Wenn das Kind krank ist, dann haben Eltern oft Probleme, Informationen zur Behandlung zu finden und diese richtig einzuordnen. Das zeigen noch unveröffentlichte Befragungsergebnisse der AOK-Familienstudie 2018. Das IGES-Institut befragte dazu im Auftrag des AOK-Bundesverbandes bundesweit mehr als 5.000 Eltern mit Kindern im Alter von vier bis 14 Jahren.
Der Umfrage zufolge ist es für Eltern schwierig, Informationen im Zusammenhang mit der Erkrankung ihres Kindes zu beurteilen. Knapp über 40 Prozent tun sich schwer damit, die Vertrauenswürdigkeit von Medieninformationen zur Gesundheit des Kindes zu bewerten – und dies unabhängig vom Bildungsniveau. Bei manchen Eltern beginnen die Orientierungsprobleme allerdings auch schon einen Schritt vorher: Jedem Fünften fällt es laut Umfrage nicht leicht, überhaupt Informationen zur Kindergesundheit zu finden. Geht es um psychische Probleme, ist es sogar jeder Dritte.
Professor Dr. Klaus Hurrelmann, Gesundheitswissenschaftler an der Hertie School of Governance in Berlin, sagte, angesichts der heutigen Informationsflut im Internet könnten viele Eltern nicht mehr unterscheiden, was wichtig und richtig ist. „Anstatt Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung des Kindes zu gewinnen, passiert in vielen Fällen genau das Gegenteil. Die Eltern bleiben verunsichert zurück und treffen keine beziehungsweise falsche Entscheidungen.“ Liegen die entsprechenden Gesundheitsformationen dagegen erst einmal vor, so können Eltern auch Entscheidungen treffen. Vor allem, wenn der Arzt medizinische Anweisungen gibt. Diese sind sogar für 93 Prozent der Eltern verständlich. Erfreulich ist zudem, dass es auch bei der Umsetzung nicht hapert: Hier geben mehr als 90 Prozent an, dass sie die erhaltenen Empfehlungen und Ratschläge einfach anwenden können.