Zukunft der Pflege
Die Pflege kommt nicht aus den Schlagzeilen: „Pflege in Not“, „Kosten fürs Pflegeheim steigen dramatisch an“, „Wer soll das bezahlen?“ hieß es wieder einmal, als das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) kürzlich sein Gutachten zu den steigenden Kosten für Pflegeheimplätze vorstellte. Im Fokus steht vor allem der stetig steigende Eigenanteil der Pflegebedürftigen, der je nach Bundesland um mehrere hundert Euro höher oder niedriger liegen kann. Parteien, Verbände und Experten debattieren über die richtigen Konzepte, um die Probleme zu lösen und die Pflege in Zukunft bezahlbar zu halten.
Bürgerversicherung? Vollversicherung? Sockel-Spitze-Tausch? Wenn die Ausgaben bei knappem Geld immer weiter steigen, liegt es nahe, über Finanzierungskonzepte zu streiten. Doch reicht das nach Ansicht von Antje Schwinger und Martina Sitte nicht aus. Es bedürfe vielmehr Antworten auf die Frage, wie das Geld gezielter verteilt werden könne, meinen die Pflegeexpertinnen. Deshalb fordern sie, Steuerung und Rahmenbedingungen mit neu zu denken.
Ungleiche Rahmenbedingungen in ambulanter und stationärer Pflege, bedarfsgerechte Versorgung in der Fläche: Diese Themen kommen den beiden bislang zu kurz. Mit ihrem Beitrag liefern sie deshalb nicht nur eine Analyse bestehender Probleme und Reformvorschläge, sondern auch Ansätze, um die Diskussion auf eine breitere Grundlage zu stellen. Damit die Lösungen längerfristig taugen. Denn das müssen sie. Schließlich wird die Zahl der Pflegebedürftigen laut Prognosen bis 2050 auf mehr als fünf Millionen steigen.