Wer krank ist, will sich oft einfach nur gesund schlafen. Der Weg zum Arzt ist hingegen oft beschwerlich, und in vollen Wartezimmern besteht die Gefahr einer Ansteckung mit anderen Erregern. Versicherte der AOK PLUS können sich daher Online-Sprechstunden mit qualifizierten Fachärzten buchen – kostenfrei und auch an Wochenenden und Feiertagen. Möglich wird die Videosprechstunde durch eine Kooperation mit der Firma Kry. Die AOK PLUS bietet Versicherten sogar einen Premium-Account für besonders schnelle Terminvergabe, wie Kornell Adolph, Programmleiter Digitalisierung und Innova­tion, erläutert. Dazu müssten sich die Versicherten direkt mit den Zugangsdaten der Online-Filiale „Meine AOK“ bei Kry anmelden. Die Abrechnung erfolge direkt über die AOK PLUS. Per Fragebogen wird vorher sichergestellt, dass das Anliegen für die Videosprechstunde geeignet ist.

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Ein CRP-Schnelltest kann helfen, den Einsatz von Antibiotika deutlich zu verringern. Der Test zeigt Ärzten, ob eine Erkrankung von Bakterien verursacht wurde und Antibiotika überhaupt sinnvoll sind. Die AOK Sachsen-Anhalt übernimmt für ihre Versicherten seit März 2018 die Kosten für einen solchen Test. Mit ein paar Tropfen Blut erhält der Arzt in wenigen Minuten einen Hinweis, ob ein Infekt bakteriell verursacht sein könnte. Laut einer aktuellen AOK-Auswertung wurde bei 57 Prozent der Getesteten auf Antibiotika verzichtet. 2019 lag der Wert noch bei rund 40 Prozent. Werden Antibiotika zu häufig oder unnötig verschrieben, können Bakterien Resistenzen entwickeln – Antibiotika sind dann wirkungslos. Kay Nitschke, Leiter ärztliche Versorgung, warb dafür, den Test noch häufiger einzusetzen. Rund 70.000 Schnelltests bis zum dritten Quartal bei mehr als 900.000 Antibiotika-Verordnungen seien noch immer relativ wenig.

Die Magnetresonanztomografie (MRT) ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Therapie einer gefährlichen Herzschwäche, ist auf dem Land aber oft nicht verfügbar. Mit dem Projekt „HerzCheck“ werden solche Untersuchungen auch in ländlichen Regionen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns möglich gemacht: mithilfe mobiler MRT-Einheiten und einer Auswertung der Daten durch das Deutsche Herzzentrum Berlin (DHZB). Standorte sind Eberswalde, Templin, Ueckermünde, Neuruppin sowie Forst und Wolgast. Weitere sollen folgen. Das Projekt unter medizinischer Leitung des DHZB wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Partner sind die AOK Nordost, die medneo Deutschland GmbH, das Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen, die Universitätsmedizin Göttingen sowie die Universitätskliniken Köln und Heidelberg.

Bluthochdruck ist in der Gesellschaft weit verbreitet. Das belegen Auswertungen der AOK NordWest. In Westfalen-Lippe leidet mehr als jeder vierte AOK-Versicherte darunter. Insgesamt waren im Jahr 2020 dort 628.301 Patienten von Hypertonie betroffen. Das Durchschnittsalter betrug 66 Jahre. Der Anteil der Männer lag mit 45,9 Prozent unter dem der Frauen (54,1 Prozent). In Schleswig-Holstein leidet sogar fast jeder dritte AOK-Versicherte unter zu hohem Blutdruck – insgesamt 214.975 Versicherte. Im Durchschnitt waren die Betroffenen 68 Jahre alt. Auch im nördlichsten Bundesland waren Frauen stärker betroffen als Männer. „Bluthochdruck verursacht keine Schmerzen. Daher kann er lange unentdeckt bleiben“, warnt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck sei der bedeutende Risikofaktor für lebensgefährliche Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. In den meisten Fällen erhielten Betroffene Medikamente. Empfehlenswert sei ein gesunder und möglichst stressfreier Lebensstil.

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Menschen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status erkranken durchschnittlich sieben Jahre früher an Krebs als Menschen mit höherem Status. Der Unterschied zeige sich ausnahmslos bei allen Krebsarten, teilte die AOK Rheinland/Hamburg als ein Ergebnis ihres Onkologie-Reports mit. Ein niedriger sozioökonomischer Status gehe oft einher mit höheren Gesundheitsbelastungen und schlechteren Gesundheitschancen, beispielsweise einer niedrigeren Gesundheitskompetenz. Wesentliche Risikofaktoren bei Menschen mit niedrigem Status seien der höhere Anteil an Rauchern, weniger sportliche Aktivität, ein ungünstiges Ernährungsverhalten und die stärkere Verbreitung von Fettleibigkeit. Der Report zeigt zudem, dass der Großteil der Versicherten die gesetzlichen Programme zur Krebsfrüherkennung nicht oder nicht im empfohlenen Zeitraum nutzt. „Wir möchten für alle Menschen dieselben Gesundheitschancen schaffen, unabhängig von ihrem sozialen Status“, sagte AOK-Vorstandschef Günter Wältermann. Mit verschiedenen Angeboten fördere die Kasse einen niedrigschwelligen Zugang zu medizinischen und sozialen Leistungen und ziele auf eine verbesserte Gesundheitsförderung und -kompetenz.

Kreative Ideen und Gesundheitsprojekte im Bereich Prävention, Gesundheitsförderung und -versorgung wurden jetzt mit dem mit 15.000 Euro dotierten Niedersächsischen Gesundheitspreis geehrt. Landes-Gesundheitsministerin Daniela Behrens hatte die Schirmherrschaft übernommen. Beteiligt waren zudem das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, die AOK Niedersachsen, die Apothekerkammer sowie die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen. In der Kategorie „Psychische Gesundheit in jeder Lebensphase stärken“ setzte sich das Projekt „MOIN – Mobile Inklusion“ des Vereins „Die Brücke“ durch. Es verfolgt im Landkreis Uelzen einen niedrigschwelligen Ansatz. In der Kategorie „Gemeinsam in Bewegung bleiben“ überzeugte die Jury das Projekt „Fit gegen Corona“ von den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Peine. Im Sektor „eHealth – digital unterstützt in Behandlung, Pflege und Reha“ setzte sich das Projekt ELISE durch, das durch die Medizinische Hochschule Hannover initiiert wurde. AOK-Vorstandsmitglied Jan Seeger sagte, Kinder und Jugendliche hätten unter Corona stark gelitten. „Fit gegen Corona“ zeige, dass man auch in der Pandemie in Bewegung bleiben könne.

Mit einem „elektronischen Einweisungs- und Entlassbrief“ (eEE) erweitert die AOK Baden-Württemberg die elektronische Arztvernetzung (eAV) der Selektivvertragspartner. Ziel ist es, Informationen strukturiert und sicher zwischen Kliniken und niedergelassenen Ärzten auszutauschen. Durch den eEE können Praxen und Krankenhäuser wertvolle Zeit sparen. Informationsfluss und -qualität sollen sich verbessern und unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden. „Derzeit ist der Normalfall, dass der Entlassbrief noch per Post oder Fax verschickt wird oder der Patient ihn selbst mitbringt“, erläuterte Vorstandschef Johannes Bauernfeind. Mit der Erfahrung und dem technischen Know-how von vier anderen eAV-Fachanwendungen werde nun ein einfacher elektronischer Übertragungsweg eingeführt. Zum Start nehmen das Uniklinikum Heidelberg und die RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim teil. Der eEinweisungsbrief enthält definierte Inhalte, die aus dem Arztinformationssystem übernommen werden können, etwa Diagnosen und Medikation.

Erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung kann dazu beitragen, Fehlzeiten zu verringern und die Zufriedenheit im Betrieb zu steigern. Mehrere AOKs ehrten daher unlängst Projekte für eine gesunde und nachhaltige Arbeitsorganisation in der Pflege im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Bei der AOK Bayern gewann etwa das Seniorenzentrum Martin Luther in Wiesenttal mit seinem Konzept zur Verbesserung der Arbeitssituation gerade für ältere Beschäftigte. Damit konnten Überstunden reduziert und die Regenerationszeiten verlängert werden. Ausgezeichnet wurde auch die Klinik Wartenberg. Dort versucht die Leitung, die Chronotypen der Mitarbeiter – also die „innere Uhr“ – in der Schichtplangestaltung zu berücksichtigen. Beim Klinikum Aschaffenburg-Alzenau schließlich profitieren die Beschäftigten von der Einrichtung eines Springerpools. Die AOK Hessen ehrte die Alten- und Pflegezentren Main-Kinzig-Kreis mit dem BGF-Preis. Im Rahmen des Projekts „Arbeitszeit 5.0“ wird dort ein zentrales, faires und partizipatives Ausfallmanagement realisiert. Ausgezeichnet wurde auch das Gesundheitsmanagement der Hochtaunus-Kliniken sowie des ambulanten Pflegezentrums in Lahn. Auch die AOK Rheinland/Hamburg vergab zusammen mit ihrem BGF-Institut erstmals einen Preis für eine innovative und nachhaltige Gesundheitsförderung in der Pflege. Hier überzeugten die Jury die Vinzentinerinnen Köln, das Johanniter-Stift in Köln-Ehrenfeld und das Heinrich-Held-Haus der Diakonie Essen.

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