Bundesweit fehlen bis zu 50.000 Vollzeitkräfte in der Intensivpflege der Krankenhäuser. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie des Gesundheitssystemforschers Professor Michael Simon. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, bilanzierte Simon. Chronische Unterbesetzung und Arbeitsüberlastung seien „eine Gefahr für die Gesundheit der Patienten und auch für die Gesundheit des Pflegepersonals auf Intensivstationen“. Der Studie zufolge gab es 2020 in Deutschland knapp 28.000 Intensivbetten, von denen durchschnittlich 21.000 belegt waren. Die Zahl der Pflegekräfte in diesem Bereich habe 28.000 Vollzeitstellen entsprochen. Bisher wurde laut Simon geschätzt, dass damit etwa 3.000 bis 4.000 Pflegekräfte fehlten. Tatsächlich wären nach der 2019 eingeführten Verordnung für Pflegepersonaluntergrenzen für 21.000 Intensivbetten 50.800 Vollzeitkräfte erforderlich und damit 22.800 mehr als aktuell vorhanden, errechnete der Wissenschaftler.

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Die Pandemie hat sich negativ auf die Lebenszufriedenheit von Kindern ausgewirkt. Auch nach der Wiedereröffnung der Schulen erreichte das Wohlbefinden der Schüler nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie. Das belegt eine Studie von Forschern des Instituts für Psychologie der TU Dortmund. Sie haben dafür nach dem ersten Lockdown im Mai und Juni 2020 Befragungen zum subjektiven Wohlbefinden an vier Grundschulen durchgeführt. Die Ergebnisse verglichen sie mit denen eines Projekts aus der Zeit vor Corona. Fazit der Untersuchung: Während der Pandemie nahm sowohl die positive Stimmung als auch die Zufriedenheit mit dem Familienleben ab – und zwar bei allen Kindern unabhängig vom sozialen Hintergrund oder Geschlecht. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigten, dass das verloren gegangene Wohlbefinden trotz des relativ normalen Schulbetriebs der vergangenen Monate bisher nicht wieder vollständig hergestellt werden konnte, sagte die Psychologin Professorin Ricarda Steinmayr.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verlangt eine Stärkung der mentalen Gesundheit. Diese sei Jahrzehnte vernachlässigt worden, beklagt die Organisation in einem Bericht. General­direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte, psychische Gesundheit gehe mit körperlichem Wohlergehen Hand in Hand. Alle Länder müssten daher mehr tun, um den Betroffenen zu helfen. Selbst in den entwickelten Ländern würde nur ein Drittel der psychisch Kranken von Fachkräften behandelt. In vielen Staaten würden Betroffene immer noch stigmatisiert, kritisierte die WHO. Es sei wichtig, psychisch Kranke in sämtliche Aspekte des gesellschaft­lichen Lebens einzubeziehen. In allen Ländern ist den Angaben zufolge das Risiko psychischer Erkrankungen bei den ärmsten Menschen am größten. Sie werden gleichzeitig am seltensten behandelt.

Es muss nicht gleich eine sechsstündige Bergtour sein, auch eine Mini-Wanderung ist gut für die Gesundheit. Dies ist das Fazit von Professor Björn Eichmann von der SRH Hochschule für Gesundheit in Gera. Der Sportwissenschaftler wirbt für Gesundheitswandern: „Das bedeutet, dass man relativ kurze Wanderrouten von circa drei bis fünf Kilometern wählt.“ Im Fokus einer solchen Tour stehen neben der Aktivierung auch ganz bewusst gesetzte Pausen. Die positiven Effekte des Gesundheitswanderns wurden in einer Studie nachgewiesen. 56 Personen nahmen dafür an fünf beziehungsweise zehn geführten Gesundheitswanderungen teil. Die Vorher-Nachher-Messungen konnten zeigen, dass der Body-Mass-Index (BMI) reduziert und Körperfett abgebaut sowie gleichzeitig Muskelmasse aufgebaut wurde. Zudem normalisierte sich laut Professor Tobias Erhardt von der SRH der Blutdruck. Insgesamt war bei über 70 Prozent der Probanden eine Steigerung des körperlichen wie des psychischen und sozialen Wohlbefindens zu beobachten.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat die Beratungen über eine Mindestmenge für Darmkrebs-Operationen aufgenommen. Er wird in den kommenden Monaten untersuchen, ob es bei diesen Eingriffen einen Zusammenhang zwischen der Behandlungsroutine und der Qualität der Behandlungs­ergebnisse gibt. Nur in diesem Fall wäre das Festlegen einer Mindestmenge überhaupt möglich. Besteht ein solcher Zusammenhang, wird der GBA eine jährliche Mindestanzahl von Eingriffen je Krankenhausstandort oder Arzt festlegen. Mit einem Abschluss der Beratungen ist den Angaben zufolge Ende 2023 zu rechnen. Das Krebsregister verzeichnete im Jahr 2018 in Deutschland 26.710 bösartige Darmkrebsneuerkrankungen bei Frauen und 33.920 bei Männern.

Kinder und Jugendliche in Deutschland zwischen sechs und 18 Jahren verbringen täglich im Schnitt 111 Minuten online. Während Sechs- bis Neunjährige 49 Minuten pro Tag im Internet surfen, sind es bei Zehn- bis Zwölfjährigen bereits eine Stunde und 27 Minuten, ergab die „Kinder- und Jugendstudie 2022“ im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Die Befragten ab 13 Jahren sind über zwei Stunden online, bei 13- bis 15-Jährigen wächst die durchschnittliche Online-Zeit auf zwei Stunden und 20 Minuten pro Tag. Am längsten sind mit zwei Stunden und 46 Minuten die 16- bis 18-Jährigen im Netz aktiv. Zudem nutzen bereits 95 Prozent der Jüngsten im Alter zwischen sechs und neun Jahren ein Smartphone oder Tablet. Die beliebteste Online-Plattform bei Kindern und Jugendlichen ist YouTube. Auf dem Portal schauen 82 Prozent der Zehn- bis 18-Jährigen Videos an. Die Hälfte der Befragten in der Altersgruppe nutzt TikTok. Nur zwölf Prozent sind dagegen bei Twitter, bei Facebook sogar nur elf Prozent.

Lachen wirkt sich positiv auf die Gesundheit von Körper und Psyche aus und lässt sich auch therapeutisch nutzen. Zu diesem Schluss kommt eine Metaanalyse von zwei Wissenschaftlerinnen am Universitätsklinikum Jena. Es zeigte sich, dass das therapeutische Lachen in Gruppen wirksamer ist als wenn die Teilnehmer nur allein lachten. In Bezug auf psychisches Wohlbefinden erzielte spontanes Lachen weniger Effekt als das absichtliche, simulierte Lachen, das in der Regel von Atem- und Entspannungsübungen begleitet wird. Zudem fanden die Forscherinnen einen Zusammenhang von Wirkung und Alter der Studienteilnehmer: Je jünger diese waren, desto hilfreicher erwies sich die Lachtherapie. Für die Studie wurden 45 Studien aus 14 Ländern mit insgesamt mehr als 2.500 Menschen ausgewertet.

Gut trainierte Hundenasen können Long-Covid-Patienten erschnüffeln. Wie Untersuchungen der Tierärztlichen Hochschule Hannover zei­gen, lagen die Vierbeiner bei der Identifizierung von positiven Long-Covid-Proben bis zu 94,4 Prozent richtig, bei negativen Proben lag die Trefferquote bei 96,1 Prozent. „Hunde könnten damit mehr leisten als herkömmliche Corona-Nachweisverfahren wie PCR- und Antikörpertests heute“, sagte die Tier­ärztin und Virologin Dr. Claudia Schulz. Post-Covid-Patienten stellten in der Regel kein Infektionsrisiko mehr dar. Doch die Diagnose ermögliche eine optimierte Behandlung der Patienten und eröffne neue Möglichkeiten, um die komplexe Viruserkrankung künftig besser verstehen zu können. Unter dem Begriff sind Beschwerden zusammengefasst, die jenseits der akuten Krankheitsphase einer Corona-Infektion von vier Wochen fortbestehen oder neu auftreten.

Jugendliche trinken weniger Alkohol. Einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge tranken im vergangenen Jahr 8,7 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen nach eigenen Angaben mindestens einmal pro Woche Alkohol. 2011 waren es rund 14 Prozent und bei der ersten Erhebung im Jahr 1979 noch ein Viertel der Befragten. Auch das Zigarettenrauchen kommt aus der Mode. Der Anteil der jugendlichen Raucher sank seit 1997 kontinuierlich von damals 28 auf nun sechs Prozent. Ein gegenläufiger Trend zeigt sich jedoch bei Cannabis. Die Hälfte der 18- bis 25-Jährigen hat dieses mindestens schon einmal konsumiert. Das ist der höchste Wert seit den 70er Jahren. Bei den Jugendlichen hatten rund neun Prozent der Befragten Cannabis-Erfahrung. Den bisherigen Höchststand gab es hier 2004 mit 15 Prozent.

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Sozial Benachteiligte sind in Deutschland häufiger von Corona-Infektionen betroffen als Bessergestellte. Dies zeigt eine Studie zur regionalen Verteilung der gemeldeten Infektionen über die ersten drei Corona-Wellen. „Im Verlauf der Pandemie hat der soziale Status als Faktor für das Infektionsgeschehen an Bedeutung gewonnen“, erklärte Professor Kayvan Bozorgmehr von der Uni Bielefeld. Um die Bedeutung von sozialem Status zu ermitteln, brachte er Merkmale wie Bildung, Beschäftigungsstatus und Einkommen mit den Infektionen in 401 Landkreisen in Verbindung. Dabei kam heraus, dass in der ersten Covid-Welle Menschen in wohlhabenderen Kreisen ein höheres Infektionsrisiko hatten – etwa durch infizierte Reiserückkehrer. Dieses Muster veränderte sich in der zweiten und dritten Welle, in der dann Menschen in sozial benachteiligten Regionen stärker gefährdet waren, weil sie etwa in Berufen tätig waren, in denen kein Homeoffice möglich war.

Im Coronajahr 2021 wurden mehr psychotherapeutische Leistungen in Anspruch genommen als 2019. Dies ist eines der Ergebnisse des „Trendreports 2021“ zur Entwicklung der vertragsärztlichen Leistungen bis Ende 2021, welches das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung veröffentlichte. Mit einem Plus von 4,5 Prozent habe sich die Inanspruchnahme von psychotherapeutischen Leistungen auffällig stark entwickelt, hieß es. Über das gesamte Jahr 2021 hinweg hätten die Fallzahlen bei den Einzeltherapien um 4,6 Prozent und bei den Gruppentherapien um 9,2 Prozent im Vergleich zu 2019 zugenommen. Ein deutliches Plus gab es auch bei telefonischen Beratungen.

Rund 60 Prozent der Hochaltrigen benötigt keine oder fast keine Unterstützung im Alltag. Das zeigt die vom Bundesseniorenministerium geförderte Studie „Hohes Alter in Deutschland“, für die rund 3.000 Menschen über 80 Jahre nach ihrem Wohnumfeld befragt wurden. Danach sind 76,1 Prozent der Hochbetagten der Auffassung, dass ihre Wohnumgebung gut geeignet ist, um Alltagsaufgaben zu Fuß zu bewältigen. Allerdings gibt es große Defizite bei der Barrierefreiheit von Wohnungen oder Häusern. Nur 9,1 Prozent der Hochaltrigen müssen in ihrem Zuhause nicht mit Hindernissen wie zum Beispiel Treppen kämpfen. „Die Mehrheit der älteren und hochaltrigen Menschen ist fit für die Herausforderungen des Alltags“, kommentierte Bundesseniorenministerin Lisa Paus die Ergebnisse der Umfrage.

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Medizinische Informationen auf der elektronischen Gesundheitskarte können im Notfall lebensrettend sein. Darauf weist die zuständige Agentur gematik hin. Doch laut einer Umfrage sind nur 14 Prozent der gesetzlich Versicherten darüber informiert, dass solche Notfalldaten auf der Karte gespeichert werden können. Dabei könnten wichtige persönliche Informationen – etwa zu Allergien, Vorerkrankungen oder Unverträglichkeiten – therapieentscheidende Hinweise geben. Insgesamt wurden laut gematik bis Ende September 2021 knapp 500.000 Notfalldatensätze von niedergelassenen Ver­tragsärzten angelegt.

Bei Patienten, die an der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) leiden, kann ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik die Lebensqualität deutlich verbessern. Unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitation und Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen wurde ein spezifisches leitliniengerechtes Rehabilitationsangebot entwickelt. Das neue Zertifizierungsverfahren soll eine qualitätsgerechte und bedarfsgerechte Versorgung gewährleisten. Patienten mit PAVK, im Volksmund auch Schaufensterkrankheit genannt, leiden zum einen an der Einschränkung der Gehfähigkeit und zum anderen haben sie die höchste kardiovaskuläre Sterblichkeitsrate.

60 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland haben laut einer Studie der Prognos AG einen Patientenfürsprecher. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede: Bundesländer, in denen die Patientenfürsprache gesetzlich geregelt ist, etwa Berlin, das Saarland und Bremen, weisen einen Anteil an Fürsprechern von mehr als 90 Prozent auf. In Bundesländern ohne gesetzliche Vorgaben liegt der Anteil hingegen deutlich niedriger. In Bayern haben 43 Prozent der Kliniken einen Patientenfürsprecher, in Hamburg sind es 17 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern nur elf Prozent. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, verlangte eine gesetzliche Verankerung dieser Helfer in Kliniken, denn sie leisteten einen wichtigen Beitrag. Patienten sollten sich „möglichst bundesweit in allen Krankenhäusern an Patientenfürsprecher“ wenden können. Fast 90 Prozent der 334 für die Studie befragten Fürsprecher arbeiten ehrenamtlich. Der Altersschnitt liegt bei 70 Jahren.

In der Corona-Pandemie ist die Zahl der unbefristeten Beschäftigten im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) um 14 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt bekannt gab, wurden bis Ende 2021 2.290 unbefristete Stellen neu geschaffen und besetzt. Zum Jahresende 2021 waren mindestens 21.460 Personen unbefristet im ÖGD beschäftigt. Der tatsächliche Personalzuwachs in den örtlichen Gesundheitsämtern und übrigen Behörden im ÖGD dürfte noch höher als die ermittelten Zahlen liegen, da nur 383 der 427 befragten Behörden zu beiden Erhebungsstichtagen Angaben machten. Bund und Länder hatten im September 2020 den „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ zu dessen Stärkung und Modernisierung geschlossen. Bis Ende 2021 sollten im Vergleich zum 31. Januar 2020 mindestens 1.500 neue unbefristete Stellen in Vollzeitäquivalenten geschaffen und besetzt werden.

Deutsche Behörden haben viel Nachholbedarf bei der Barrierefreiheit ihres Internetauftritts. Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (iw) zufolge erfüllt keine der rund 1.900 geprüften Websites alle gesetzlichen Anforderungen. Menschen mit eingeschränktem oder ohne Seh- oder Hörvermögen seien auf barrierefreie Homepages angewiesen, genauso wie Menschen mit eingeschränkter Motorik. Das Bundes­ministerium für Arbeit und Soziales hatte von Januar 2020 bis Dezember 2021 rund 1.900 Websites auf ihre Barrie­refreiheit untersucht. Dabei wurde beispielsweise überprüft, ob Inhalte in leichter Sprache oder barrierefreie PDF-Dokumente vorhanden sind. Das iw hat die Daten analysiert.

Eine Familienkochkursreihe soll Eltern und Kindern in Rheinland-Pfalz eine ausgewogene Ernährung schmackhaft machen. Zu dem Projekt „Wir essen uns fit – eine leckere Familienküche für alle“ haben die rheinland-pfälzische Familienministerin Katharina Binz, Klimaschutzministerin Katrin Eder und der Vorstandsbeauftragte der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, Udo Hoffmann, unlängst einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Im Rahmen von 20 Modulen werden Wissen und praktische Fertigkeiten rund um die Zubereitung von gesunden und leckeren Gerichten vermittelt. Durchgeführt werden soll die Kursreihe von den Familieneinrichtungen in Rheinland-Pfalz, die sich für die Teilnahme bewerben können. Themenbezogene Rezepte werden zusammen gekocht und anschließend in geselliger Runde probiert. „Der AOK ist die frühzeitige Vermittlung von Gesundheitskompetenz eine Herzensangelegenheit“, erläuterte Hoffmann.

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Die Zufriedenheit mit dem deutschen Gesundheitssystem ist einer hessischen Umfrage zufolge weiter stark ausgeprägt. 65 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in dem Bundesland zeigten sich überzeugt, dass die medizinische und gesundheitliche Versorgung in Deutschland besser ist als in den meisten europäischen Nachbarländern. 18 Prozent stuften das Versorgungsniveau als etwa gleich ein. Lediglich zehn Prozent sehen Aufholbedarf, wie die Befragung von Insa Consulere unter 1.000 Erwachsenen im Auftrag der AOK Hessen ergab. Teilnehmer in Städten beurteilten die Qualität häufiger als besser (44 Prozent) als solche in länd­licher Umgebung (37 Prozent). Die persönliche Versorgungs­situation wiederum betrach­ten 28 Prozent als sehr gut, 56 Pro­zent als gut. Eher schlecht (zehn Prozent) und sehr schlecht (zwei Prozent) versorgt fühlt sich zwar eher ein kleiner Anteil, doch sind dies hoch­gerechnet etwa 600.000 Menschen in Hessen.

Um Patienten im südlichen Sachsen-Anhalt eine schnelle und fachgerechte Behandlung bei psychischen Erkrankungen zu ermöglichen, haben die Universitätsmedizin Halle und die AOK Sachsen-Anhalt das Modellprojekt „Zeitnahe Hilfe bei psychischen Beschwerden“ gestartet. Betroffene AOK-Versicherte werden bei Bedarf vom Hausarzt an die Psychiatrische Institutsambulanz in Halle überwiesen. Nach einem Erstgespräch besuchen sie zweimal wöchentlich insgesamt acht Gruppentherapiestunden. In den verhaltenstherapeutisch orientierten Sitzungen werden Themen wie Stressbewältigung oder der Umgang mit Ängsten und Depressionen besprochen. Fünf zieloffene Termine bieten Raum, sich begleitet von einem Psychotherapeuten mit den Problemen der Teilnehmenden auseinanderzusetzen. Zum Abschluss wird das weitere Vorgehen geklärt.

Distanzunterricht, Videokonferenzen, Klassenchats – in der Corona-Pandemie haben viele Kinder vor allem digitale Erfahrungen gesammelt. Die neue Sommeraktion mit dem AOK-Drachenkind Jolinchen setzt da an und lädt Kinder und junge Familien dazu ein, gemeinsam wieder „echte“ Erlebnisse in der Natur zu erfahren. Unter dem Motto „Wald erleben“ läuft die Kampagne bis Oktober mit zahlreichen Mitmachaktionen. Inhaltlich unterstützt wird Jolinchen dabei vom Kinderprogramm der Naturschutzstiftung WWF. „Mit unserer Sommerkampagne möchten wir Jung und Alt die Wichtigkeit des Waldes für unser Wohlbefinden spielerisch vermitteln“, erläutert Professor Dr. Kai Kolpatzik, Leiter der Abteilung Prävention beim AOK-Bundesverband. Kaum einem Kind sei klar, wie der Wald auf Körper, Geist und Seele und damit direkt auf die Gesundheit wirke – auch vielen Erwachsenen nicht. Jeden Monat gibt es auf der Webseite jolinchen.de neues Waldwissen, Geschichten, Spiele, Rätsel, Vorschläge für Experimente sowie Kinderrezepte mit Kräutern und Früchten. Bei der Bildaktion „Mein Wald­erlebnis“ entsteht aus Kinderbildern bis Oktober ein großes Jolinchen-Mosaik.

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Die alkoholbedingten Klinikeinweisungen bei Kindern und Jugendlichen sind im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen, wie Auswertungen der AOK NordWest für Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein zeigen. Danach wurden im zweiten Pandemiejahr insgesamt 384 junge Menschen im Alter von zwölf bis 20 Jahren in Westfalen-Lippe mit einer akuten Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert, etwa 18 Prozent weniger als im Vorjahr (471). 2019 und damit vor der Pandemie landeten noch 788 Jugendliche und junge Heranwachsende wegen exzessiven Alkoholkonsums in einer Klinik. In Schleswig-Holstein wurden 2021 insgesamt 97 junge Menschen wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus gebracht, genauso viele wie im Jahr davor. 2019 waren noch doppelt so viele Heranwachsende wegen „Komasaufens“ in einer Klinik behandelt worden. „Die Feierpause durch geschlossene Gaststätten, Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln während der Corona-Pandemie hatte offenbar einen positiven Effekt“, so AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Grund zur Entwarnung sei das aber nicht, denn mit der weiteren Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens werde auch die Feierlaune wieder steigen.

Zweitmeinungsverfahren führen dazu, unnötige Rückenoperationen zu vermeiden. Eine Studie der AOK Nordost zeigt auf, dass die Zahl der tatsächlich durchgeführten OPs bei den Teilnehmenden am AOK-Zweitmeinungsprogramm RückenSPEZIAL um 42 Prozent zurückging. Noch geringer fiel der Anteil der operativen Eingriffe unter denjenigen aus, die auf ärztliche Empfehlung eine intensive und abgestimmte Behandlung durch verschiedene Fachärzte und Therapeuten erhielten. Diese interdisziplinäre Schmerztherapie ist Teil des Programms. „Was bisher nur eine Vermutung war, haben wir jetzt bewiesen: Zweitmeinungsverfahren können die Mengendynamik bei potenziell nicht angemessenen Operationen eindämmen“, sagt Dr. Christoph Wagner, Gesundheitsökonom der AOK Nordost. Die Behandlungsverläufe von 216 Versicherten flossen in die Studie ein: 108 von ihnen waren bei RückenSPEZIAL dabei. 108 Versicherte, die daran nicht teilnahmen, dienten als Vergleichsgruppe. Alle 216 Personen hatten eine Erstempfehlung für eine Rückenoperation erhalten. Bei RückenSPEZIAL nehmen sich Experten eines zertifizierten Rückenzentrums die Zeit für eine eingehende mehr­stündige Untersuchung und Beratung.

Die AOK Rheinland/Hamburg hat einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet und im Geschäftsjahr 2021 ihre Gesamtemissionen im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent reduziert. Anhand des CO2-Fußabdrucks lässt sich ablesen, mit welchen Mengen an Treibhausgasen ein Unternehmen durch seine Geschäftstätigkeit die Umwelt belastet. Ein wichtiger Meilenstein war die Umstellung auf Grünstrom an allen Standorten zum Jahreswechsel 2020/2021. Durch die Pandemie ging die Zahl der Dienstreisen stark zurück, Aus- und Weiterbildungskonzepte fanden in hybriden Formaten statt. Das weitere Engagement reicht von der Qualifikation von Auszubildenden zu Energie-Scouts bis hin zur Partnerschaft mit einem Ärzte-Netzwerk, das über die enge Verknüpfung zwischen Klima- und Gesundheitsschutz informiert. „Durch Aufklärung auf Social Media oder durch Angebote in Kitas tragen wir dazu bei, einen gesundheitsfördernden und gleich­zeitig umweltfreundlichen Alltag bewusst zu machen und dem Klimawandel gemeinsam zu begegnen“, sagte der stellvertretende Vorstandschef Rolf Buchwitz.

Gesund älter werden ist zu einem großen Teil keine Frage von Glück: Wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Bayern unter 1.502 Erwachsenen des Freistaats zeigt, tun die Menschen heute entsprechend viel dafür, um langfristig gesund und fit zu bleiben. Die meisten Befragten (74 Prozent) verzichten für ihre Gesundheit etwa auf Tabakprodukte. Etwas mehr als zwei Drittel (69 Prozent) bewegen sich regelmäßig oder machen Sport. 65 Prozent ernähren sich gesund, also mit viel Gemüse, frischen Lebensmitteln sowie wenig Zucker, Fertiggerichten und Fast Food. Ebenfalls 65 Prozent der Befragten in dem Bundesland nutzen Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt. Eine Erhebung von Forsa für die AOK Baden-Württemberg mit 1.002 Bürgern im Alter zwischen 30 und 55 Jahren ergab, dass knapp die Hälfte der Baden-Württemberger eher optimistisch (39 Prozent) oder sogar sehr optimistisch (acht Prozent) in Bezug auf ihr Älterwerden in die Zukunft blickt. Knapp jeder Fünfte ist eher pessimistisch (17 Prozent) oder sehr pessimistisch (zwei Prozent) eingestellt. Die überwiegende Mehrheit von 70 Prozent hält es für „sehr“ beziehungsweise „eher“ wahrscheinlich, dass sie im höheren Alter ab etwa 70 Jahren noch über eine gute Fitness und Gesundheit verfügen. AOK-Expertin Eva Ortlieb betont, die ersten Bausteine für ein gesundes Alter würden in jungen Jahren gelegt. Schon früh sollte auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und einen achtsamen Umgang mit sich selbst geachtet werden. Die AOK-Gemeinschaft zeigt auf einer Internetseite zum Thema „Gesund älter werden“, wie die Lebensweise verbessert werden kann.

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