Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen macht sich für eine grundlegende Reform der Notfallversorgung stark. Dieser Versorgungsbereich werde zunehmend beansprucht, erläuterte der Gremiums-Vorsitzende, Professor Ferdinand M. Gerlach, vor dem Gesundheitsausschuss des Bundestages. Dies führe auch zu steigenden Kosten und unzufriedenem Personal.

Die Experten schlagen laut Gerlach eine sektorenübergreifende Notfallversorgung vor: So sollten die Bürger künftig rund um die Uhr über eine einheitliche Rufnummer kompetente Ansprechpartner in einer Integrierten Leitstelle erreichen. Hier sollten Notrufe und Anrufe für den ärztlichen Bereitschaftsdienst zusammenlaufen und die weitere Versorgung koordiniert werden. Patienten mit akutem Behandlungsbedarf sollen dem Konzept zufolge entweder an niedergelassene Ärzte oder in ein Integriertes Notfallzentrum an Kliniken vermittelt werden. Je nach Dringlichkeit könnten die Patienten dann ambulant oder stationär weiterbehandelt werden. Gerlach forderte weiter, dass Ärzte im Notfalldienst selbst Arzneimittel abgeben dürfen.

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Seit dem 1. Mai 2004 sind Unternehmen verpflichtet, allen Beschäftigten, die in einem Zeitraum von zwölf Monaten mindestens sechs Wochen arbeitsunfähig waren, ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) anzubieten. Doch auch 15 Jahre später ist insbesondere in einigen kleinen und mittleren Unternehmen die gesetzliche Präventionspflicht nicht bekannt. Auch die Beschäftigten sind oft nicht informiert.

Mit dem Vorhaben „BEM-Orientierung für die betriebliche Praxis“ will die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) jetzt das BEM stärken. Sie hat deshalb den „BEM-Info-Flyer“ für Unternehmen und Beschäftigte entwickelt. Außerdem wird mit dem „BEM-Kompass“ Arbeitgebern und Beschäftigten online Orientierungswissen zur Verfügung gestellt. Es soll Betrieben helfen, das Eingliederungsmanagement eigenständig umzusetzen. Die Beschäftigten können auf der Grundlage dieser Informationen entscheiden, ob ein Eingliederungsmanagement für sie infrage kommt und wie sie daran mitwirken wollen.

Die Berliner Internistin Dr. Irmgard Landgraf hat den Deutschen Preis für Patientensicherheit 2019 erhalten. Er wurde vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) verliehen. Landgraf hat sich mit der Frage befasst, wie Fehler bei der Medikamentenversorgung von Heimbewohnern vermieden werden können. Über eine elektronische Pflegeheimakte, auf die alle Beteiligten jederzeit zugreifen können, hat sie sich mit den Pflegekräften in den von ihr betreuten Seniorenheimen vernetzt. Die Ergebnisse hat sie 2017 in ihrer Dissertation zusammengefasst. Die Vernetzung führe nachweislich dazu, dass Pflegeheimbewohner weniger Medikamente erhielten, seltener ins Krankenhaus müssten und eine höhere Lebenserwartung sowie mehr Lebensqualität hätten, lobte die APS-Vorsitzende Hedwig Francois-Kettner.

Beim GKV-Spitzenverband geht eine Ära zu Ende. Der langjährige stellvertretende Vorstandsvorsitzende Johann-Magnus v. Stackelberg verabschiedet sich in den Ruhestand. Seine fachlichen Aufgaben übernimmt ab dem 1. Juli die Juristin Stefanie Stoff-Ahnis, die bereits Ende November vom Verwaltungsrat gewählt wurde. Die Funktion des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden wird Gernot Kiefer übernehmen.

Stackelberg war im Jahr 2007 als einer von drei Gründungsvorständen am Aufbau des GKV-Spitzenverbandes beteiligt. In den Verantwortungsbereich des 68-Jährigen, der in Wyk auf Föhr geboren wurde, fielen die ambulante und stationäre Versorgung sowie die Arznei- und Hilfsmittel. Mit Pharmaunternehmen handelte Stackelberg etwa Preise für neue innovative Medikamente aus. Zuständig war er auch für die Honorarverhandlungen mit den Ärzten und für Gespräche mit den Krankenhäusern zur Weiterentwicklung der DRGs. Zudem nahm der Vater von fünf Kindern regelmäßig an den Sitzungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) teil.

Stackelberg studierte Betriebswirtschaftslehre in Köln und arbeitete von 1982 bis 1990 im Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) in Bonn, zuletzt als stellvertretender Leiter. Danach wechselte er zum AOK-Bundesverband, wo er als Leiter der Abteilung Vertragswesen sowie von 1998 bis 2005 als Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Gesundheit fungierte. Von 2005 bis 2007 war er stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands. Der Opernliebhaber hat im Ruhestand nun mehr Zeit für die große Familie sowie für die Musik.

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, fordert einen Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst. Jedem jungen Menschen, der einen solchen Dienst leisten wolle, solle auch die Möglichkeit dazu gegeben werden, sagte sie in Berlin. Laut Hasselfeldt gibt es beim DRK zwei bis drei Mal so viele Bewerber wie Plätze für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst. Es gebe ein nicht unerhebliches Potenzial an jungen Menschen, die sich für ein Jahr in die Gesellschaft einbringen wollten.

Forscher der University of South Australia haben herausgefunden, dass Nicht-Kaffee-Trinker ein elf Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten haben im Vergleich zu Menschen, die ein bis zwei Tassen pro Tag trinken. Allerdings: Ab sechs Tassen Kaffe pro Tag stieg das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch an, im Schnitt um 22 Prozent. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im „American Journal of Clinical Nutrition“.

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Gesetzliche Krankenkassen zahlen jetzt allen Versicherten ab 60 Jahren die Impfung gegen Gürtelrose. Die Impfung wird empfohlen, da das Risiko für die Krankheit im Alter steigt. Der Krankheitsverlauf für ältere Menschen ist oft gefährlich. Personen, die immungeschwächt oder an Grunderkrankungen wie Rheuma oder Diabetes leiden, können sich bereits ab dem 50. Lebensjahr gegen Gürtelrose impfen lassen.

Die deutschen Apotheker wollen allen Patienten in Deutschland eine kostenfreie und leicht bedienbare Web-App anbieten, mit der sie künftig ihr elektronisches Rezept einsehen und sicher einreichen können. Das kündigte Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), bei einem Wirtschaftsforum in Berlin an. Mit der geplanten App soll jeder Patient sein E-Rezept in jeder beliebigen Apotheke einlösen und beispielsweise auch nachfragen können, ob ein Medikament vorrätig ist. Geplant sind auch Zusatzfunktionen, etwa Einnahmeerinnerungen oder Hinweise zum Ablaufdatum der Medikamente. Die Einführung des elektronischen Rezepts ist im Rahmen der Telematik-Infrastruktur der Gematik verbindlich vorgesehen. Bis Mitte 2020 soll sie die technischen Maßnahmen umsetzen. Bislang gibt es keine einheitliche Lösung, wie der Patient seine E-Rezepte lesen, verwalten und einlösen kann.

Der Alkoholkonsum von Jugendlichen geht zurück. Nur noch 8,7 Prozent der  Zwölf- bis 17-Jährigen trinken regelmäßig – also mindestens einmal pro Woche – Alkohol, ergab eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Das sei ein historisch niedriger Stand. Im Jahr 2004 lag der Wert in dieser Altersgruppe noch bei 21,2 Prozent. Unter jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren gaben 33,4 Prozent an, regelmäßig zu Bier, Wein & Co. zu greifen. Dieser Wert ist seit dem Jahr 2014 konstant. Vor 15 Jahren lag der Anteil noch bei 43,6 Prozent. Der Anteil der Zwölf- bis 17-Jährigen, die sich im vergangenen Monat in einen Rausch getrunken haben, ist mit 13,6 Prozent seit mehreren Jahren relativ stabil. Im Jahr 2004 waren es noch 22,6 Prozent.

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat seine frei zugängliche und werbefreie Datenbank mit mehr als 4.500 nicht-kommerziellen Beratungsangeboten rund um die Pflege weiterentwickelt. Mit dem kostenlosen Angebot können Ratsuchende noch schneller und einfacher nach Beratungsmöglichkeiten in ihrer Nähe suchen.

Impfungen stehen bei den Europäern hoch im Kurs. 85 Prozent von ihnen seien der Meinung, dass Impfstoffe Krankheiten wie Masern, Polio und Hepatitis wirksam verhindern könnten, berichtete die Europavertretung der Deutschen Sozialversicherung aus einer Studie. Für diese wurden im März 27.524 persönliche Interviews geführt, davon 1.507 in Deutschland. 88 Prozent der Europäer waren der Ansicht, dass Impfungen nicht nur dem Eigenschutz dienten, sondern auch wichtig seien, um andere zu schützen.

Elektro-Tretroller im Straßenverkehr bergen nach Einschätzung von Experten ein erhebliches Verletzungsrisiko. „Im Stadtverkehr sind E-Roller hochgefährlich – auch weil sich andere Verkehrsteilnehmer nur extrem schwer darauf einstellen können“, sagte Christopher Spering, Leiter der Sektion Prävention der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Die Trittbretter der Roller seien tief, sodass sich bei Stürzen der Fuß schnell darunter verfange. Rollernutzer seien so schnell wie mit dem Fahrrad unterwegs, jedoch völlig ungeschützt, zumal es keine Helmpflicht gebe. Die Bundesregierung hat mit einer Verordnung den Weg zur Zulassung von E-Tretrollern mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 20 Kilometer pro Stunde freigemacht. Fahrer müssen mindestens 14 Jahre alt sein und Radwege nutzen. Gehwege sind tabu.

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Elf Cardiolotsen an Berliner Vivantes-Kliniken sorgen für eine bessere Betreuung von bei der AOK Nordost versicherten Herzpatienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. Die Cardiolotsen stehen sowohl den Patienten als auch den Ärzten und Therapeuten als Ansprechpartner zur Verfügung. Rund 900 Patienten haben das Angebot bereits angenommen. Am Ende sollen es mehr als 2.000 sein.

Die Cardiolotsen helfen meist telefonisch, etwa bei der Medikamenteneinnahme oder bei der Anmeldung zu Rehamaßnahmen, zur Herzsportgruppe oder zur Raucherentwöhnung. Ziel sei es, die Quote der Wiederaufnahmen zu reduzieren und die Sterblichkeitsrate zu minimieren, erläuterte die designierte Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, Daniela Teichert. Der Erstkontakt zwischen Lotse und Patient finde bereits am Klinikbett statt. „Zentrale Aufgabe der Cardiolotsen ist es, die Patienten persönlich und für diese gut verständlich in allen Belangen und zu allen Fragen rund um ihre Erkrankung aufzuklären und zu beraten.“ Dadurch sollten Ängste und Unsicherheiten abgebaut werden. Die zweimonatige Weiterbildung richtet sich an medizinische Fachangestellte sowie Gesundheits- und Krankenpfleger.

Das Mitte 2018 gestartete und auf drei Jahre angelegte Projekt, für das rund 4,6 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds fließen, wird von der Ludwig-Maximilians-Universität München evaluiert. Ist das Lotsen-Konzept erfolgreich, könnte daraus ein eigenständiges Berufsbild entstehen.

Hebammen sollen künftig in einem dualen Studium ausgebildet werden. Ein entsprechendes Reformgesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn hat das Bundeskabinett auf den Weg gebracht. Das Studium soll mindestens sechs und höchstens acht Semester dauern. Es schließt mit einem Bachelor und einer staatlichen Prüfung ab. Das Studium soll einen hohen Praxisanteil haben.

Die Produktion von Antibiotika sollte nach Ansicht der deutschen Ärzteschaft zurück nach Europa kommen. „Kommt es zu einem hygienischen oder technischen Problem, steht die Versorgungssicherheit auf dem Spiel“, heißt es in einem Beschluss des Deutschen Ärztetages. Auch sei bei der Produktion in Schwellenländern bereits mehrfach eine Verunreinigung des Trinkwassers durch Antibiotika nachgewiesen worden. Dies führe zu einer Zunahme von multiresistenten Erregern, was das Problem verschärfe. In Europa sei eine hochwertige Produktion unter Einhaltung aller notwendigen Qualitäts- und Umweltaspekte möglich.

Verwechselte Medikamente oder im Körper verbliebene Fremdkörper nach Operationen: Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) hat im Jahr 2018 14.133 Gutachten zu vermuteten Behandlungsfehlern erstellt. Die Zahl ist damit leicht gestiegen. In knapp jedem vierten Fall (3.497) bestätigten die Gutachter den Verdacht der Versicherten. In jedem fünften Fall (2.799) stellte der MDK fest, dass der Fehler den erlittenen Schaden auch verursacht hat. 31 Prozent aller Vorwürfe (4.349 Fälle) betrafen die Orthopädie und Unfallchirurgie, 13 Prozent die Innere Medizin und Allgemeinmedizin (1.792 Fälle), neun Prozent die Allgemein- und Viszeralchirurgie, ebenfalls neun Prozent die Frauenheilkunde und Geburtshilfe, acht Prozent die Zahnmedizin und fünf Prozent die Pflege.

Seit einer gesetzlichen Regelung vor fünf Jahren werden weniger Neugeborene in einer Babyklappe abgelegt. Stattdessen entscheiden sich zunehmend mehr Frauen in Notsituationen für eine anonyme Geburt. Dabei bringen sie ihr Kind nicht allein, sondern mit Hilfe einer Hebamme oder in einer Klinik zur Welt. Laut Bundesfamilienministerium nehmen rund 110 Frauen pro Jahr das Angebot einer vertraulichen Geburt an und bringen ihr Kind anonym zur Welt. Insgesamt gab es in den vergangenen fünf Jahren mehr als 2.200 Beratungen. Etwa 20 Prozent der Frauen entschieden sich für eine vertrauliche Geburt, etwa 40 Prozent dafür, ihr Kind selbst großzuziehen oder es zur Adoption freizugeben. Nur 4,5 Prozent der beratenen Frauen gaben ihr Kind anonym ab.

Die Zahl der berufstätigen Ärzte in Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Wie aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht, waren 1992 noch rund 252.000 Mediziner berufstätig. Im Jahr 2002 lag die Zahl bei rund 301.000 Medizinern. In 2012 gab es rund 349.000 und im Jahr 2017 rund 385.000 Ärzte.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass der Bedarf an Medizinalcannabisblüten durch Eigenanbau und Importe gedeckt werden kann. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) habe im April die Zuschläge über den Anbau von 7.200 Kilogramm Cannabis zu medizinischen Zwecken erteilt, heißt es in einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Linken.

Unnötige Wege zum Arbeitsplatz vermeiden und flexibel tätig sein – das ist das Ziel des Projekts ARIN (Agile Raum- und Infrastrukturnutzung) der AOK Baden-Württemberg. Die Krankenkasse hat eine Web-Anwendung entwickelt, über die sich die Beschäftigten flexibel an nicht genutzten Arbeitsplätzen in der Region einbuchen können, um so nicht in die Landeshauptstadt pendeln zu müssen. Der erfolgreiche Pilotversuch für die Web-Anwendung fand jetzt in der AOK-Hauptverwaltung und AOK-Bezirksdirektion Stuttgart statt.

Das Ministerium für Verkehr unterstützt das Vorhaben mit einem Förderbetrag von 97.200 Euro. Minister Winfried Hermann sprach von einem ausgezeichneten Beispiel für digitales, flexibles und nutzerorientiertes Mobilitätsmanagement. „Weniger Arbeitswege bedeuten weniger Stau, weniger Stress, vor allem aber weniger Luftschadstoffe in der Stadt.“ Siegmar Nesch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, betonte, die Gesundheitskasse wolle mit ARIN nicht nur einen Beitrag zur Luftreinhaltung leisten. „Für uns ist ARIN der Schritt in eine neue Welt. Es ist auch ein Beitrag zur Work-Life-Balance unserer Beschäftigten.“ Die Einführung für die komplette AOK Baden-Württemberg sei für das vierte Quartal 2019 geplant.

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Die vor zehn Jahren ins Leben gerufene Pflegeberatung der AOK Bayern hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Rund 117.000 Versicherte nutzten das Angebot, wie die Krankenkasse bekanntgab. Insgesamt verzeichnete die AOK im Freistaat seit 2009 knapp 260.000 Beratungen in der Pflege, davon mehr als 38.400 im vergangenen Jahr.

„Die meisten Menschen möchten möglichst lange in der eigenen Wohnung leben. Unsere Pflegeberater unterstützen die Versicherten und ihre Angehörigen bei diesem Wunsch – und beraten die Betroffenen auch persönlich zu Hause“, sagt die AOK-Vorstandsvorsitzende, Irmgard Stippler. Dazu stehen in allen Regionen Bayerns 75 qualifizierte Pflegeberater als Ansprechpartner zur Verfügung. „Sie kennen die Angebote vor Ort und können gemeinsam mit den Versicherten und ihren Angehörigen nach einer passenden Betreuungslösung suchen.“ Ein wesentlicher Baustein in dem Beratungskonzept ist der sogenannte individuelle Versorgungsplan. Dieser enthält den erforderlichen Hilfe- und Unterstützungsbedarf, zum Beispiel durch Pflegedienste, Selbsthilfegruppen oder Kommunen. Die Pflegeexperten begleiten die Umsetzung und bieten auch organisatorische Hilfe, etwa beim Ausfüllen von Anträgen oder beim Kontakt zu Leistungserbringern.

Die AOK Sachsen-Anhalt und der Paritätische veranstalteten im Mai die 1. Mitteldeutsche Selbsthilfekonferenz. Ziel der gemeinsamen Veranstaltung war es, Angebote sichtbarer werden zu lassen und Akteuren in der Selbsthilfe eine bessere Vernetzung zu ermöglichen. Mehr als 400 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen von A wie Alzheimer bis Z wie Zwänge waren in Halle vertreten. Die Selbsthilfekonferenz war der Auftakt einer ganzen Aktionswoche in dem Bundesland. Die AOK Sachsen-Anhalt fördere im Bereich der Selbsthilfe viele Aktivitäten, sagte Gerriet Schröder, Leiter des Fachbereichs Prävention. „Für die AOK ist besonders wichtig, dass Patienten eine möglichst gute Gesundheitskompetenz aufbauen und besonders in schweren Zeiten Unterstützung hier in der Region finden.“ In Sachsen-Anhalt gibt es mehr als 1.200 Selbsthilfegruppen, die Rat und Hilfe bieten.

Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Rotavirus-Fälle ist im Jahr 2018 gesunken. Insgesamt wurden 769 Infektionsfälle gemeldet, teilte die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) mit. 2017 seien es 1.079 Fälle gewesen. Derselbe Trend zeigt sich für Westfalen-Lippe: Hier wurden 2018 mit 1.529 Infektionen nahezu halb so viele Fälle gemeldet wie im Jahr davor (3.001). Auf Bundesebene war in 2018 im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um mehr als 38 Prozent zu verzeichnen. Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für schwere Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern. Der AOK-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann riet Eltern, Säuglinge und Kleinkinder wie empfohlen zu impfen und auf Hygieneregeln zu achten. Die hochansteckenden Rotaviren verursachen Durchfälle, Erbrechen und Bauchschmerzen. Vor allem für Säuglinge kann der Flüssigkeits- und Salzverlust gefährlich werden.

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Durch ein digitales und interaktives Präventionsprogramm sollen Versicherte der AOK PLUS und der AOK Rheinland/Hamburg zu mehr Bewegung im Alltag und damit zu einem gesünderen Lebensstil motiviert werden. „VIDEA bewegt“ wurde vom TUMAINI-Institut für Präventionsmanagement unter der Leitung von Professor Peter Schwarz in Dresden entwickelt. Mehr als 30 Videos in HD-Qualität liefern Hintergrundwissen, Inspiration, Motivationstechniken und Übungen zum Mitmachen. Die Nutzer lernen die verschiedenen Formen der Alltagsbewegung kennen und erhalten praxistaugliche Tipps für mehr Aktivität.

In acht Modulen erhöhen die Teilnehmer Schritt für Schritt ihr individuelles Aktivitätslevel. Sie schalten die Module selbst nacheinander frei und bestimmen damit, in welchem Tempo, an welchem Ort und zu welchem Zeitpunkt sie ihre Übungen absolvieren möchten. Chats mit den VIDEA-bewegt-Experten und ein Forum mit anderen Teilnehmern bieten die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Mit Quizfragen testen die Nutzer zudem ihr Wissen und lernen so ganz nebenbei, warum es sich lohnt, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.

Die VIDEA-bewegt-App soll den Teilnehmern helfen, ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern, Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit zu stärken sowie effektiv den gesamten Körper zu entspannen. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge tragen täglich 10.000 Schritte dazu bei, das Risiko etwa für Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen, Depression oder Demenz zu senken.

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Rund 300 Beschäftigte in den Bereichen Rehabilitation sowie der ambulanten und stationären Seniorenpflege des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Mecklenburg-Vorpommern profitieren künftig von Maßnahmen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Einen Vertrag dazu unterzeichneten der ASB und die AOK Nordost. „Wir wollen unseren Beschäftigten im Haupt- und Ehrenamt gute Arbeitsbedingungen anbieten“, sagte ASB-Landesgeschäftsführer Mathias Wähner. Damit stiegen die Chancen, dass die Beschäftigten ihre am Arbeitsplatz verbrachte Lebenszeit positiv bewerteten. Auch unter dem Gesichtspunkt der Mitarbeiterbindung und der Gewinnung von Fachkräften sei dies hilfreich. Andrea Löwe, Leiterin des Unternehmensbereichs Niederlassungen bei der AOK Nordost, ergänzte: „Wenn die Pflegekräfte gesunde Arbeitsbedingungen vorfinden, profitieren davon auch die betreuten Menschen, unsere Versicherten.“

Das Kita-Programm JolinchenKids der AOK erfreut sich in Hessen großer Beliebtheit. Nun gibt es für die Initiative sogar wissenschaftliche Rückendeckung. Das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie hat nachgewiesen: Das Programm macht Kinder schneller und trägt zur Normalisierung des Medienkonsums bei. JolinchenKids soll die Gesundheit von Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren fördern. Die Kids lernen, sich ausgewogen zu ernähren, sich vielseitig zu bewegen und ihr seelisches Wohlbefinden zu stärken. Ebenso viel Wert legt das Programm darauf, die Eltern aktiv einzubeziehen und auch die Gesundheit der Erzieherinnen und Erzieher zu fördern. Die Einschätzungen der Befragten sind überwältigend: 98 Prozent des Kita-Personals beurteilen das Programm als „hilfreich“ oder „sehr hilfreich“, ebenso viele sind überzeugt, dass es „sehr gut“ oder „gut“ bei den Kindern ankommt. 73 Prozent würden anderen Kitas empfehlen, JolinchenKids einzuführen. Insgesamt wurden bundesweit 62 Kitas in ländlichen und städtischen Gebieten auf die Effekte des Programms untersucht.