Depression, Angstzustände, Stress oder Einsamkeit vor einer Corona-Infektion können das Risiko für Long Covid erhöhen. Das zeigt eine Studie von Epidemiologen der Harvard School of Public Health in Boston. Dr. Siwen Wang und ihre Mitarbeiter hatten zu Beginn der Pandemie im April und Mai 2020 54.960 fast ausschließlich weibliche Teilnehmer nach psychischen Störungen, Ängsten und Sorgen befragt. Von den Befragten infizierten sich in den folgenden 19 Monaten 3.193 mit Corona. Von diesen litten 1.403 auch vier Wochen danach noch unter mindestens einem Long Covid-Symptom, am häufigsten Müdigkeit (56 Prozent) und Geruchs- oder Geschmacksprobleme (44,6 Prozent) gefolgt von Kurzatmigkeit (25,5 Prozent), Verwirrtheit (24,5 Prozent) und Gedächtnisstörungen (21,8 Prozent). Das Abgleichen mit dem Fragebogen, den die Teilnehmerinnen vor ihrer Infektion ausgefüllt hatten, ergab, dass depressive Störungen mit einem um 32 Prozent erhöhten Risiko für Long Covid assoziiert waren. Auch bei Angststörungen, erhöhtem Stress und Einsamkeit bestand ein Zusammenhang.