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Rundruf

Wie die Impfwilligkeit erhöhen?

Trotz vieler verabreichter Impfungen gegen Sars-Cov-2 ist Deutschland von einer Herdenimmunität noch weit entfernt. Wie lassen sich mehr Menschen dafür gewinnen, um gut durch den Winter zu kommen?

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Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG Selbsthilfe:
Gegenüber jenen, die die Pandemie leugnen oder Impfangebote aufgrund von Verschwörungstheorien ablehnen, helfen allein langfristige Maßnahmen. Nur so lässt sich eine – oft über Social Media geschaffene – einseitige Informationslage aufbrechen. Potenziell kurzfristig Erreichbare treffen wir am besten an Orten ihres alltäglichen Lebens an. Wir brauchen laienverständliche Informationen zur Risikorelation von Impfung und Erkrankung sowie Informationen in einfacher Sprache. Gerade chronisch kranke Menschen sind oft unsicher, ob die Impfung nicht doch mit erhöhten Gefahren verbunden ist. Bei der Frage der Impfbereitschaft geht es im Kern um die Stärkung der (digitalen) Gesundheitskompetenz.

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Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):
Mehr als 85 Prozent der Deutschen sind laut Befragungen grundsätzlich impfbereit. Wichtig ist, alle Bevölkerungsgruppen zur Sicherheit und Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfung verständlich und verlässlich zu informieren. Außerdem müssen die Impfangebote zu den Menschen kommen. Die BZgA unterstützt die persönliche Impf-Entscheidung mit verständlichen Informationen – auch mehrsprachig und in leichter Sprache. Alle Fragen, Vorbehalte und Sorgen zur Corona-Impfung nehmen wir sehr ernst und beantworten diese auf infektionsschutz.de, den BZgA-Social-Media-Kanälen sowie telefonisch.

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Dr. Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des Spitzenverbandes Fachärzte Deutschlands e. V. (SpiFa):
Mit Blick auf das Infektionsgeschehen in Deutschland gilt es, diejenigen, die noch zweifeln, verstärkt anzusprechen und dazu zu bewegen, mit ihrer Fachärztin oder ihrem Facharzt in den Austausch zu treten. Seit Einführung der 2G-Regel in vielen Bereichen finden gerade diese Zweifler den Weg in die Praxen, informieren sich und lassen sich im besten Falle impfen. Mit dem Wegfall der Möglichkeit, sich kostenfrei testen zu lassen, wird sich diese Entwicklung fortsetzen. Die Forderung nach einem „Freedom Day“ halte ich in Anbetracht der derzeitigen pandemischen Lage für kontraproduktiv.

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Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Sprecher der Arbeitsgruppe Infektionsforschung der Akademie der Wissenschaften in Hamburg:
Impfen, bessere Hygiene und Ernährung sind die Hauptgründe für eine gestiegene Lebenserwartung. Impfen hat Pocken, Tetanus, Diphtherie und Polio besiegt. Ungeahnt schnell bekamen wir effektive, gut verträgliche Impfstoffe gegen Sars-Cov-2. Warum machen nicht alle mit? Es gibt auch Menschen die rauchen, zu viel trinken und essen und keinen Sport machen: Sie alle müssen wir mitnehmen, denn ihnen allen könnten wir helfen – und impfen geht schneller und effektiver, als jeden Tag joggen und Verzicht. Also erstmal impfen!

Bildnachweis: BAG Selbsthilfe, Carsten Kobow, SpiFa, AdWHH / Zapf