Allein in Deutschland nutzen mehr als 30 Millionen Menschen die Social-Media-Plattform Facebook. Weltweit sind es mehr als 2,5 Milliarden. Das dauerhafte Online-Sein ist für einige von ihnen längst zur Sucht geworden. Schließlich ist das Medium klug aufgebaut, um bei Langeweile und Einsamkeit schnell für Unterhaltung und digitale Streicheleinheiten zu sorgen. Rote Punkte, Kästchen oder Vibrationen lösen den Sog aus – schnell nachschauen, was sich getan hat, wer geantwortet hat oder wo die anderen so unterwegs sind. Ben Springer, der als Ben Bennett bereits mehrere Romane geschrieben hat, hat sich für das „Facebook-Aufhörbuch“ mit Kurosch Yazdi zusammengetan, einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeut aus Linz. In „Klick und weg“ bemühen sich die beiden Autoren sehr dosiert und zugleich möglichst leichtgängig auf die vermeintlich süchtige Leserschaft einzugehen und sie nicht zu überfordern. Pro Seite findet sich meistens nur ein Satz, höchstens zehn Sätze in einer jugendlichen Ratgeber-Sprache, dazu locker verteilte Illustrationen und Fotos. Wer sich so durch die 180 Seiten blättert, erhält am Ende ein schlichtes Sieben-Tage-Programm zum Nachdenken darüber, was das Leben jenseits von Facebook noch zu bieten hat.
Ben Springer, Kurosch Yazdi: Klick und weg. Das Facebook-Aufhörbuch. 2018. 192 Seiten. 19,95 Euro. edition a, Wien.