Alle regionalen Krankenkassen bundesweit öffnen und der Bundesaufsicht unterstellen – so will Gesundheitsminister Jens Spahn fairen Kassenwettbewerb um eine hochwertige Versorgung erreichen. Doch darin sieht Prof. Dr. Klaus Jacobs eine Luftnummer, die den Versorgungswettbewerb nicht beflügelt. Denn dafür wären andere Reformen erforderlich.
Im Kampf gegen Krankheiten reichen technologische Lösungen allein nicht aus, meint Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt. Die globale Gesundheit steht und fällt vielmehr mit den Lebensbedingungen.
Der Pflege-TÜV steht seit Jahren in der Kritik. Ein neues System zur Bewertung stationärer Einrichtungen löst nun die Pflegenoten ab. Doch auch damit können Pflegebedürftige und ihre Angehörigen nur schwer erkennen, welches Heim gute Arbeit leistet, befürchten Dr. Antje Schwinger und Susann Behrendt.
Mehr Personal und höhere Löhne sind das selbstgesteckte Ziel der von der Bundesregierung initiierten Konzertierten Aktion Pflege. Neue Berechnungen machen deutlich, wie massiv der Handlungsdruck inzwischen ist. Von Thorsten Severin
Wenn Menschen mehrere chronische Krankheiten gleichzeitig haben, brauchen sie eine abgestimmte Behandlung. Wie Integrierte Versorgung für diese Patienten gelingen kann, beschreibt eine europäische Forschergruppe mithilfe des SELFIE Framework. Verena Struckmann erläutert das Konzept.
Die AOK hat mit ihrer Initiative „Stadt. Land. Gesund.“ die Versorgung in dünn besiedelten Regionen in den Fokus gerückt. Warum die Gesundheitsversorgung auf dem Land auch bei der Debatte um gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland eine Schlüsselrolle einnehmen muss, erläutert Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.
Drohnen haben einen klaren Zusatznutzen. Den Bewertungskriterien des Gemeinsamen Bundesausschusses zufolge müssten sie also als Krankenkassenleistung anerkannt werden. Klingt zynisch, ist aber gar nicht so weit weg vom Arbeitsalltag des Gremiums. Rezeptfreie Anmerkungen von Thomas Rottschäfer.
Rund 2,8 Milliarden Euro mussten Kliniken 2017 an die Krankenkassen zurückzahlen, weil der Medizinische Dienst ihre Rechnungen beanstandet hat. Die Bundesregierung plant nun, die Zahl der Prüfungen zu senken – eine Reform mit Risiko für die Beitragszahler. Von Thomas Rottschäfer
Einen Vorstoß nach dem anderen wagt Gesundheitsminister Jens Spahn und scheut dabei auch Konflikte nicht. Der 39-jährige CDU-Politiker erinnert an den jungen Horst Seehofer, meint der Braunschweiger Politikwissenschaftler Prof. Dr. Nils Bandelow.
Jedem zweiten Bürger fällt es Umfragen zufolge schwer, Informationen zu seiner Gesundheit zu finden und zu verstehen. Der Berliner Gesundheitspreis zielte daher in diesem Jahr auf die Vermittlung von mehr Kompetenzen in diesem Bereich. Von Thorsten Severin
Durch die Konzertierte Aktion hat das Thema Pflege hohe Aufmerksamkeit erlangt. Die Regierung muss sich nun an ihren Versprechungen messen lassen, meint Bettina Markmeyer.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will den Medizinischen Dienst komplett von den Krankenkassen lösen und zu einer eigenen Körperschaft des öffentlichen Rechts machen. Ein sinnvoller Schritt?
Die AOK stemmt sich gegen den Versorgungsnotstand auf dem Land. Wege dazu beschreibt Dietmar Muscheid, alternierender Verwaltungsratsvorsitzender der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland.
Die Lebensverhältnisse in Deutschland sind regional sehr verschieden. Die Bundesregierung hat nun einen Plan vorgelegt, wie sie dies ändern will. Für die Verbesserung der ländlichen Versorgung gibt es allerdings keine wirklich neuen Ideen. Von Tina Stähler
Mit der Übersetzung von Medizinerlatein in Patientendeutsch hat das Team von „Was hab’ ich?“ Erfahrung. Nun haben die Streiter für mehr Verständlichkeit im Gesundheitssystem eine innovative Software entwickelt, mit der Kliniken individuelle, verständliche Patientenbriefe automatisiert erstellen können. Beim Berliner Gesundheitspreis haben sie damit den ersten Platz belegt. Von Silke Heller-Jung
Eine Europäische Bürgerinitiative setzt sich für eine EU-weite einfache und verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln ein. Vorbild ist das von Frankreich bereits im Jahr 2017 eingeführte Nutriscore-System. Von Thomas Rottschäfer
Auf dem Land ist der Weg in die Praxis oft weit – ein Problem insbesondere für ältere Menschen. Innovative Ansätze wie eine elektronische Visite können helfen, die Entfernung zu überbrücken, und so Ärzte und Patienten entlasten. Von Timo Blöß
Der Ärztemangel – vor Jahren noch undenkbar – ist inzwischen in vielen Regionen ein Thema. Ob der Südwesten Deutschlands dagegen gewappnet ist, diskutierten Experten auf einer Veranstaltung der AOK Baden-Württemberg. Von Ines Körver
Allein mit professionellen Angeboten wird sich Pflegebedürftigkeit künftig nicht bewältigen lassen, meint Tanja Segmüller. Die Pflegewissenschaftlerin empfiehlt mehr ehrenamtliches und kommunales Engagement.
Der Entwurf des Digitale Versorgungs-Gesetzes sieht vor, den Innovationsfonds zu verstetigen – wenn auch mit weniger Geld. Dass sich das lohnt, darüber waren sich Fachleute auf einer Tagung des Bundesverbands Managed Care einig. Von Änne Töpfer
In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Dr. med. Joachim E. Fischer, Direktor des Mannheimer Instituts für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg.
Kinder sind arm, wenn und weil ihre Eltern in Armut leben, sagt Christoph Butterwegge. Der Politikwissenschaftler hält deshalb die Idee einer Kindergrundsicherung für verfehlt – würde sie doch unabhängig vom Einkommen der Mütter und Väter ausgezahlt.
Kommt es bei einem vermeintlichen Behandlungsfehler zum Prozess, kann das Gutachten einer medizinischen Schlichtungsstelle ein gerichtliches nicht ersetzen. Auch erhöht es nicht die Darlegungslast von Patientinnen und Patienten. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Von Anja Mertens