Rund dreißig Prozent der deutschen Bevölkerung leben im ländlichen Raum, der stark von Alterung und damit von hohen Krankheitsraten betroffen ist. Die Beiträge in diesem Sammelband untersuchen, wie die gesundheitliche Versorgung auf dem Land verbessert werden kann. Zunächst werfen renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Blick auf die Lebensbedingungen der Menschen auf dem Land und erarbeiten ein Modell zur Erklärung gesundheitlicher Stadt-Land-Unterschiede. Anschließend diskutieren sie aus soziologischer, epidemiologischer, geografischer und forstwirtschaftlicher Perspektive, wie der Zugang zur gesundheitlichen Versorgung für Prävention und Therapie sichergestellt werden kann. Im Fokus stehen Kinder und Jugendliche, Demenzkranke, pflegende Angehörige und Menschen mit Migrationshintergrund. Neben digitalen Anwendungen, Hausbesuchen, nachbarschaftlicher oder ehrenamtlicher Unterstützung werden auch außergewöhnliche Ansätze aufgezeigt, wie kulturelle Ökosystem-Benefits. Gemeint ist damit, die Vorteile natürlicher Ökosysteme für die Gesundheit zu nutzen, zum Beispiel durch Aktivitäten im Wald, wie dies beispielsweise in Japan üblich ist. Best-Practice-Beispiele aus ländlichen Regionen Deutschlands zeigen, wie gute Gesundheitsversorgung auf dem Land gelingen kann.
Christian Weidmann, Birgit Reime (Hrsg.): Gesundheitsförderung und Versorgung im ländlichen Raum. 2021. 360 Seiten. 49,95 Euro. Hogrefe Verlag, Göttingen.