„Runter von der Insel“ hieß es früher für die Bewohner Borkums, wenn eine Augenuntersuchung oder -behandlung anstand. Daher wurde Anfang 2018 das Projekt „Ophthamed-Telenet“ ins Leben gerufen, das lange Fährfahrten wegen eines Augenarzttermins vermeiden half. Doch das Telemedizin-Projekt lief Ende 2019 aus. Nun haben sich die AOK Niedersachsen und die Kassenärztliche Vereinigung des Bundeslandes geeinigt, das Programm fortzusetzen. Im Falle einer augenärztlichen Indikation, überweist der Hausarzt den Patienten an ein telemedizinisches Zentrum. Dort untersucht ihn eine Medi­zinische Fachangestellte und erhebt vor Ort Befunddaten für Krankheitsbilder der Augenheilkunde. Die erhobenen Daten werden mittels einer sicheren Software an eine Facharztpraxis auf dem Festland übermittelt und dort bewertet. Anhand der anschließend erstellten Therapie- und Medikationsvorschläge des Facharztes kann die Weiterbehandlung der Patienten in der Regel durch den Hausarzt auf Borkum erfolgen.

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Eine Steuer auf besonders fetthaltige Lebensmittel könnte sich positiv auf die Ernährungsweise auswirken. Zu diesem Schluss kommt eine in der Cochrane Database of Systematic Reviews veröffentlichte Studie eines internationalen Forscherteams unter Beteiligung der AOK Baden-Württemberg, der Universität Bremen und des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie. Demnach habe eine Fettsteuer in Dänemark den Absatz von Sahne um fast sechs Prozent reduziert, Hackfleisch sei um vier Prozent weniger nachgefragt gewesen. „Insgesamt konnten wir be­obachten, dass die Dänen 42 Gramm weniger Fett pro Woche und Kopf zu sich genommen haben als vor der Einführung der Fettsteuer“, so Dr. Manuela Bombana, Wissenschaftlerin bei der AOK Baden-Württemberg und Mitautorin der Studie. Angesichts einer wachsenden Zahl übergewichtiger Menschen sei eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten dringend notwendig. Die Studie könne aber nur Anhaltspunkte über die Wirksamkeit einer Fettsteuer geben.

In 38 Filialen der VR Bank Südpfalz eG bietet die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland ihren Kunden ein neuartiges Kommunikationsangebot. Per Videoübertragung aus den Räumen der Bank heraus sind die Kundenberater der AOK live zugeschaltet, und die Kunden können sich individuell rund um ihre Gesundheit beraten lassen. „Als regionale Gesundheitskasse ist es uns ein Anliegen, über die Erweiterung des Service-Angebots für Bürgerinnen und Bürger in der Region, nah bei den Menschen zu sein“, sagt Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstands.

Stürze, Schlaganfälle und andere akute Erkrankungen führen im Alter häufig zu dauerhafter Pflegebedürftigkeit. Dass dies nicht so sein muss, zeigt das Konzept der therapeutischen Pflege mit rehabilitativen Anteilen in den Heimen der Evangelischen Altenhilfe in Mülheim an der Ruhr, das die AOK Rheinland/Hamburg und die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie in Berlin vorgestellt haben. In den Jahren 2017 bis 2019 seien in Mülheim rund 170 Menschen erfolgreich rehabilitativ gepflegt und wieder nach Hause entlassen worden. Die überwiegende Mehrzahl von 106 Patienten sei nur bis zu drei Monate in der Einrichtung gewesen. „Wir schauen zusammen mit Fachleuten wie Ärzten, Apothekern, Pflegefachkräften und Therapeuten, welche Therapie für den Einzelnen die beste ist“, erläuterte Pflegedienstleiter Oskar Dierbach. „Dabei gibt der pflegebedürftige Mensch mit seiner Tagesform die Taktung für das therapeutische Handeln vor.“ AOK-Vorstandsmitglied Matthias Mohrmann betonte, Ziel müsse es sein, die Grenzen zwischen Kranken- und Pflegeversicherung abzubauen und eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen in den pflegerischen Alltag zu übertragen.

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Die sinkende Zahl von Hausärzten auf dem Land erfordert innovative Behandlungsmöglichkeiten – auch bei der Betreuung von Pflegeheimbewohnern. Hier setzt Telekonsil, ein Versorgungsprojekt der AOK PLUS, an. Ziel ist, die hausärztliche Versorgung in Pflegeheimen mithilfe der Telemedizin zu sichern und die oft nicht mobilen Patienten direkt in der für sie gewohnten Umgebung zu behandeln. Der Hausarzt hat dabei die Möglichkeit, Fachärzte einzubinden. Vor allem Kontroll- und Routinetermine bieten sich für die telemedizinische Behandlung an. Aber auch bei unklaren Beschwerden der Pflegebedürftigen hat sie sich bewährt. Derzeit laufen Tests in neun Einrichtungen in Sachsen und Thüringen. Für AOK-Vorstandschef Rainer Striebel ist die ärztliche Betreuung per Videosprechstunde kein Ersatz für den direkten Hausarztkontakt, sondern eine sinnvolle Ergänzung. „Die oft multimorbiden Patienten werden mit unserem Telekonsilprojekt nun engmaschiger betreut und behandelt. Für die Versorgung von Menschen im ländlichen Raum ist das ein echtes Plus.“ Leider seien die notwendigen Voraussetzungen wie ein schnelles Internet noch nicht überall gegeben.

Da eine persönliche Vor-Ort-Beratung zum Thema Pflege durch die Corona-Pandemie nur eingeschränkt möglich ist, aber auch in „normalen Zeiten“ häufig allgemeine Fragen gestellt werden, hat die AOK Nordost einen Chatbot mit Namen „Eva“ entwickelt. „Eva“ steht für „Eingeben, Verarbeiten, Antworten“ und ist eine virtuelle Pflegeberaterin, die Angehörigen, Pflegebedürftigen und allen Interessierten rund um die Uhr zur Verfügung steht. Ratsuchende können Stichwörter, ganze Sätze oder Fragen eingeben – beispielsweise „Meine Oma braucht Pflege“, „Wer legt fest, welchen Pflegegrad ich erhalte?“, „Wie viel Geld kriege ich für die Pflege?“ „Ich benötige einen Rollator“ oder „Was ist eine Vorsorgevollmacht?“.

Die AOK-Gemeinschaft hat eine gesonderte Rabattvertrags-Ausschreibung über fünf Antibiotika veröffentlicht. Ziel ist es, die Abhängigkeit von nur wenigen internationalen Produktionsstandorten zu verringern und gleichzeitig Standards für Umweltschutz zu setzen. „Wir lassen erweiterte Zuschlagskriterien einfließen wie etwa Länge der Lieferkette, Umweltaspekte und die Einhaltung örtlicher Vorgaben des Arbeitsschutzes,“ sagte Johannes Bauernfeind, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer der AOK für die bundesweiten Generikaverträge. Problematische Produktionsbedingungen könnten hierzulande Lieferengpässe verursachen. Firmen sollten so arbeiten, dass sich in Europa etablierte Arbeits- und Umweltschutzstandards gegen weniger strenge Vorgaben behaupten könnten. Die Verträge werden im Drei-Partner-Modell vergeben.

In ihrem Kampf gegen Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen konnte die AOK NordWest durch den Einsatz von Ermittlern in den vergangenen zwei Jahren mehr als 3,8 Millionen Euro von Leistungserbringern zurückholen. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht 2018/2019 des Fachbereichs Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen hervor. Aktuell verfolgt das Ermittlungsteam der Krankenkasse 959 Fälle aus allen Bereichen des Gesundheitswesens. „Die meisten Leistungserbringer rechnen korrekt ab. Aber schon einige wenige können ein schlechtes Licht auf den gesamten Leistungsbereich werfen“, sagt Rechtsanwalt Dr. Jürgen Mosler, Leiter des Fachbereichs. Die insgesamt sieben AOK-Ermittler arbeiten eng mit anderen Krankenkassen sowie der Kriminalpolizei und den Staatsanwaltschaften zusammen. „Bestätigt sich der Verdacht der Abrechnungsmanipulation, schalten wir die Staatsanwaltschaft ein und fordern die finanzielle Wiedergutmachung des Schadens ein“, erläutert Mosler. AOK-Vorstandschef Tom Ackermann betont: „Gegen die wenigen auffälligen Leistungserbringer muss konsequent und mit aller Härte des Gesetzes vorgegangen werden. Denn hier werden Gelder der Solidargemeinschaft veruntreut.“ Um potenziellen Betrugsfällen noch intensiver nachzugehen, fordert die AOK auch für Westfalen-Lippe die Einführung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften, die sich ausschließlich mit Wirtschaftskriminalität im Gesundheitswesen befassen.

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