Düfte wie Zimt, Vanille und Karamell sollen dazu verleiten, teure Luxusprodukte zu kaufen. Was zunächst seltsam klingt, haben Wirtschafts­wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in einer aktuellen Studie nachgewiesen. Menschen würden sich durch warme Düfte – ähnlich wie in einer Menschenmasse – eingeengt fühlen. Um dieses beklemmende Gefühl zu kompensieren und sich von den anderen abzuheben, kauften sie eher Statusprodukte. In Untersuchungen wurden den Probanden Kaffeeprodukte unterschiedlicher Preisklassen vorgestellt. Diejenigen, die einem warmen Vanilleduft ausgesetzt waren, bevorzugten eher den teuren Kaffee. Diese Erkenntnisse ließen sich auch auf die Weihnachtszeit übertragen, in der die Konsumenten von solchen Düften umgeben sind, erläuterte Professor Marko Sarstedt, Leiter des Lehrstuhls Betriebswirtschaftslehre an der Univer­sität Magdeburg.

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Mit mehr als 544 Millionen Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr Aktivitäten zur Gesundheitsförderung in Lebenswelten, Betrieben und für einzelne Versicherte unterstützt. Das entspricht 7,49 Euro je Versicherten. Damit übertrafen die Kassen nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes den gesetzlich vorgesehen Orientierungswert von 7,34 Euro. Erreichen konnten sie mit den geförderten Maßnahmen insgesamt fast 8,5 Millionen Menschen.

Ein besonderer Fokus lag auf der Förderung von präventiven Maßnahmen in Lebenswelten und Betrieben, wie der aktuelle Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbandes und des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes (MDS) zeigt. Den größten Zuwachs verzeichnete der Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung. Die Ausgaben dafür beliefen sich im Jahr 2018 auf 172 Millionen Euro und lagen damit um acht Prozent höher als im Jahr davor. 2,2 Millionen Beschäftigte in knapp 20.000 Betrieben konnten mit arbeitsweltbezogenen Präventionsmaßnahmen direkt erreicht werden – elf Prozent mehr Betriebe und 16 Prozent mehr Beschäftige als 2017. Viel investiert haben die gesetzlichen Kassen auch in Maßnahmen in Lebenswelten wie Kindertagesstätten, Schulen und Stadtteilen. Die Ausgaben dafür beliefen sich auf 158 Millionen Euro. Insgesamt wurden dadurch 4,6 Millionen Menschen erreicht – vier Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Zahlen machen deutlich, dass sich die gesetzlichen Kranken­kassen mit Überzeugung für Gesundheitsförderung und Prävention engagieren, sagte Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat den Ausdruck „Respektrente“ zum Wort des Jahres 2019 gewählt. Dieses bezeichnet die Einführung einer Grundrente für Personen, die 35 Jahre erwerbstätig waren und dennoch eine Rente unterhalb des Existenzminimums beziehen. Der Begriff war im Zusammenhang mit der von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil vorgeschlagenen Grundrente aufgekommen. Auf Platz zwei kam „Rollerchaos“. In vielen deutschen Städten haben Elektroroller durch rücksichtslose und unsachgemäße Nutzung für Unmut gesorgt. Eine Jury der GfdS sucht traditionell nicht nach den am häufigsten verwendeten Ausdrücken, sondern nach solchen, die das zu Ende gehende Jahr in besonderer Weise charakterisieren.

In Deutschland sterben vermutlich mehr Menschen an Krankenausinfektionen als bisher angenommen. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat mit Partnern aus Berlin und Stockholm eine aktuelle Schätzung zum Ausmaß dieser nosokomialen Infektionen vorgelegt. Die in der neuen Studie geschätzte Zahl der Erkrankungen in Deutschland liegt bei 400.000 bis 600.000 pro Jahr und damit im Bereich bisheriger Hoch­rechnungen. Die Zahl der Todesfälle kann durch die weitergehende Methodik verlässlicher erfasst werden und liegt jetzt bei 10.000 bis 20.000. Eine frühere Schätzung hatte 10.000 bis 15.000 Todesfälle pro Jahr ergeben. Die Zahl der durch nosokomiale Infektionen verlo­renen Lebensjahre liegt dem RKI zufolge in Deutschland bei knapp 250.000 pro Jahr (309 pro 100.000 Einwohner). Hierzulande erkranken jährlich 500 bis 650 Patienten pro 100.000 Einwohner an einer solchen Infektion. Im EU-Durchschnitt sind es 450 bis 500 Erkrankte.

In Deutschland wird laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung unnötig diagnos­tiziert und operiert. Wie das Berliner IGES Institut im Auftrag der Stiftung ermittelte, kommt es pro Jahr zu rund 70.000 Schilddrüsenoperationen, obwohl bei etwa 90 Prozent der Eingriffe keine bösartigen Veränderungen vorlägen. Mit einer besseren Diagnostik könnten viele der Eingriffe vermieden werden. Auch bei Eierstock-OPs bestätige sich der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung nur bei jeder zehnten operierten Frau, teilte die Bertelsmann Stiftung mit. Der Bericht beklagt auch fragwürdige Untersuchungen, Therapien und Arzneimittelverschreibungen, die letztlich den Patienten belasteten und ihm schadeten. Ärzte verordneten etwa Magen­säureblocker in 70 Prozent der Fälle ohne korrekte Indikation. Als Ursachen von medizinischer Überversorgung nennt die Studie Planungs-, Ver­gütungs- und Steuerungs­defizite im Gesundheits­system.

Frauen, die in Teilzeit arbeiten und sich gleichzeitig um pflegebedürftige Angehörige kümmern, wechseln auch nach Ende der Pflegetätigkeit seltener in eine Vollzeitbeschäftigung zurück. Das hat eine aktuelle Studie auf Basis des Soziooekonomischen Panels (SOEP) ergeben. Innovativ an der Studie ist, dass nicht im Mittelpunkt steht, ob pflegende Frauen ihre Arbeitszeit reduzieren oder ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen. Stattdessen untersucht die Studie, wie wahrscheinlich es ist, während oder nach einer aktuellen Pflegephase die Arbeitszeit wieder zu erhöhen. Die Autorinnen der Studie sehen hier auch die Politik in der Pflicht. Eine Weiterentwicklung des 2018 eingeführten gesetzlichen Anspruchs auf Brückenteilzeit sei wichtig, damit nach einer Teilzeitphase der Wechsel auf eine Vollzeitstelle leichter gelingen könne.

Cannabis bleibt die am häufigsten konsumierte illegale Droge. Dem Drogen- und Suchtbericht 2019 zufolge gaben 19 Prozent der Jugendlichen an, in ihrem Leben Cannabis konsumiert zu haben. Bei den jungen Erwachsenen von 18 bis 25 Jahren waren es 42,5 Prozent. Substanzen wie Heroin, Neue Psychoaktive Stoffe oder Kokain sind dagegen insgesamt weniger konsumiert worden. Dennoch sind opiodhaltige Substanzen – wie beispielsweise Heroin – die Hauptursache, weshalb Menschen an Drogen versterben. Die Zahl der Drogentoten ist 2018 mit 1.276 im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben (2017: 1.272 Drogentote). Die Drogenbeauftragte Daniela Ludwig sagte, es gebe insgesamt gute Entwicklungen beim Thema Tabak, denn Rauchen werde langsam „out“. Dafür steige der Konsum von E-Zigaretten an. Ludwig plädierte daher für ein Tabakaußenwerbeverbot. Sie lehnte zugleich die Forderung nach einer Freigabe von Kleinstmengen an harten Drogen ab. Ein erlaubter Eigenbedarf bei Drogen wie Kokain oder Heroin komme „absolut nicht in Frage“.

Fast 80.000 Kinder und Jugendliche waren Ende 2018 von Sanktionen auf Hartz-IV-Leistungen ihrer Eltern betroffen. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Demnach gab es im Dezember 2018 rund 123.600 Haushalte, in denen mindestens ein Hartz-IV-Bezieher mit mindestens einer Sanktion belegt war. 5.261 Kinder und Jugendliche lebten in Familien, in denen ein Erwachsener sogar vollsanktioniert war, also kein Arbeitslosengeld II bekam. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts müssen Strafen für Hartz-IV-Empfänger gesetzlich neu geregelt werden. Das Streichen sämtlicher Bezüge sowie Kürzungen um 60 Prozent sind nun nicht mehr zulässig, da sie nach Ansicht der Richter gegen das Grundgesetz verstoßen. Die Linke dagegen fordert die Abschaffung aller Sanktionen.

Nur jeder achte Beschäftigte in Kliniken und Heimen kann sich vorstellen, seine Arbeitszeit zu erhöhen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe hervor, der fast 2.000 Pflegekräfte befragt hat. Knapp jede zweite Pflegekraft arbeitet derzeit in Teilzeit. Hauptgrund ist die hohe Arbeits­belastung, der Wunsch nach mehr Freizeit und – besonders bei Frauen – die Versorgung der Kinder. Eine bessere Personalausstattung, höhere Bezahlung und verlässliche Dienstpläne würden die Befragten am ehesten dazu bringen, ihre Arbeitszeit aufzu­stocken. Der Personalmangel in der Pflege ist demnach also zugleich Ursache und Folge der Teilzeitarbeit.

91 Prozent der Vertragsarztpraxen mit digitalen medizinischen Geräten haben diese zumindest teilweise an das Praxisverwaltungssystem angebunden und 67 Prozent der Hausärzte nutzen eine digitale Anwendung zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit. Dies ist das Ergebnis einer Studie des IGES Instituts im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Demnach machen rund Dreiviertel der Vertragsarztpraxen (76 Prozent) mehrheitlich oder vollständig von der digitalisierten Patientendokumentation Gebrauch. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 73 Prozent.

„Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung in den Praxen schon weit vorangeschritten ist“, sagte KBV-Vorstandschef Dr. Andreas Gassen. Allerdings gaben 60 Prozent der Ärzte und Psychotherapeuten Sicherheitslücken im EDV-System als stark hemmenden Faktor für die weitere Digitalisierung an. Mediziner und Psychotherapeuten sorgen sich zudem um den direkten Kontakt zum Patienten: So befürchten 43 Prozent eine Verschlechterung der Arzt-Patienten-Beziehung. Eine Fernbehandlung ohne vorherigen persönlichen Erstkontakt lehnen die meisten ab. IGES hat rund 8.900 Praxen kontaktiert.

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Die Zahl der an Demenz erkrankten Patienten hat binnen sieben Jahren um 40 Prozent zugenommen. Das geht aus einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärzt­liche Versorgung und des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig hervor. Waren es 2009 noch 1,01 Millionen Demenzpatienten, so stieg die Zahl der Erkrankten bis 2016 auf 1,41 Millionen an. Besonders wichtig sei es, bei den regelmäßigen Verlaufskontrollen eine beginnende Demenz rechtzeitig zu erkennen und mit Antidementiva zu behandeln, sagte Dr. Dr. Jens Bohlken, Erstautor der Studie.

Die wirtschaftliche Lage deutscher Pflegeheime ist einer Studie zufolge weiterhin relativ gut, hat sich zwischen 2015 und 2017 aber leicht verschlechtert. Im Jahr 2017 befanden sich knapp vier Prozent der Einrichtungen im „roten Bereich“ mit erhöhter Insolvenzgefahr, 77 Prozent im „grünen Bereich“ mit geringer Insolvenzgefahr und 18 Prozent dazwischen im „gelben Bereich“, ergab der „Pflegeheim Rating Report“, den das RWI in Essen zusammen mit weiteren Instituten und Unternehmen erstellt hat. Die durchschnittliche Insolvenzwahrscheinlichkeit lag mit 0,61 Prozent deutlich niedriger als bei Kliniken. Schrieben 2015 noch 14 Prozent der Pflegeheime einen Jahresverlust, waren es den Wissenschaftlern zufolge im Jahr 2017 24 Prozent. Die wirtschaftliche Situation der Heime war in Sachsen-Anhalt/Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen am besten und in Rheinland-Pfalz/Saarland, Schleswig-Holstein/Hamburg und Bayern am schlechtesten.

Tabakentwöhnung, Ernährungsberatung, Bewegungsprogramme: Die Palette möglicher Gesundheitsmaßnahmen im Unternehmen ist groß. Doch oft kostet es viel Überzeugungsarbeit, bis es solche Angebote im eigenen Betrieb gibt. Der neue Report der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) zeigt anhand der Auswertung von 100 Studien nun: Betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention lohnen sich. Werden beispielsweise Sportprogramme regelmäßig angeboten, verringern sich die Fehltage durch Krankheit. Kombiniert mit einer Ernährungsberatung kann zusätzlich einer Gewichtszunahme vorgebeugt werden. Bei der Rauchentwöhnung sind die Erfolge besonders hoch. Erfolgreich zum Stressabbau und -vermeidung sind persönliche Beratungen und Face-to-Face-Interventionen. Positiv wirken sich auch Führungskräftetrainings, Programme zur Entstigmatisierung psychischer Störungen und Maßnahmen gegen Mobbing aus. Um Erkrankungen durch Bewegungsmangel vorzubeugen, können Maßnahmen am Arbeitsplatz – etwa höhenverstellbare Sitz-Steh-Tische – helfen. Zur Vermeidung von Unfällen haben sich Arbeitsschutztrainings als wirksam erwiesen.

Immer mehr Menschen sorgen sich um Schimmelpilzgifte im Essen. In einer Verbraucherbefragung des Bundesinstituts für Risiko­bewertung gaben 46 Prozent der 1.000 Befragten an, dass von Schimmelpilzgiften eine ähnliche Gefahr ausgehe wie von Salmonellen. Der Anteil derer, die Schimmelpilze als gefährlich wahrnehmen, stieg im vergangenen halben Jahr um 13 Prozentpunkte. Nach wie vor schätzen die Befragten ungesunde oder falsche Ernährung, Klima- und Umweltbelastung sowie Rauchen als größte Gesundheitsrisiken ein. Europaweit zeigt sich Deutschland bei Lebensmittelvergiftungen durch Bakterien allerdings weniger besorgt, wie eine Umfrage unter 28.000 Teilnehmern zeigt.

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Die Zahl der HIV-Neuinfektionen ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) im Jahr 2018 leicht gesunken. Rund 2.400 Menschen haben sich demnach in Deutschland mit HIV infiziert. Das sind etwa vier Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei der wichtigsten Betroffenengruppe – Männern mit männlichen Sexualpartnern – sei die Zahl der geschätzten Neuinfektionen in den vergangen fünf Jahren von 2.200 auf 1.600 gesunken. Ein anderer Wert ist allerdings seit Jahren gleichbleibend hoch: Insgesamt leben in Deutschland etwa 10.600 Menschen, die nichts von ihrer HIV-Erkrankung wissen.

Die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) mit Sitz in Saarbrücken wird sich zukünftig um Anträge für Visa, Berufsanerkennung und Arbeitserlaubnis von Pflegekräften aus dem Ausland kümmern. Das gaben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans bekannt. Ausländische Pflegekräfte könnten ihre Arbeit dann innerhalb von sechs Monaten in Deutschland aufnehmen. Momentan dauere das Eingliederungsverfahren bis zu zwei Jahre, sagte Hans. Bereits jetzt bearbeitet die DeFa mehr als 4.000 Anträge auf Vermittlung von Pflegekräften. Mit der Gründung ist ein wichtiger Beschluss der Konzertierten Aktion Pflege umgesetzt worden. Durch eine entspanntere Personal­situation verbesserten sich auch die Arbeitsbedingungen für heimische Pflegekräfte, sagte Spahn. Finanziert wird die Agentur hauptsächlich aus Mitteln des Gesundheits­ministeriums.

Die Allianz Deutscher Ärzteverbände und die AOK sehen zahlreiche Verträge zur besseren Versorgung von Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen in Gefahr. Grund sind geplante Änderungen der gesetzlichen Vorgaben im Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetz (GKV-FKG). „Vergütungen für Leistungen, die aus medizinischen Gründen nur für Patientengruppen mit bestimmten Krankheiten vereinbart werden, sollten weiter zulässig sein", sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch. Werde der Gesetzentwurf hier nicht geändert, seien zahlreiche regionale Versorgungsverträge der AOK gefährdet. Auch Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI GENO Deutschland und Vertreter der Allianz Deutscher Ärzteverbände, warnte vor einem „versorgungspolitischen Rückschritt“ durch die geplanten Änderungen. Die notwendigen Innovationspotenziale und Gestaltungsspielräume für eine evidenzbasierte Versorgungs- und Vertragsgestaltung sollten zum Wohle der Patienten erhalten bleiben und weiter gestärkt werden, sagte Baumgärtner.

Nach zehn Jahren, in denen die AOK Baden-Württemberg eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung für ihre Ver­sicherten anbietet, zieht die Gesundheitskasse eine positive Bilanz. Insgesamt seien rund 11.000 Anfragen an die hochrangigen Spezialisten gerichtet worden. Am häufigsten gefragt war 2018 wie auch in den Vorjahren eine Zweitmeinung in den Fachgebieten Orthopädie und Onkologie – in insgesamt mehr als zwei Dritteln der Fälle. In der Orthopädie fielen mehr als die Hälfte der Zweitmeinungen abweichend von der Erstmeinung aus. In der Onkologie konnten die Zweitmeinungsexperten hingegen knapp 80 Prozent der empfohlenen Therapien bestätigen.

„Die AOK Baden-Württemberg koordiniert den Dialog zwischen den Versicherten, den behandelnden Ärzten und den Zweitmeinungsexperten und klärt in einem Erstgespräch mit den Versicherten offene Fragen zur Diagnose oder der empfohlenen Behandlungsmethode“, erläutert Dr. Leslie Trautrims-Michelitsch, Leiterin des Bereichs Behandlungsmanagement der AOK Baden-Württemberg. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Christopher Hermann betont, das individuelle Angebot habe nur durch die „nachhaltige regionale Gestaltungskompetenz“ der AOK in den vergangenen zehn Jahren erfolgreich etabliert werden können.

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Welche Medikamente muss ich einnehmen? Wie oft sollte ich zum Facharzt gehen? Wer kümmert sich um meinen Haushalt, wenn ich im Krankenhaus bin? Mit solchen Fragen sind Menschen, die unter chronischer Herzinsuffizienz leiden, in Köln nicht allein. Die Herzschwestern des HerzNetzKöln² betreuen Patienten seit dem Jahr 2008 engmaschig, begleiten sie zu Arztbesuchen, unterstützen sie nach einem Klinikaufenthalt und helfen den Betroffenen im Umgang mit ihrer Erkrankung. Geregelt ist dies in einem Versorgungsvertrag der AOK Rheinland/Hamburg mit der HerzNetzCenter GmbH. Eine Evaluation hat nun gezeigt, dass die Versorgung messbar besser geworden ist, weil Versorgungslücken geschlossen werden. Das Projekt soll ausgeweitet werden: Künftig ist eine Betreuung von Patienten unabhängig von der Art der Erkrankung geplant. Unter dem Dach „dieKümmerei“ soll zudem bis Mitte 2020 ein neues Quartiersbüro entstehen, das als Anlaufstelle dient und die Gesundheits- und Sozialleistungen für die Menschen im Viertel koordiniert. Die Schaffung eines neuartigen Gesundheitsnetzwerks wird Versorgungsangebote bündeln, die medizinische und soziale Versorgung vor Ort verzahnen sowie die Prävention im Kölner Norden stärken.

Ab sofort können sich Interessierte im aktualisierten Psychiatrie- und Suchthilfewegweiser über Angebote in Sachsen informieren. Der Wegweiser ist im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes zwischen der AOK PLUS und dem Verein für betreutes Wohnen Mittweida erstellt worden. Er enthält die vielfältigen gemeinde­psychiatrischen Angebote. Dazu zählen psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen, Suchtberatungs- und -behandlungsstellen sowie Begegnungsstätten, Kontakt- und Informationsstellen für die Selbsthilfe. Aufgelistet werden auch Krisendienste, niedergelassene Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Versorgungszentren, Fachkrankenhäuser, Suchtkliniken und Rehabilitationseinrichtungen. Auch sozialtherapeutische Tages- und Wohnstätten und Wohngruppen, Einrichtungen für ambulant betreutes Wohnen sowie Werkstätten für Behinderte sind aufgeführt.

Die AOK NordWest mahnt zu mehr Vorsorgeuntersuchungen im Jugendalter. Nur knapp jeder vierte Teenager in Westfalen-Lippe geht zu den Jugenduntersuchungen J1 und J2, wie aus einer aktuellen Auswertung hervorgeht. Demnach nutzten im vergangenen Jahr nur etwa 27,4 Prozent der AOK-versicherten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren die medizinischen Checks, die von der AOK für ihre Versicherten kostenfrei angeboten werden. Im Vorjahr waren es sogar nur 23,8 Prozent. „Im Vergleich zu den Früherkennungsuntersuchungen für Kinder werden die Jugenduntersuchungen deutlich weniger genutzt“, sagt AOK-Chef Tom Ackermann. Dabei seien Gesundheitsangebote im Jugendalter für eine gesunde Entwicklung besonders wichtig und sollten unbedingt wahrgenommen werden. Die AOK als größte gesetzliche Kasse in Westfalen-Lippe schreibt alle bei ihr versicherten Jugendlichen sogar persönlich an.

Mithilfe mobiler MRT-Ein­heiten und Telemedizin sollen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern MRT-Untersuchungen des Herzens auch in ländlichen Regionen möglich gemacht werden, um eine Herzinsuffizienz möglichst früh zu erkennen. Das Projekt unter medizinischer Leitung des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB) wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit mehr als sieben Millionen Euro gefördert. Zunächst sollen im Rahmen des „Herz-Check“-Projekts Versicherte der AOK Nordost sowie Haus- und Fachärzte in der Region über die Möglichkeit und die Vorteile der Früherkennung von asymptomatischer Herzinsuffizienz informiert werden.

Die AOK hat auch 2019 wieder den ersten Platz bei den Young Brand Awards belegt. Nach den Jahren 2011 und 2013 bis 2017 ist die AOK damit nun bereits zum siebten Mal zur beliebtesten Krankenkasse in Deutschland gewählt worden. 45,6 Prozent der unter 35-Jährigen setzen die AOK auf Platz eins der Beliebtheitsskala. Den zweiten Platz erhält die Techniker Krankenkasse mit 25,2 Prozent der Stimmen. Auf dem dritten Platz rangiert die Barmer mit 11,3 Prozent. Bei den über 35-Jährigen sind AOK und TK mit jeweils 27 Prozentpunkten gleichauf. Die Betriebskrankenkassen liegen mit 16 Prozent auf Platz drei. Danach folgt mit 14 Prozent die BARMER. Im Gesamtranking ist die AOK ebenfalls an der Spitze. Mit einer Differenz von elf Prozentpunkten folgt die TK (AOK erhält 37 Prozent, TK kommt auf 26 Prozent).

Mit knapp 12.000 Teilnehmern in der Zielgruppe der 16- bis 35-Jährigen und mehr als 10.000 Teilnehmern bei den über 35-Jährigen sind die YoungBrandAwards eines der größten branchenübergreifenden Marken-Votings in Deutschland. 2019 standen mehr als 200 Marken in 36 Kategorien zur Auswahl. Neben Krankenkassen wurden etwa auch die Favoriten unter Automarken, Baumärkten und Mobilfunkanbietern gesucht. „Bis auf das Jahr 2012 waren wir seit acht Jahren immer an der Spitze der beliebtesten Krankenkassen. Das zeigt, die AOK setzt auf die richtigen Themen“, sagt Steve Plesker, Geschäftsführer Markt und Produkte im AOK-Bundesverband. „Wir haben sehr viele Angebote für junge Menschen und wollen Jugendliche und junge Erwachsene auch weiterhin gezielt ansprechen.“

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