Mehr als jeder dritte Grundschüler in Sachsen und Thüringen hat Defizite in der Entwicklung, verhält sich auffällig oder leidet unter einer psychischen Störung. Das belegen Zahlen der AOK PLUS aus dem vergangenen Jahr. Demnach wurde in Sachsen bei 37,3 Prozent eine sogenannte F-Diagnose gestellt, etwa eine psychische Erkrankung oder eine Verhaltensstörung (Thüringen: 35,5 Prozent). Probleme mit der Sprache und bei schulischen Fertigkeiten betreffen 26 Prozent der sächsischen Schüler (Thüringen: 24,5 Prozent). Bei jedem zwölften Grundschulkind in Sachsen (7,8 Prozent) und Thüringen (8,7 Prozent) wurden Verhaltensauffälligkeiten wie die Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrome ADHS und ADS diagnostiziert. Die Anzahl der übergewichtigen Grundschüler ist in Sachsen während Corona um 14,1 Prozent gestiegen (Thüringen: 12,6 Prozent). Im Vorpandemie-Jahr 2019 erhielten in Sachsen 4,4 Prozent die Diagnose Adipositas, 2021 waren es schon fünf Prozent. In Thüringen stieg der Wert von 5,5 Prozent (2019) auf 6,2 Prozent in 2021. AOK-Vorstandschef Rainer Striebel nannte das alarmierend. „Die übergewichtigen Mädchen und Jungen von heute sind die Diabetiker und chronisch Kranken von morgen.“ Insgesamt sind in beiden Ländern mehr als 170.000 Sechs- bis Zehnjährige bei der AOK versichert.
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