Daten gut schützen
Webkonferenzen statt Dienstreisen, Video-Sprechstunden beim Arzt, Corona-Warn-App: Die Krise hat uns alle digitaler gemacht. Das ist sehr gut. Bei aller Zustimmung ist es jedoch wichtig, bei Datenschutz und Sicherheit wachsam zu bleiben. Das gilt insbesondere für den Umgang mit den sensiblen Patientendaten.
Wie nötig es für Krankenhäuser und Arztpraxen ist, sich gegen Hackerangriffe, Datendiebstahl und digitale Erpressungsversuche zu schützen, beschreiben die Münchener IT-Sicherheitsexperten Wolfgang Hommel und Michael Steinke in ihrem Beitrag Schloss vor die Patientendaten.
Dabei machen sie deutlich, dass es beim Schutz von Daten keineswegs nur um technische und organisatorische Standards geht, sondern auf jeden einzelnen Beschäftigten im Gesundheitswesen ankommt. Das gilt auch für den Umgang mit der elektronischen Patientenakte, die die Regierungskoalition Anfang Juli mit dem Patientendatenschutzgesetz (PDSG) auf den Weg brachte und die die Krankenkassen ab Januar 2021 anbieten müssen.
Nicht nur auf die Digitalisierung hat die Pandemie ein neues Schlaglicht geworfen, sondern auf viele Themen, die die Gesundheitspolitik seit Jahren umtreibt. Aus Sicht von Hartmut Reiners hat sie nicht nur Defizite im Öffentlichen Gesundheitsdienst und beim Thema Arzneimittel zutage befördert, sondern auch in Sachen Krankenhausstruktur. Für den Gesundheitsökonom steht deshalb fest: Ein simples „Weiter so“ darf es im Medizinbetrieb keinesfalls geben.