wirbelsäule Anspruch auf eine ärztliche Zweitmeinung. Dies beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss. Unabhängige und besonders qualifizierte Fachärzte sollen prüfen, ob die empfohlene Operation medizinisch notwendig ist und die Versicherten zu möglichen Therapiealternativen beraten. Da jede OP auch Risiken birgt, soll mit einer ärztlichen Zweitmeinung vermieden werden, dass sich Patienten einem medizinisch nicht notwendigen Eingriff unterziehen. Zu den planbaren OPs an der Wirbelsäule, für die das Verfahren greift, zählen die dynamische und statische Stabilisierung, die knöcherne Druckentlastung, Facettenoperationen, Verfahren zum Einbringen von Material in einen Wirbelkörper, Entfernung von Bandscheibengewebe sowie das Einsetzen einer künstlichen Bandscheibe.

Tumorkonferenzen zielen darauf ab, die beste Behandlung für Patienten mit komplexen Krebserkrankungen zu finden. Bisher bieten nur wenige Krebszentren ihren Patienten die Möglichkeit, an den Sitzungen teilzunehmen. Ein Team der Uni Oldenburg sowie der Universitätskliniken Bonn und Köln haben nun untersucht, ob Patienten von einer solchen Teilnahme profitieren. Aus den Befragungen geht hervor, dass die Erkrankten eine eher passive Rolle spielten. Nur 61 Prozent wurden an der Therapieentscheidung beteiligt. Die meisten nahmen die Konferenzen als eher positiv wahr und empfanden sie als informativ. Einige berichteten allerdings, dass die Sitzungen bei ihnen Angst und Verunsicherung ausgelöst haben.

Forscher der Berliner Humboldt-Universität haben getestet, welche Wirkung emotionale Botschaften haben. Sie kommen zu dem Schluss, dass Negativ-Schlagzeilen Menschen stärker beeinflussen als positive, selbst wenn die negativen Inhalte aus nicht vertrauenswürdigen Quellen stammen. Die Forscher ließen Probanden zuerst die Vertrauenswürdigkeit bekannter Medien einschätzen. Danach sollten sie Schlagzeilen über bekannte Personen bewerten. Dabei hatten negative Inhalte starke Auswirkungen auf die Urteile, auch dann, wenn die Versuchsteilnehmer der Quelle zuvor fehlende Glaubwürdigkeit attestiert hatten. Bei positiven Inhalten war dieser Effekt weit weniger ausgeprägt. Kamen die positiven Schlagzeilen von Medien mit geringer Glaubwürdigkeit, waren die Teilnehmer weniger für die Botschaft empfänglich.

Das höhere Darmkrebsrisiko bei Männern ist nur zum Teil durch bekannte Risikofaktoren zu erklären. Dies ist das Fazit einer Untersuchung des Deutschen Krebsforschungszentrums. Männer sind fast doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Bekannt sei, dass weibliche Geschlechtshormone das Risiko senkten. Der Konsum von Tabak und rotem Fleisch – beides bei Männern stärker verbreitet – steigere dagegen das Risiko. Ob solche Faktoren vollständig erklären können, woher die Unterschiede kommen, untersuchten die Wissenschaftler anhand einer Studie mit 16.000 Teilnehmern. Berücksichtigt wurden weitere Faktoren wie Alter, Diabetes, familiäre Vorgeschichte, körperliche Aktivität oder Ernährungsverhalten. Dabei zeigte sich, dass die verschiedenen Faktoren nur die Hälfte des Risiko-Überschusses erklärten. Die Ursachen für die andere Hälfte kenne man noch nicht, sagte Studienleiter Professor Hermann Brenner.

Menschen mit Sehbehinderung sind im Schnitt schlechter ernährt als der Durchschnitt der Bundesbürger. Forscher der Hochschule Neubrandenburg stuften die Ernährungsqualität der 26 von ihnen Befragten mehrheitlich (69 Prozent) als „verbesserungswürdig“ ein. Ein Drittel gilt den Angaben nach als „schlecht ernährt“. „Das könnte mit den Schwierigkeiten beim Einkauf und der Verarbeitung von Lebensmitteln zusammenhängen“, vermutete Professorin Luzia Valentini. In Deutschland leben ihren Angaben zufolge schätzungsweise 1,2 Millionen blinde und sehbehinderte Menschen. Alle stünden vor ähnlichen Herausforderungen im Alltag. Ob kleine Preisschilder, Aktionsartikel im Laufweg oder häufig neu sortierte Ware: Für Betroffene sei der Einkauf im Supermarkt alleine nur schwer zu bewältigen. Die Studie solle auch als Aufruf an Diätassistenten dienen, Menschen mit Sehbehinderung zu berücksichtigen und Beratungskonzepte auf sie anzupassen, betonte Valentini.

Eine mögliche Operationsunterstützung per Video stößt auf breite Akzeptanz. In einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zeigten sich 56 Prozent der gut 1.000 Befragten bereit, sich mit digitaler Unterstützung operieren zu lassen. Nur ein Prozent hat dies schon einmal getan. Voll digitalisierte Operationssäle machen es möglich, dass Experten per Video zugeschaltet werden und dem Team vor Ort Hinweise zur Ausführung des Eingriffs geben. Dadurch müssen Patienten nicht zwingend in ein spezialisierteres Krankenhaus. 66 Prozent der 16- bis 29-Jährigen können sich das vorstellen, 52 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und 62 Prozent der 50- bis 64-Jährigen ebenfalls. Auch bei den über 65-Jährigen ist der Anteil derer, die eine OP mit Online-Unterstützung aus der Ferne durchführen lassen würden, mit 49 Prozent hoch.

55 Prozent der Deutschen versuchen beim Einkauf Zusatzstoffe in Lebensmitteln wie etwa Konservierungsstoffe zu vermeiden. In einer Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung schätzten die meisten Bürger das gesundheitliche Risiko von Zusatzstoffen höher ein als deren Nutzen. Dies gilt besonders für Süßungsmittel (47 Prozent), Farbstoffe (45 Prozent) und Geschmacksverstärker (44 Prozent). Viele vermuten, dass der Verzehr gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Auf der anderen Seite fühlt sich rund die Hälfte der Befragten nicht gut über die Stoffe informiert. Auf dem ersten Platz der vermiedenen Zusatzstoffe liegen Geschmacksverstärker. 84 Prozent gaben an, auf sie verzichten zu wollen. Auf der roten Liste stehen häufig auch Süßungsmittel (69 Prozent), Farbstoffe (64 Prozent) und Konservierungsstoffe (60 Prozent). Bei Emulgatoren sind die Befragten weniger streng: Auf sie möchten 40 Prozent verzichten. Als erwünschte Zusatzstoffe wurden unter anderem Vitamine (47 Prozent) und Mineralstoffe (25 Prozent) genannt. Bei 40 Prozent der Befragten haben Zusatzstoffe keinen Einfluss auf die Kaufentscheidung.

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Eine höhere Steuer auf alkoholische Getränke könnte Tausende Krebserkrankungen und -todesfälle vereiteln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Modellierungsstudie der TU Dresden gemeinsam mit dem Europäischen Büro der Weltgesundheitsorganisation, der Internationalen Agentur für Krebsforschung und dem Centre for Addiction and Mental Health im kanadischen Toronto. Bei einer Verdopplung der aktuellen Verbrauchssteuer in der europäischen Region wären nach Berechnungen der Forscher allein im Jahr 2019 mehr als 10.700 Krebserkrankungen und 4.850 Todesfälle vermeidbar gewesen. Dies entspricht den Angaben nach fast sechs Prozent der alkoholbedingten Krebsneuerkrankungen in der Region. In Deutschland hätten bei einer Verdopplung der aktuellen Alkoholsteuern im Jahr 2019 mehr als 1.200 Krebserkrankungen und 525 Todesfälle vermieden werden können. Mit mehr als zwei Dritteln handelte es sich bei den meisten dieser vermeidbaren Erkrankungsfälle um Brust- und Darmkrebs. „Angesichts der hohen Zahl an vermeidbaren alkoholbedingten Krebserkrankungen wäre es mehr als ratsam, die Alkoholsteuern insbesondere in Deutschland zu erhöhen“, erklärte TU-Psychologin Carolin Kilian.

Alternde Gesellschaft und Fachkräftemangel verstärken die Probleme in der Pflege. Die Fachhochschule Bielefeld arbeitet daher an intelligenten Assistenzsystemen für Pflege und gesundheitliche Versorgung, die sowohl die Pflegekräfte als auch die zu Pflegenden unterstützen sollen. Dazu gehören sogenannte Orthesen, die bei pflegerischen Tätigkeiten körperlich entlasten können, aber auch die Entwicklung von Exoskeletten, Prothesen oder speziellen Rollstühlen. Die Technik soll gezielt im Versorgungsalltag genutzt werden. Bei der Entwicklung will die Hochschule von Beginn an Nutzer mit einbinden und die Besonderheiten des Pflegekontextes berücksichtigen. Dafür erhält sie vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen eine Förderung über drei Jahre.

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Junge Erwachsene sind ganz besonders von Gewichtszunahme betroffen. Eine Studie des Berlin Institute of Health an der Berliner Charité (BIH) und des University College in London kommt zu dem Schluss, dass sich bei 37 Prozent der 18- bis 24-Jährigen das Gewicht binnen zehn Jahren von normal- zu übergewichtig oder adipös veränderte; bei den 65- bis 74-Jährigen waren es 24 Prozent. Die Forscher werteten dafür die Daten des englischen Gesundheitssystems aus. In der Altersphase zwischen 18 und 24 Jahren könnten ungesunde Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten das weitere Leben prägen, warnte das BIH. Die Forscher raten daher, Präventionsprogramme gezielt für dieses Alter anzubieten.

Krankenhäuser haben bei Vorbereitungen auf Katastrophen und Terroranschläge noch Nachholbedarf, wie eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ergab. Die Daten verdeutlichten, dass ein Großteil zwar über eine Krankenhausalarm- und Einsatzplanung verfüge. Jedoch zeigten die Frequenz der Aktualisierungen und die innerklinische Kommunikation zur Steigerung der Wahrnehmung eine deutliche Streuung, so die DGU. Sie drängt auf mehr regelmäßige Übungen der Krankenhäuser zum Umgang mit Terroranschlägen. Beispiele wie der Terroranschlag in Halle 2019 mit beabsichtigter Stürmung einer Synagoge sowie die Anschlagsserie auf türkische Einrichtungen in Waldkraiburg 2020 zeigten, dass derartige Bedrohungen auch in Deutschland bestünden.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat mit Remdesivir erstmals den Zusatznutzen eines antiviralen Arzneimittels gegen Corona bewertet und kommt zu einem differenzierten Ergebnis: Erwachsene Corona-Patienten, deren Lungenentzündung noch nicht sehr schwer ist, könnten von einer Behandlung profitieren. Aufgrund von Unsicherheiten bei den Therapiealternativen und der teils heterogenen Studienlage wird das Ausmaß des Zusatznutzens aber nur als gering eingestuft. Für schwerer erkrankte Erwachsene sowie Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren ergab sich kein Zusatznutzen. „Remdesivir wird seit Beginn der Corona-Pandemie eingesetzt, er ist nach wie vor der einzige antivirale Wirkstoff, der in Europa zur Behandlung der Covid-19-Erkrankung zugelassen ist“, so Professor Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des GBA. Ursprünglich wurde das Mittel gegen Ebola eingesetzt.

Mit „Positiver Psychologie“ zu mehr Lebensfreude, Zufriedenheit und Glück: Diesem Thema widmet sich die Initiative Gesundheit und Arbeit (iga), in der auch der AOK-Bundesverband mitwirkt. Das Faktenheft „Stärken stärken“ informiert über die wissenschaftlichen Hintergründe und Einsatzmöglichkeiten in der Praxis von Prävention, Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) und Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM). „Ressourcenstärkung ist neben dem Belastungsabbau ein zentraler Grundsatz der BGF. In der Praxis erleben wir aber eine weitgehende Fokussierung auf die bestehenden Belastungen, Probleme und Konflikte in den Betrieben“, erläutert die Mitautorin und BGF-Expertin des AOK-Bundesverbandes, Patricia Lück. Die Psychologin weist darauf hin, dass „Positive Psychologie“ die Stärken der Beschäftigten in den Blick nehme und so einen innovativen, konsequent ressourcenorientierten Ansatz biete. Die Umsetzung führe zu mehr Wohlbefinden und einem positiven Arbeitsklima.

In der Corona-Krise haben sich 62 Prozent der Eltern durch den Distanzunterricht immer oder sehr häufig gestresst gefühlt. Dies galt besonders für Familien, in denen die Mütter mehr als 25 Stunden pro Woche arbeiteten, ergab eine Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Dabei wurden im Juni und Juli knapp 6.000 Eltern von Grundschulkindern in Nordrhein-Westfalen befragt. Die Mehrheit der Eltern hatte Probleme, die Kinder zu Hause zum Lernen zu motivieren. Diese Schwierigkeiten traten besonders häufig bei Kindern auf, denen von der Schule keine oder kaum digitale Lernmittel zur Verfügung gestellt wurden. Auch tägliches oder fast tägliches Homeoffice brachte für die Eltern keine Entlastung, sondern wirkte sich negativ auf das Stressempfinden aus.

Dass die Gesundheitsförderung im Betrieb zu einem nachhaltigen Team-Erlebnis werden kann, zeigt ein neues Angebot der AOK Niedersachsen: In angeleiteten Workshops bauen Beschäftigte einer Firma gemeinsam Gemüse an und erleben so vom Acker bis zum Teller alle Aspekte einer gesunden Ernährung. Für die „Ackerpause“ bekommen die Beschäftigten alle Materialien gestellt, darunter Pflanzkästen, Gemüsesaat und Gerätschaften. Das gemeinsame Gärtnern kann draußen im Hof, auf einer Dachterrasse oder auf dem Balkon stattfinden. Von dem Angebot sollen gerade kleine und mittlere Firmen profitieren. Auch „indoor“ und damit ganzjährig kann Gesundes in Pflanzkästen angebaut werden. Um das Gesundheitserlebnis auch während der Pandemie für Betriebe möglich zu machen, bietet die AOK das Projekt zusätzlich als Homeoffice-Variante an, bei der die gemeinsamen Workshops digital ablaufen.

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Eine neue Broschüre der AOK Hessen informiert Patienten in einfacher Sprache über Infektionskrankheiten wie Corona, Masern, HIV oder Grippe. Die von der Selbsthilfekontaktstelle in Frankfurt und der AOK gemeinsam mit dem Kompetenz-Zentrum Leichte Sprache entwickelte Broschüre „Infektionskrankheiten verstehen“ richtet sich an Menschen mit einer geringen Lese-Erfahrung oder Personen, die Probleme haben, komplexere Artikel zu verstehen. Auch für Menschen, die die deutsche Sprache neu erlernen, können Texte in einfacher Sprache hilfreich sein. Die geschriebenen Sätze haben eine übersichtliche Satzstruktur. Die Broschüre steht auf den Selbsthilfeseiten der AOK Hessen als Download bereit. Alternativ können pro Person maximal drei gedruckte Exemplare per Mail bestellt werden unter: selbsthilfe@he.aok.de.

Die AOK Bayern verstärkt ihr Engagement im Bereich psychische Gesundheit. Gemeinsam mit dem ehemaligen Skisprung-Star Sven Hannawald macht die Kasse auf das sensible Thema aufmerksam und weist gezielt auf Angebote zur Krankheitsvorbeugung hin. „Psychische Gesundheit ist für uns ein wichtiges Präventionsthema“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Stephan Abele. Hannawald, der als Botschafter gewonnen wurde, betonte: „Gemeinsam haben wir mehr Energie und Möglichkeiten, speziell beim Thema psychische Gesundheit vielen Menschen leidige Wege zu ersparen, und solchen, die aktuell in einem Tief stecken, Wege und Hilfe aufzuzeigen, wie sie es wieder meistern. Ich spreche da ja aus eigener Erfahrung.“ Der erste deutsche Gewinner der Vierschanzentournee und Olympiasieger von Salt Lake City beendete nach einem Burnout im Jahr 2005 seine Karriere als Spitzensportler.

Migräne ist ein weit verbreitetes Leiden. In Westfalen-Lippe verordneten die niedergelassenen Ärzte im vergangenen Jahr für alle gesetzlich Krankenversicherten Medikamente zur Behandlung dieser Krankheit im Umfang von mehr als 14,5 Millionen Euro, wie die AOK NordWest auf Basis von Zahlen des GKV-Spitzenverbandes ermittelte. Das ist ein Plus im Vergleich zum Jahr davor um fast 15 Prozent, im Vergleich zu 2018 sogar um mehr als 87 Prozent. In Schleswig-Holstein wurden im vergangenen Jahr Migränemittel im Wert von mehr als 5,7 Millionen Euro verordnet, was einem Plus von 3,4 Prozent entspricht. Verglichen mit 2018 war es sogar eine Zunahme um fast 80 Prozent. „Der Kostenanstieg ist vor allem auf die Einführung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen zur Migräneprophylaxe im ersten Halbjahr 2019 zurückzuführen“, erläutert AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Kopfschmerzen können sogar dazu führen, dass Betroffene ins Krankenhaus müssen: In Nordrhein-Westfalen war dies 2019 bei 19.685 und in Schleswig-Holstein bei 3.613 Menschen der Fall, wie die AOK auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes mitteilte.

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Um Gesundheit und Wohlbefinden der Beschäftigten und Studierenden der Berliner Humboldt-Universität zu fördern, gibt es dort ein neues Hochschulisches Gesundheitsmanagement (HGM). Nicht nur Bewegung und Ernährung stehen im Vordergrund, sondern es gibt auch Angebote zur Förderung der Gesundheitskompetenz sowie zur Stressbewältigung. Die wissenschaftliche Begleitung des HGM wird unter Federführung der AOK Nordost stattfinden. Von ihrer Expertise und den konkreten Angeboten könnten rund 5.000 Beschäftigte und mehr als 36.000 Studierende profitieren, sagte AOK-Experte Matthias Auth. „Gesund arbeiten“ und „gesund studieren“ müssten mehr als Schlagworte sein. Dafür bedürfe es zunächst einer umfassenden Analyse gesundheitsrelevanter Faktoren für die Hochschulangehörigen. Im Wintersemester werde mit einer Studierendenbefragung gestartet.Durch die wissenschaftliche Begleitforschung würden die Angebote fortlaufend auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und gegebenenfalls angepasst, teilten AOK und Uni mit.

Die AOK Rheinland/Hamburg unterstützt das Gesundheitsnetzwerk „dieKümmerei“, das Menschen in Stadtvierteln mit sozialen und wirtschaftlichen Problemen hilft. Die erste Quartierszentrale wurde jetzt im Kölner Stadtteil Chorweiler eröffnet. Das Netzwerk mit bundesweiter Strahlkraft bündelt Versorgungsangebote, ermöglicht einen niedrigschwelligen Zugang zu medizinischen und sozialen Leistungen und zielt auf eine verbesserte Gesundheitsförderung und -kompetenz im Norden der Domstadt. Aufgebaut wird das Netzwerk von der HerzNetzCenter GmbH gemeinsam mit der AOK, der Stadt Köln und vor Ort engagierten Akteuren und Initiativen. Das neunköpfige Team der „Kümmerei“ ist multiethnisch, mehrsprachig und multidisziplinär aufgestellt. Unter anderem begleiten die Mitarbeiter Bürger bei Arztbesuchen und Behördengängen, beraten und übersetzen oder vermitteln an Einrichtungen vor Ort. „Wir möchten für alle Menschen dieselben Gesundheitschancen schaffen – unabhängig von ihrem sozialen Status“, sagt AOK-Vorstandsmitglied Matthias Mohrmann.

Chronische Schmerzen sind weit verbreitet. Wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Baden-Württemberg ergab, leidet darunter gut jeder Dritte in dem Bundesland. Elf Prozent haben so gut wie immer chronische Schmerzen, ein Viertel beklagt häufig wiederkehrende Schmerzen. Befragt wurden im Sommer 1.510 Menschen im Südwesten. 45 Prozent derjenigen, die laut Befragung an chronischen Schmerzen leiden, fühlen sich dadurch im Alltag stark beziehungsweise sehr stark beeinträchtigt. Das Leiden könne zu dem Gefühl führen, der Familie oder den Anforderungen im Beruf nicht mehr gerecht zu werden, erläutert AOK-Ärztin Dr. Gudula Kirtschig. Die chronischen Schmerzen behinderten oft auch Freizeitaktivitäten wie Freunde treffen oder dem Nachgehen eines Hobbys. Im Jahr 2020 befanden sich 319.395 Versicherte der AOK Baden-Württemberg (sieben Prozent) deswegen in Behandlung, Tendenz steigend. Die AOK wolle mit der Kampagne aok.de/bw/leib-und-seele einen Beitrag leisten, um den Umgang mit dem Thema Schmerzen nachhaltig zu beeinflussen, erläutert Kirtschig. Im Fokus steht dabei der neue Podcast „Leib & Seele“.

Mit der Grippeschutzimpfung in 31 Apotheken des Saarlandes bieten die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und der Saarländische Apothekerverein (SAV) ihren Kundinnen und Kunden einen besonderen Service: Rund 350 AOK-Versicherte haben seit dem Start im Sommer vergangenen Jahres bei der exklusiven, unbürokratischen und für sie kostenfreien Impfmöglichkeit zugegriffen. Das Erfolgsmodell soll nun im Saarland fortgesetzt werden und wird darüber hinaus in der Grippesaison 2021/2022 in Rheinland-Pfalz angeboten. Rückenwind gibt eine Evaluation durch die Universität des Saarlandes: „Bei der Patientenzufriedenheit werden hervorragende Werte erreicht. So zeigt sich auch die Niedrigschwelligkeit des Angebotes schon darin, dass die Versicherten von der Erreichbarkeit und den Öffnungszeiten der Apotheke, der fehlenden Wartezeit sowie der generellen Entzerrung in der Pandemie begeistert sind“, sagt AOK-Vorstandsbevollmächtigte Christiane Firk. Rund ein Viertel aller erstmalig Geimpften hätten erklärt, dass sie sich definitiv nicht hätten impfen lassen, wenn die Apotheke dies nicht angeboten hätte, erläutert die SAV-Vorsitzende Susanne Koch. Und Dr. Thorsten Lehr, Professor für Klinische Pharmazie an der Universität des Saarlandes, berichtet: „98 Prozent der Geimpften würden sich sicher beziehungsweise wahrscheinlich noch einmal in der Apotheke gegen Grippe impfen lassen.“

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