Zeitschriftenschau

Demenz: Grippe- und Pneumokokken-Impfung könnte schützen

Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken sind laut jüngsten Forschungsergeb­nissen mit einem reduzierten Alzheimer-Risiko verbunden. Das berichteten Forscher der Universität in Houston auf dem internationalen Kongress der Alzheimer’s Association (AAIC).  Sie hatten die Daten von über 300.000 Patienten ausgewertet. Danach war das Demenzrisiko bei den gegen Grippe Geimpften um 17 Prozent verringert. Bei denen, die gegen Pneumokokken geimpft waren, reduzierte sich die Gefahr, an Demenz zu erkranken, sogar um 30 Prozent. Um den Zusammenhang zwischen den Impfungen und der Erkrankung zu verstehen, sind weitere Studien erforderlich. Bislang ist Alzheimer unheilbar.


Asthma: Starker Einsatz von Desinfektionsmitteln verstärkt Symptome

In der Corona-Pandemie stieg der Einsatz von Desinfektionsmitteln im häuslichen Umfeld. Wissenschaftler der Universität von Chicago wollten wissen, ob sich dadurch bei Asthmatikern die Krankheitssymptome verstärkten. Dazu befragten sie 795 Asthmapatienten. Ergebnis: Diejenigen, die zu Hause verstärkt desinfizierende Wischtücher oder Flüssig­keiten  einsetzten, hatten auch häufiger Asthmaattacken.


Grippeschutz: Impfung auch direkt nach Herzinfarkt empfohlen

Kardiologen raten Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten haben und stationär versorgt worden sind, eine Grippeschutzimpfung – und zwar unabhängig vom Alter. Basis dieser Empfehlung ist die Studie Influenza Vaccination After Myocardial Infarction (IAMI), an der zwischen Oktober 2016 und März 2020 2.571 Postinfarkt-Patienten aus acht Ländern teilgenommen hatten. Danach bekamen 7,2 Prozent der Ungeimpften im ersten Jahr erneut einen Herzinfarkt, eine Thrombose im eingesetzten Stent oder starben. Bei den Geimpften waren es dagegen nur 5,3 Prozent.


Aids: Patienten leiden mehr unter Vorurteilen als an der Infektion

Die Lebensqualität von Menschen mit HIV ist vor allem durch Vorurteile und Diskriminierung eingeschränkt und nicht durch die Infektion selbst. Dies ergab die Studie „positive stimmen 2.0“ der Deutschen Aidshilfe und des Instituts für Demokratie und Zivil­gesellschaft im Rahmen des internationalen „People Living with HIV Stigma Index“. Von den hierzulande knapp 1.500 befragten Menschen mit HIV fühlen sich drei Viertel gesundheitlich nicht oder nur wenig eingeschränkt. 95 Prozent berichten jedoch von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den vergangenen zwölf Monaten. 52 Prozent geben an, durch Vorurteile in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein. 56 Prozent haben im Gesundheitswesen mindestens eine negative Erfahrung gemacht. 16 Prozent berichten, dass ihnen mindestens einmal eine zahnärztliche Versorgung verweigert wurde.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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