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Gesundheitsmanagement

Konzepte für mehr Erfolg

Das deutsche Gesundheits­wesen ist komplex und wird von vielen Akteuren aus verschiedenen Sparten beeinflusst. Das erschwert eine notwendige Modernisierung und stellt Führungskräfte vor große Herausforderungen. Wie kann sinnstiftend, effektiv und motivierend geführt und gleichzeitig zukunftsfähige Strukturen geschaffen werden? Das Buch stellt übersichtlich sieben Management-Konzepte für das Gesundheitswesen von morgen vor: Mit positiver Führung, Value Based Healthcare, Design Thinking, Lean & Kaizen, Digital Health, Selbstorganisation und Agilität kann es gelingen, Arbeitsprozesse in Organisationen der Gesund­heitsbranche zukunftsfähig und erfolgreich zu gestalten. Einfach und prägnant beschreiben die Autoren zu jedem einzelnen Konzept die Grundlagen, ohne die Probleme und Herausforderungen zu verschweigen. Anwendungsorientiert stellen sie Methoden und Werkzeuge vor und verdeutlichen mit anschaulichen Fallbeispielen, wie sich die Konzepte in die Praxis um­setzen lassen. Tipps und kleine Übungen laden dazu ein, das Erlernte zu realisieren. Auf­zählungen, klare Absätze, Einschübe und nicht zuletzt die vielen farbigen Abbildungen und Illustrationen machen das Buch lebendig und erleichtern das Lesen. Literaturempfehlungen zu jedem Konzept laden zu einem tieferen Einstieg in das Thema ein.
Alfred Angerer (Hrsg.): New Healthcare Management. 2021. 224 Seiten. 59,95 Euro. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin.

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Versorgung

Benefits für die Landbevölkerung

Rund dreißig Prozent der deutschen Bevölkerung leben im ländlichen Raum, der stark von Alterung und damit von hohen Krankheitsraten betroffen ist. Die Beiträge in diesem Sammelband untersuchen, wie die gesundheitliche Versorgung auf dem Land verbessert werden kann. Zunächst werfen renommierte Wissenschaft­lerinnen und Wissenschaftler einen Blick auf die Lebens­bedingungen der Menschen auf dem Land und erarbeiten ein Modell zur Erklärung gesundheitlicher Stadt-Land-Unterschiede. Anschließend diskutieren sie aus soziologischer, epidemiologischer, geografischer und forstwirtschaftlicher Perspektive, wie der Zugang zur gesundheitlichen Versorgung für Prävention und Therapie sichergestellt werden kann. Im Fokus stehen Kinder und Jugendliche, Demenzkranke, pflegende Angehörige und Menschen mit Migra­tionshintergrund. Neben digitalen Anwendungen, Haus­besuchen, nachbarschaftlicher oder ehrenamtlicher Unterstützung werden auch außergewöhnliche Ansätze auf­gezeigt, wie kulturelle Öko­system-Benefits. Gemeint ist damit, die Vorteile natürlicher Ökosysteme für die Gesundheit zu nutzen, zum Beispiel durch Aktivitäten im Wald, wie dies beispielsweise in Japan üblich ist. Best-Practice-Beispiele aus ländlichen Regionen Deutschlands zeigen, wie gute Gesundheitsversorgung auf dem Land gelingen kann.
Christian Weidmann, Birgit Reime (Hrsg.): Gesundheitsförderung und Versorgung im ländlichen Raum. 2021. 360 Seiten. 49,95 Euro. Hogrefe Verlag, Göttingen.

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E-Health

Bessere Versorgung durch Digitalisierung

Herz-Kreislauf- und Atem­wegserkrankungen, Diabetes, Krebs und psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch und bringen die Gesundheitssysteme an ihre Belastungsgrenze. Das Gute ist, dass diese Erkrankungen durch einen gesunden Lebensstil und eine gute medizinische Versorgung verhindert oder gemildert werden können. Apps, Telemedizin und mehr können hierbei einen wesent­lichen Beitrag leisten. Bezogen auf die genannten chronischen Erkrankungen beschreiben die Autoren dieses Buches, was digitale Innovationen schon heute leisten. Einen Schwerpunkt legen sie dabei unter anderem auf die Patienten-Arzt-Beziehung, Therapie, Gesundheitsdaten und Datensicherheit, ergebnisorientierte Medizin und Medikamentenentwicklung. Dabei beschränken sie sich nicht auf die bloße Vorstellung der Technologien, sondern schauen aus Sicht der Patienten auf den Nutzen. Beispiele aus dem Alltag verdeutlichen, welches Potenzial für Prävention und Therapie hinter den neuen technologischen Entwicklungen steckt. Das geht nicht spurlos an der Stabilität unseres Gesundheitssystem vorbei. Im letzten Kapitel stellen die Autoren ein zukunftsfähiges System vor, das allen Beteiligten – von Patienten bis hin zu Politikern – Orientierung und Halt gibt.
Elgar Fleisch, Christoph Franz et al.: Die digitale Pille. 2021. 288 Seiten. 32 Euro. Campus Verlag, Frankfurt/Main.

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Umwelt

Artenvielfalt nützlich für die Gesundheit

Nicht nur die Klimakrise, auch der Rückgang der biologischen Vielfalt ist eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit. Besonders im Tierreich hat sich ein enormer Artenrückgang vollzogen. „Wir müssen diesen sagenhaften Schatz bewahren“, appelliert der Veterinärmediziner René Anour an die Leserinnen und Leser in seinem neuen Buch. Denn gerade in Tieren mit all ihren Anpassungen schlummern Heilkräfte, die wir uns zunutze machen sollten. Auf unterhaltsame Art stellt der Autor faszinierende Beispiele aus dem Tierreich vor und beschreibt ihre Fähigkeiten, unter widrigen Umweltbedingungen zu leben, sich gegen Feinde zu wehren und eigene Krankheiten zu bekämpfen. So töten beispielsweise Kegelschnecken ihre Beute mit einem Cocktail, der Schmerzpatienten Linderung verschaffen kann. Und im Gift tropischer Wespen scheinen Substanzen zu sein, die Anfälle von Epilepsiepatienten mildern. Doch was passiert, wenn wir diese Tierarten ausmerzen? Anschaulich beschreibt Anour die Wechselwirkung zwischen Tierwelt und Menschheit und geht mit Verweis auf Covid-19 auf die Gefahr von Zoonosen ein. Am Ende seines kurzwei­ligen und anekdotenreichen Buches gibt er eine Anleitung, was jeder selbst für den Artenschutz tun kann.
René Anour: Das Arche Noah-Prinzip. 2021. 208 Seiten. 24 Euro. edition a, Wien.

Beate Ebbers ist freie Journalistin in Peine.