Die Häufigkeit von Asthma bronchiale ist in den vergangenen zwölf Jahren vor allem in den östlichen Bundesländern, die sich langsam dem West-Niveau annähern, gestiegen. Das geht aus einem aktuellen Kurzbericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Der Analyse zufolge stagniert die Zahl der an Asthma erkrankten Patienten in Ost und West seit 2015 auf hohem Niveau. 2017 gab es unter den 27,5 Millionen AOK-Versicherten 1,3 Millionen Asthmatiker (4,7 Prozent). Im Kindes- und Jugendalter sind Jungen öfter betroffen als Mädchen. Bei Erwachsenen erkranken Frauen häufiger als Männer. Als Risikofaktoren gelten das Einatmen von Substanzen, die zu allergischen Reaktionen führen wie Hausstaub, Tierhaar- oder Pollenallergene.
Zudem besteht laut Studie ein Zusammenhang von Adipositas und Asthma. So hatte 2017 nahezu jeder vierte AOK-versicherte Asthmatiker ein vom Arzt dokumentiertes starkes Übergewicht. Damit liegt die Adipositas-Häufigkeit doppelt so hoch wie im AOK-Durchschnitt. Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO, wies darauf hin, dass die „Nationale Versorgungsleitlinie“ stark übergewichtigen Patienten eine Gewichtsreduktion empfehle, um eine Besserung ihrer Asthma-Symptomatik zu erreichen. „Entsprechend nimmt das aktualisierte Disease-Management-Programm, das ab April 2019 in den Arztpraxen umgesetzt wird, auch Adipositas als Begleiterkrankung in den Blick“, so Schröder.