Die AOK Sachsen-Anhalt bietet Eltern auch in diesem Jahr Seminare an, in denen sie lernen können, wie sie sich in ­einem medizinischen Notfall ihres Kindes richtig verhalten und geeignete Erste-Hilfe-Schritte einleiten. „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Die Seminare gehen deshalb auf Besonderheiten ein, die bei der ersten Hilfe am Säugling und Kleinkind beachtet werden müssen. Denn viele Notfall-Maßnahmen, zum Beispiel die Herz-Lungen-Wiederbelebung, dürfen nicht einfach auf kleine Kinder übertragen werden“, sagte Elias Becker, Rettungsassistent und Erste-Hilfe-Ausbilder. Wer die richtigen Griffe eingeübt habe, könne sie im Notfall sicher und ohne Angst anwenden.

In dem dreistündigen Kinder-Erste-Hilfe-Seminar erläutern Becker und sein Team wichtige Regeln und Sofortmaßnahmen in häufig auftretenden Notfallsituationen. Dazu zählen etwa Bewusstlosigkeit, Atemnot, Vergiftungen, Verletzungen und Stromunfälle. Becker: „An einer Puppe zeigen wir anschaulich, wie Herz-Druck-Massage und Beatmung bei einem Kleinkind durchgeführt werden. Natürlich beantworten wir auch alle Fragen rund um das Wohlbefinden des Babys.“ Zudem erhalten die Teilnehmer Tipps, wie man die Wohnung kindersicher einrichten kann.

Steigende Lebenserwartung, mehr chronische Erkrankungen, ein komplexes Gesundheitssystem und eine digitale Informationsflut lassen auch in Baden-Württemberg immer mehr Menschen nach relevanten Antworten auf ihre Fragen suchen. So recherchiert laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag der AOK jeder fünfte Baden-Württemberger (22 Prozent) regelmäßig in unterschiedlichen Medien nach Informationen zum Umgang mit Gesundheit und Krankheit. Allerdings haben 21 Prozent der Befragten Schwierigkeiten, im Internet zwischen seriösen und unseriösen Informationen zu unterscheiden. Für die Befragung, die im Rahmen des „Nationalen Aktionsplans Gesundheitskompetenz“ entstanden ist, wurden 2.048 Personen befragt.

„Der richtige Umgang mit der Gesundheit und das Verständnis für den eigenen Körper sind wichtige Voraussetzungen für ein gesundes Leben“, sagte Jutta Ommer-Hohl, Bereichsleiterin Gesundheitsförderung und Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der AOK Baden-Württemberg. Je früher die Menschen anfingen, sich mit Gesundheitsthemen zu beschäftigen, desto besser, sagte die AOK-Expertin. Die YouGov-Umfrage bewertet die Gesundheitskompetenz jedes zweiten Bundesbürgers allerdings als eingeschränkt.

Die AOK Niedersachsen hat neuerliche Forderungen der Ersatzkassen nach einer „überstürzten“ Reform des Finanzausgleichs innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung zurückgewiesen. Im Zuge der Veröffentlichung der Bilanzzahlen einzelner Krankenkassen waren kürzlich erneut Stimmen laut geworden, die den bundesweiten Verteilmechanismus – den sogenannten morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) – in seiner jetzigen Form kritisieren.

„Tatsächlich konnten zuletzt alle Krankenkassen ihre Finanzergebnisse verbessern. Trotzdem wird von einzelnen Kassen, die finanziell mit dem Rücken an der Wand stehen, immer wieder auf den Finanzausgleich als vermeintliche Ursache gezeigt. Sie versuchen, damit ihr schlechtes Finanzergebnis zu rechtfertigen. Aber das wird dem Gesundheitsfonds nicht gerecht. Der bundesweite Ausgleich der Einnahmen erfolgt ausschließlich auf Versichertenebene, er dient nicht dazu, Missmanagement auf der Ausgabenseite auszugleichen“, betonte AOK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jürgen Peter. Trotz aller unsachlichen Kritik am Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen sieht auch AOK-Vorstandschef Peter Reformbedarf. „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, die Zielgenauigkeit des Morbi-RSA noch weiter zu erhöhen.“

Unter dem Titel „Management bei Multimedikation – Therapieoptimierung im digitalen Zeitalter“ fand vor Kurzem der dritte Arzneimittelkongress der AOK Nordost in Berlin statt. Multimedikation betreffe vor allem ältere, chronisch kranke Patienten, wobei dadurch insbesondere das Risiko von Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und Krankenhausaufenthalten zunehme, sagte Professor Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Vorstandsvorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Ludwig betonte, dass die Rahmenbedingungen zur Medikationsbewertung und Reduzierung unerwünschter Multimedikation in Deutschland verbessert werden müssten.

Professor Dr. Kai Daniel Grandt, Mitglied des Vorstands der Arzneimittelkommission und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Klinikum Saarbrücken, sagte, der Begriff der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) sei in den vergangenen Jahren immer mehr in den Fokus gerückt. Patienten seien besser vor vermeidbaren Risiken der Arzneimitteltherapie zu schützen. Dazu müssten Behandlungsprozesse regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Das Projekt „ARMIN – Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen“ vom Sächsischen und Thüringischen Apothekerverband, den Kassenärztlichen Vereinigungen in Sachsen und Thüringen sowie der AOK PLUS ist auf der Fachkonferenz „Ausgezeichnete Gesundheit 2018“ in Berlin als herausragendes Beispiel für Verbesserungen im Gesundheitswesen ausgezeichnet worden.

ARMIN zeigt einen beispielhaften Weg, wie man die Betreuung älterer, chronisch kranker Menschen mit Mehrfachmedikation verbessern kann. Im Rahmen des Projekts werden Medikamente – auch Selbstmedikationen – systematisch erfasst sowie hinsichtlich Doppelverordnungen, Interaktionen und Unverträglichkeiten geprüft. Wissenschaftliche Basis ist der Medikationskatalog der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Das Versorgungsangebot fördert eine sichere und korrekte Einnahme der Medikamente und verbessert die Therapietreue von chronisch kranken Patienten im Rahmen eines gemeinsamen Medikationsmanagements von Arzt und Apotheker. ARMIN setzte sich im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Ausgezeichnete Gesundheit 2018“ in der Kategorie „Versorgung mit Sicherheit“ gegen weitere nominierte Exzellenzprojekte durch.