„Wir wollen Orte der Begegnung schaffen“
Gesundheitskioske dienen als leicht zugängliche Anlaufstellen für Patientinnen und Patienten. Die AOK PLUS geht einen eigenen Weg, wie die alternierende Verwaltungsratsvorsitzende Iris Kloppich aufzeigt.
G+G: Frau Kloppich, was halten Sie von Gesundheitskiosken?
Iris Kloppich: Die Idee, Anlaufpunkte für Menschen zu schaffen, die sonst schwer Zugang zu Gesundheitsangeboten haben, ist prinzipiell gut. Wir haben für Thüringen und Sachsen aber einen anderen Ansatz: Wir wollen unsere Filialen – und davon gibt es in beiden Ländern mehr als 130 – als Orte der Begegnung etablieren. Neben mehreren digitalen Kontaktkanälen wollen wir Menschen so auch ermöglichen, sich persönlich zu treffen, sich zu vernetzen, Wissen und Erfahrungen auszutauschen.
G+G: Welche Formate und Themen wollen Sie dort anbieten?
Kloppich: Das richtet sich nach den regionalen Bedingungen und Bedürfnissen vor Ort. In ausgewählten Filialen testen wir gemeinsam mit Partnern Erste-Hilfe-Kurse für Kinder in den Schulferien, Netzwerk-Cafés für pflegende Angehörige, Kochkurse für Familien, eine Augenschule für gesundes Sehen, Kurse für den Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen und einiges mehr.
G+G: Wie werden Standorte und Themen ausgewählt?
Kloppich: Wir probieren das Modell aktuell dort aus, wo es sonst keine oder kaum Angebote zu Gesundheitswissen, Prävention und für Vernetzung der an Gesundheitsthemen interessierten Menschen gibt. Zudem machen wir immer erst eine Markterkundung: Was wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger vor Ort, welchen konkreten Bedarf gibt es und wer macht wobei mit? Denn natürlich können wir weder Wissensdurst ausschließlich aus eigener Kraft stillen noch selbst alle Formate bedienen. Die Erfahrungen des ersten Jahres zeigen: Der Ansatz kommt an.
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