Wie lässt sich die Gesundheitsversorgung in der Fläche langfristig sichern? Mit dieser Frage beschäftigten sich Fachleute von Kliniken, Ärzteschaft und Krankenkassen bei der Fachtagung „Versorgung neu denken“ des Bundesverbands Managed Care in Niedersachsen. Die Präsidentin der Landesärztekammer, Dr. Martina Wenker, sieht nach eigenen Worten Chancen in der Einrichtung von Gesundheitszentren, denn viele junge Ärztinnen und Ärzte wollten im multiprofessionellen Team arbeiten. „Facharztkompetenz in die Fläche bringen“ will der Vizepräsident der Medizinischen Hochschule Hannover, Dr. Andreas Tecklenburg. „Wir können zum Erfolg der Gesundheitszentren beitragen, indem wir die Fachbereiche abdecken, die dort wegen geringer Fallzahlen nicht vorgehalten werden können“, sagte er. Dabei würden digitale Lösungen immer wichtiger. Bei einem Modell für den Bereitschaftsdienst, über das Helmut Scherbeitz von der Kassenärztlichen Vereinigung berichtete, soll „ärztliche Arbeitszeit substituiert“ werden. Wählen Menschen in Delmenhorst und Ganderkesee am Wochenende die 116 117, und ist ein Hausbesuch notwendig, fahren qualifizierte Notfallsanitäter zu ihnen. Diese ziehen bei Bedarf Ärzte vom Klinikum Oldenburg per Telekonsil zu Rate. Auch bei der Delegation ärztlicher Leistungen an Pflegedienste spielt digitale Technik eine zentrale Rolle. Bei einem Projekt, das Frank Preugschat, Geschäftsführer Versorgungs- und Kontaktmanagement bei der AOK Niedersachsen, vorstellte, bedienen sich die Pflegekräfte eines Tele-Rucksacks. Mit ihm können Werte wie Blutdruck, Blutzucker oder Lungenfunktion übermittelt werden.