Bundeskanzlerin Angela Merkel befürwortet eine Neuregelung der Organspende. „Ich persönlich habe große Sympathie für die doppelte Widerspruchslösung. Weil ich dann doch aktiv einmal im Leben darüber nachdenken muss, ob ich das möchte oder nicht“, sagte Merkel in einem Interview mit dem TV-Sender RTL. Es sei richtig, dass es über die geplante Neuregelung der Organspende eine Debatte ohne Fraktionszwang im Bundestag geben solle. Merkel unterstützt damit einen Vorstoß von Gesundheitsminister Jens Spahn, der wegen niedriger Organspendezahlen für die doppelte Widerspruchslösung wirbt. Bei dieser Regelung ist jeder Spender, der nicht explizit widerspricht. Bei der doppelten Widerspruchslösung sollen auch Angehörige gefragt werden. Bisher gilt in Deutschland das umgekehrte Prinzip, wonach Organentnahmen nur bei Zustimmung erlaubt sind. Auch SPD-Gesundheitsexperte Professor Dr. Karl Lauterbach begrüßte den Vorstoß von Spahn. Es sei eine „Schande“, dass derzeit so viele Menschen „unnötig leiden, weil keine Organe für sie vorhanden sind“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf.